Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
dunklen Augen auf, aber Brenna hätte nicht sagen können, was er gerade dachte.
„Er ist nicht reich?“
Die Frage traf Brenna völlig unvorbereitet. Logisch betrachtet, hätte sie nicht überrascht sein dürfen. Aber sie war es trotzdem. Dachte Nic wirklich, Geld wäre der Grund gewesen? Hätte er sie nicht ein bisschen besser kennen müssen?
„Jeff hatte keinen Cent. Ich habe ihn nicht wegen seines Vermögens geheiratet.“
Sie erwartete, dass Nic jetzt fragen würde, warum sie Jeff dann geheiratet hatte. Aber das tat er nicht.
„Gab es jemand anderen?“
„Für Jeff, ja. Genau genommen wird er heiraten, sobald die Tinte unter den Scheidungspapieren trocken ist.“
„Kommst du damit klar?“
„Sagen wir mal so: Ich träume nicht mehr davon, dass er eine Krankheit bekommt, die sein wichtigstes Körperteil abfallen lässt. Was ich übrigens sehr großzügig und erwachsen von mir finde. Aber ich wünsche ihm auch nicht alles Gute. Meistens denke ich einfach gar nicht über ihn nach. Es war ein Fehler, ihn zu heiraten. Das kann ich nur leider nicht mehr rückgängig machen.“
„Scheidungen können die Hölle sein.“
Das war jetzt nicht die Reaktion, auf die sie gehofft hatte. Eigentlich hatte Brenna erwartet, dass Nic etwas über die Vergangenheit sagen würde. Und zwar über seine Gefühle. Für sie. Irgendwann mussten sie ja mal darüber sprechen, was passiert war. Andererseits war es vielleicht auch ganz gut, wenn das nicht gerade in dieser Nacht geschah. Schließlich gab es in ihrem Leben schon mehr als genug Probleme.
„Du hast nie geheiratet“, wich sie ihm aus.
Leicht amüsiert zog Nic die Augenbrauen hoch. „Stimmt. Habe ich nicht.“
Brenna wollte ihm erklären, dass ihre Frage nicht als Wink mit dem Zaunpfahl gemeint war. Schließlich hatte seine Entscheidung, Single zu bleiben, nichts mit ihr zu tun. Obwohl sie jetzt, da sie gerade beim Thema waren, schon ganz gern gewusst hätte, warum es keine Mrs Giovanni gab. Mangelnde Angebote waren dafür bestimmt nicht der Grund.
Aber sie war zu feige, um danach zu fragen. Und Nic wollte von sich aus wohl auch nichts weiter dazu sagen. Statt dessen saß er einfach ruhig da und wirkte entspannt und gleichzeitig ziemlich gefährlich. Was leider einer seiner besten Tricks war.
Brenna spürte, wie die Anspannung zurückkehrte. Sie kämpfte gegen das Verlangen, sich Nic einfach in die Arme zu werfen, und er … nun, an was er dachte, wusste sie nicht.
Ganz offensichtlich nicht an irgendwelche Küsse. Das wurde ihr klar, als er einen Blick auf die Uhr warf und ihr dann mitteilte, dass er gehen musste.
„Max braucht seinen Schönheitsschlaf“, erklärte er und stand auf.
Sie erhob sich ebenfalls und sah sich nach dem Welpen um. Max hatte sein gemütliches Plätzchen inzwischen gefunden – friedlich schlafend lag er auf Brennas Jacke. Nic ging hinüber und hob ihn hoch. Max schlief in aller Ruhe weiter und regte sich kaum.
„Viel Glück noch“, sagte Nic und deutete mit einer Kopfbewegung Richtung Presse. „Und vergiss nicht, dass du mir einige Kisten versprochen hast.“
„Soweit ich mich erinnere, war es nur eine Kiste. Aber vielleicht bin ich ja in großzügiger Stimmung. Mal sehen.“
„Gute Nacht.“
Sie beobachtete, wie er auf die Tür zuging.
Nic war einfach unwiderstehlich: sexy und gefährlich. Und der schlafende Welpe in seinen Armen trug ein Übriges dazu bei. Ein Eroberer und gleichzeitig ein netter Junge. Eine Menge Frauen hatten ihre Seele schon für wesentlich weniger verkauft.
Kluge Menschen lernen aus ihren Fehlern, dachte Brenna. Dass sie sich damals Hals über Kopf in Nic verliebt hatte, hatte nur zu einem riesigen Chaos geführt. Wenn ihr das jetzt noch einmal passierte, dann hatte sie ja gar nichts gelernt. Die alten Probleme zwischen ihnen existierten noch immer. Nur war inzwischen noch ein ganzer Haufen neuer hinzugekommen. Nein! Die beste Vorgehensweise war, Nic einfach als Geschäftspartner zu betrachten und nichts Persönliches, nichts Intimes mit ihm anzufangen. Und vor allem nichts Dummes.
Leider hatte sie, wenn es um Nic ging, noch nicht eine einzige Dummheit ausgelassen.
8. KAPITEL
B renna war so müde, dass ihr alles wehtat. Aber das ist es wert, dachte sie, als sie die Hintertür öffnete und die Hazienda betrat.
Drei Tage zuvor waren ihr einige Chardonnay-Trauben angeboten worden – von dieser Premiumsorte, die man normalerweise nicht zu kaufen bekam. Und natürlich hatte sie nicht
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