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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Hände gerungen und damit verraten, welches Unbehagen über unser Alleinsein sie erfüllte, sie würde einen recht reptilienhaften und gefährlichen Eindruck gemacht haben.
    »Ich habe seit gestern nacht ständig an Euch denken müssen«, sagte sie. Zwar wollte ich ihr aus ganzem Herzen bestätigen, dass es mir genauso ergangen sei, doch versagte die Stimme mir den Dienst, und so fuhr sie fort: »Ihr sagt, Ihr hättet Euch entschlossen, mir zu Diensten zu sein, und es gibt wirklich einen Dienst, den Ihr mir erweisen könntet. Ihr sagt, Ihr würdet es aus Liebe tun, und ich gestehe, dass dieser Gedanke mich erregt... meine Neugier erregt, wollte ich sagen. Ihr seid Euch doch aber hoffentlich darüber im klaren, dass ich einen Gatten habe.«
    Ich schluckte vernehmlich und erklärte, ja, dessen sei ich mir bewußt.
    »Er ist weit älter als ich, und das Alter hat ihn bitter gemacht. Er ist eifersüchtig auf meine J-Jugend, j-ja, eifersüchtig auf alles, was j-jung ist. Außerdem ist er von höchst aufbrausendem Wesen. Ihr seht, dass ich unmöglich einen jungen Mann in Dienst nehmen kann -ganz zu schweigen davon, die Liebe eines solchen zu genießen. Ihr versteht. Ich könnte das wollen, ja, es mir sogar ersehnen, doch als verheirateter Frau ist mir das unmöglich.«
    Darüber dachte ich eine Weile nach, dann räusperte ich mich und sagte, was mir das Nächstliegende zu sein schien: »Ein alter Ehemann wird sterben, und Ihr werdet dann noch jung sein.«
    »Dann versteht Ihr also wirklich?« Sie hörte auf, die Hände zu ringen, schlug sie zusammen und klatschte Beifall. »Ihr besitzt eine rasche Auffassungsgabe für einen -einen so jungen Mann.« Sie legte den Kopf auf die Seite, um mich recht bewundernd anzusehen. »Dann muß er also sterben? Ja?«
    Niedergeschlagen erhob ich mich in der Annahme, dass jede ersehnte Verbindung zwischen uns ganz einfach so lange warten müsse, bis ihr Gatte mit dem unangenehmen Wesen das Zeitliche gesegnet hätte. Ich war über diese Verschiebung auf später nicht glücklich, doch, wie Ilaria sagte, waren wir schließlich beide jung. Wir könnten uns gewiß eine Weile beherrschen.
    Bevor ich mich zur Tür wenden konnte, trat sie jedoch herzu und stellte sich ganz nahe vor mich hin. Sie schmiegte sich an mich, ja, schaute mir tief in die Augen und fragte mit sehr leiser Stimme: »Wie wollt Ihr es tun?«
    Ich schluckte und sagte mit krächzender Stimme: »Wie soll ich
    was tun, meine Dame?« Sie stieß ein verschwörerisches Lachen aus. »Und verschwiegen seid Ihr auch noch! Ich aber meine, ich sollte es schon wissen, denn es wird zuvor einiger Vorkehrungen bedürfen, um sicherzugehen, dass ich nicht... Aber das kann wirklich warten. Im Augenblick -tut so, als hätte ich Euch gefragt, wie Ihr - mich lieben werdet.«
    »Mit ganzem Herzen« erklärte ich rauhstimmig.
    »Ach, damit hoffentlich auch. Aber zweifellos -erschrecke ich
    Euch, Marco? -doch wohl auch mit noch etwas anderem,
     
    oder?« Als sie den Ausdruck auf meinem Gesicht sah, ließ sie
    ein belustigtes Lachen vernehmen.
    Ich stieß einen erstickten Laut aus, hüstelte und sagte: »Ich bin
     
    von einer erfahrenen Lehrerin unterwiesen worden. Wenn Ihr
    frei seid und wir der Liebe frönen können, werde ich schon
    wissen, was zu tun ist. Ich kann Euch versichern, meine Dame,
    dass ich keinen Narren aus mir machen werde.«
     
    Sie schob die Brauen in die Höhe und sagte: »Nun! Man hat
    mich mit Versprechen der verschiedensten Wonnen umworben,
    damit jedoch eigentlich noch nie.« Sie faßte mich nochmals
    genau ins Auge, und zwar durch Wimpern hindurch, die wie
    Klauen waren, welche nach meinem Herzen griffen. »Dann
    zeigt mir, wie Ihr keinen Narren aus Euch macht. Ich schulde
    Euch wohl zumindest eine ernste Anzahlung für Euren Dienst.«
     
    Ilaria hob die Hände zu den Schultern und knöpfte irgendwie
    das Oberteil ihres goldfarbenen Schlangengewands auf. Es fiel
    ihr bis zur Hüfte herunter, sie nestelte die bustenca darunter auf
    und ließ diese zu Boden gleiten. Ich starrte auf ihre Brüste aus
    Milch und Rosen. Wahrscheinlich muß ich versucht haben,
    gleich danach zu greifen und mich meiner eigenen Kleider zu
    entledigen, denn sie stieß einen kleinen Schrei aus.
     
    »Wer war deine Lehrmeisterin, Junge? Eine Geiß? Komm zum
     
    Bett.«
    Ich versuchte, meinen jungenhaften Übereifer zu bezähmen
    und mich männlich gelassen zu geben, was jedoch noch
    schwieriger war, als wir beide völlig unbekleidet auf dem

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