MARCO POLO Reiseführer Dominikanische Republik
zum gleichen Schluss kommen wie das Auswärtige Amt: Die Dominikanische Republik gehört zu den sichersten Reiseländern in Lateinamerika. Die Dominikaner sind ungewöhnlich freundlich und hilfsbereit. Besonders wer auf eigene Faust im Land unterwegs ist, wird das schon bald zu schätzen lernen, denn so manche Perle abseits der Feriengebiete liegt versteckt.
Dank einem gut ausgebauten Straßennetz steht auch längeren Touren nichts im Weg. Meiden Sie jedoch, soweit möglich, Nebenstraßen: Sie sind oft mit Schlaglöchern übersät. Während Ihrer Entdeckungsfahrten begegnen Sie Männern, die ihre Kampfhähne wie eine kostbare Trophäe unter dem Arm tragen, und Frauen, die in Schaukelstühlen vor ihren Häusern sitzen. Die idyllischen Bilder täuschen allerdings über eine große Armut auf dem Land hinweg. Bettelnden Kindern werden Sie jedoch kaum begegnen.
Fahrten durch die Dominikanische Republik, die mit gut 48 000 km 2 ungefähr so groß ist wie Niedersachsen, führen Sie in ganz unterschiedliche Landschaften. In der Zentralkordillere erwarten Sie Erdbeerfelder im Schatten des höchsten Gipfels der Karibik, Wasserfälle und duftender Nadelwald. Es ist die für viele unerwartete Begegnung mit der tropischen Bergwelt und ihrem Höhenstufenklima, der tagsüber gleißenden Sonne und extremen nächtlichen Tiefsttemperaturen (bis knapp unter null Grad!). Bei geführten Nationalpark-Wanderungen gibt es viel zu entdecken: Hochebenen, Flussquellen und alte Kultplätze der Taíno. Das Gebirge zieht sich weit entlang der Grenze und bietet auch motorisierten Entdeckern so manches lohnende Ziel: so im Südwesten San Juan de la Maguana mit seinem alten Taíno-Festplatz oder hoch oben im Nordwesten die liebliche Vorgebirgslandschaft bei Loma de Cabrera.
Versteckt im Regenwald der Halbinsel Samaná liegt der Wasserfall von Limón
Die Dominikaner sind freundlich und hilfsbereit
Unerwartet trocken, üppig von Buschwerk und Kakteen überzogen, ist die Landschaft im Windschatten dieses Gebirges: in der Enriquillosenke. Einst war sie ein Meeresarm, dann zog sich das Wasser zum tiefstgelegenen (und salzigsten) See der Karibik zurück – und heute steigt es wieder. Warum, weiß man noch nicht. Hier beginnt das einzige dominikanische Biosphärengebiet. Es umfasst die Senke und die südlich anschließende Halbinsel Baoruco inklusive großartiger Nationalparks mit Krokodilen, Flamingos, den seltenen Ricord-Leguanen und vielen anderen Tieren.
Entdecken Sie Ihre ganz eigene Dominikanische Republik! Ob Natur, Sport, Trubel oder Ruhe – für jeden Geschmack gibt es Angebote, ob Trekkingpfad, Wildwasser oder Golfplatz. Wo eine Nachfrage ist, da reagiert man in der Dominikanischen Republik häufig schneller und flexibler als anderswo. Auch das ist eines der Erfolgsgeheimnisse dieses Landes.
----
ab 90 v. Chr.
Einwanderung von Arawakstämmen aus dem südlichen Amerika
ab 1000
Die Taíno verdrängen die Arawak
1492–1502
Kolumbus tauft die Insel auf den Namen Hispaniola. Erste Städte werden gegründet
1502
Kolumbus wird durch Gouverneur Nicolás de Ovando ersetzt, der die Taíno brutal unterwirft
1697
Spanien muss den westlichen Teil Hispaniolas an Frankreich abtreten
1795–1804
Ganz Hispaniola wird französisch, Gründung der Republik Haiti
1822–44
Haitianische Besatzungszeit. Nach Vertreibung der Haitianer Gründung der Dominikanischen Republik
1844–61
Rückkehr ins spanische Kolonialreich. Restaurationskriege und Vertreibung der Spanier
1916
Erste US-Invasion zur Sicherung von US-Besitz
1930–1961
Diktatur von Rafael Leónidas Trujillo. Schwere Menschenrechtsverletzungen
1962–1966
Sturz des volksnahen Präsidenten Juan Bosch nach siebenmonatiger Regierungszeit; zweite US-Besatzungszeit
1966–1996
Regierungszeit (bis auf zwei Wahlperioden) des Trujillo-Zöglings Joaquín Balaguer
1996–2004
Rückkehr zur Demokratie mit Leonel Fernández; Rückfall ins Finanzchaos mit Hipólito Mejía
2004–2011
Zweimalige Wiederwahl von Staatspräsident Leonel Fernández. Neues Flüchtlingsproblem durch das schwere Erdbeben von Haiti im Januar 2010
----
Bild: Orchidee in der Cordillera Central
ARCHITEKTUR
Kaum ein Dorf, in dem man nicht die hübschen, für die Karibik so typischen rosa oder blau gestrichenen Holzhäuschen findet. In der Bauweise erinnern sie noch an den bohio der Ureinwohner. In den Städten dagegen dominieren die Baustile Europas. In Santo Domingos Altstadt finden sich sogar noch
Weitere Kostenlose Bücher