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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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musste mächtig sein! Und dafür verantwortlich war …
    …der gefesselte Halbgott Loki! Nur wenige Meter vor ihr schlug er mit seiner linken Hand schreiend um sich, um sein Gesicht vor dem Gift der Schlange zu schützen. Seine Hand? Mara erstarrte. Wieso konnte Loki eigentlich seine linke Hand bewegen? Da erinnerte sie sich, dass auch ihre Klassenkameraden die Linke verwendet hatten, um sich vor dem imaginären Gift zu schützen. Es stimmte also, was der Zweig ihr erzählt hatte: Loki war im Begriff, sich loszureißen, und eine Hand hatte er sogar schon befreit!
    Seine Schmerzen mussten unbeschreiblich sein, denn immer wieder riss Loki die Hand zurück, doch dann war sein Gesicht ungeschützt vor dem ätzenden Speichel! So ging es hin und her, und es war ein so schrecklicher Anblick, dass Mara sich schließlich abwenden musste. Was konnte sie tun?
    Ihr Blick wanderte hinauf zwischen die Schatten der Tropfsteine. Aber wie bei ihrem ersten Besuch war von der Schlange nichts zu sehen. Oder doch: Im Licht glitzerte ein dünner Speichelfaden wie derFaden einer Spinne und rann von der Spitze eines der Tropfsteine unbarmherzig nieder auf den gepeinigten Halbgott!
    Der Boden erzitterte abermals unter Lokis gellendem Schrei undgleichzeitig ahnte Mara mehr, als dass sie sah, wie sich direkt über ihr ein gigantischer Stalagtit von der Decke löste! Überhaupt nicht filmreif rollte sich Mara zur Seite, während neben ihr ein dicker zylinderförmiger Kalkstein auf dem Boden zerplatzte und alles in weißen Staub hüllte.
    Was steh ich auch hier auch rum und glotze? Ich muss meine Klasse retten!, schimpfte Mara mit sich selbst, während sie hustend und spuckend versuchte, sich trotz der Erschütterungen aufzurappeln und dafür Halt an einem abgebrochenen Stalagmiten suchte.
    Sie war allerdings äußerst erstaunt, als sie stattdessen eine Tischplatte ertastete, und sah sich erschrocken um: Sie stand wieder in ihrem Klassenzimmer! Auf dem Boden unter ihr warf sich einer ihrer Mitschüler mit schwarz glänzenden Augen unter den Schmerzen seiner imaginären Verätzungen hin und her. Es war Basti. Der Basti, der ihr ständig mit dem Strohhalm Papierkügelchen in die Haare spuckte. Wegen seines unüberhörbaren Lispelns hatte er ebenfalls unter Larissa zu leiden. Das war wohl auch der Grund, warum er Maras Haare immer wieder mit Papierkügelchen dekorierte. Nach dem Motto: besser sie als ich. Doch das, was er gerade durchzumachen schien, wünschte Mara niemandem. Schon gar nicht als Rache für ein paar harmlose Papierkügelch…
    Wieder ertönte Lokis Schrei. Wieder erzitterte der Raum. Mara hörte erst ein ohrenbetäubendes Quietschen und dann einen Knall wie ein Pistolenschuss! Die Tafel war aus der Wand geplatzt und platt auf das Lehrerpult geknallt. So hatte sie wenigstens keinen der Schüler getr…
    Mara hielt inne.
Wieso
war sie eigentlich wieder im Klassenzimmer!?
    Ich muss doch zu Loki! Zu Loki!, hämmerte sich Mara ein und starrte dabei den armen Basti an, der gerade wieder panisch mit der Hand vor dem Gesicht herumwedelte und erneut aufschrie.
    »Loki!«, rief Mara in die Schreie hinein. Im selben Moment verschwand der Junge vor Maras Augen und sie stand wieder vor dem gepeinigten Halbgott – Mara war wieder in Lokis Höhle gelandet! Gott sei Dank, dachte sie, denn sie wusste, dass die verstreichende Zeit in der Realität diesmal besonders kostbar war. Schließlich lief die Zeit außerhalb ihrer Traumreisen ja viel, viel langsamer ab. Oder verging die Zeit innerhalb ihrer Visionen einfach schneller? Wie auch immer. Jetzt zählte nur, dass Mara viel mehr Zeit zur Verfügung hatte, solange sie sich
in einer Vision
befand. Und das war jetzt, wo es um jede Sekunde ging, wichtiger denn je!
    Aber was sollte sie nun tun? Unschlüssig drückte sich Mara an eine Wand in Lokis Höhle, wo sie nicht von fallenden Tropfsteinen erschlagen werden konnte. Oder zumindest nicht so leicht. Das Erdbeben würde erst aufhören, wenn Loki nicht mehr schrie. Aber der würde so lange brüllen, wie die Schlange ihn quälte.
    Von mir aus soll er doch die Höhle hier zusammenbrüllen, bis sie über ihm einstürzt. Dann ist das Problem wenigstens erledigt und die Schlange hoffentlich gleich mit. Hauptsache, er lässt endlich meine Klasse in Ruhe!, dachte Mara grimmig, obwohl sie schon längst Mitleid für den gequälten Loki empfand.
    Mehr als jemals zuvor wünschte sie sich jetzt einen Helden mit einem großen Schwert, denn der hätte mit der

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