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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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korrigieren. Was war es?“
    Sie konnte nur den Kopf schütteln. Sein ganz persönlicher männlicher Geruch gepaart mit einem Hauch von herbem Aftershave stieg ihr in die Nase und ließ sie fast schwach werden. Mit einem Mal fühlte sie sich albern, dumm und kindisch. Wie konnte sie ihm nach diesen reifen, ernsthaften Fragen, die er ihr offensichtlich in aller Aufrichtigkeit gestellt hatte, erklären, dass es ihr bei ihm einfach nur zu gut ging? Dass sie nicht glauben konnte, dass es ein Mann wie er jemals mit einer Frau wie ihr ehrlich meinen könnte.
    Oder konnte er doch?
    „Du nimmst mich doch nur auf den Arm“, platzte sie nun heraus, „du willst mich dazu bringen zu tun, was du willst und ich weiß weder, warum du das willst, noch was du überhaupt damit bezweckst. Das ist doch alles einfach nur noch absurd! Was soll das? Bleib bei deinem Verführungskram, da weiß ich wenigstens, woran ich bin, aber lass dieses komische Theater.“
    „Theater? Ella, hier spielt niemand Theater und weißt du, was ich bezwecke? Ich möchte erreichen, dass du bei mir bleibst, dass du an meiner Seite bleibst und mich nicht morgen schon wieder verlässt. Bis jetzt habe ich nur deinen Körper, aber ich will dich !“
    „Aber warum, Marco? Warum? Warum ich? Was willst du von mir? Du bist reich, du bist umwerfend attraktiv und charmant, du bist bekannt und ich? Was bin ich? Ich bin ein Niemand, ich kann nichts Besonders und ich weiß nichts Besonderes, also was zur Hölle willst du von mir ?“
    Die letzten Worte hatte sie in ihrer wirren Verzweiflung beinahe geschrien.
    „Setz dich!“ Seine Stimme klang ruhig und beherrscht. Sanft drängte er sie, sich wieder zu setzen und nahm neben ihr Platz. Er ließ ein wenig Abstand zu ihr, behielt aber ihre Hand in der seinen.
    „Warum sagst du so etwas, Ella?“, erkundigte er sich sachlich. „Was, glaubst du, will ich denn von dir?“
    Sie zuckte stumm die Schultern.
    „Glaubst du mir, dass ich dich begehre? Das du mich anmachst wie es seit Jahren keine Frau mehr zustande gebracht hat?“
    Sie nickte zögernd. Nun, das hatte er ihr ja mehr als deutlich bewiesen.
    „Glaubst du mir, dass ich dich nie wieder aus meinem Bett lassen, ja, dass ich dich am liebsten hier in diesem Haus einsperren würde, weil ich so scharf auf dich bin?“
    Wieder nickte sie.
    „Ja, das glaube ich dir“, brachte sie mühsam heraus.
    „Glaubst du mir, dass ich dich jetzt und in Zukunft bei mir haben möchte, selbst wenn ich dich nie wieder berühren dürfte? Dass ich deine Gegenwart nicht mehr missen will, dass ich einfach nur wissen möchte, dass du bei mir bist, dass du für mich da bist?“
    Sie reagierte nicht. Marco seufzte leise.
    „Da haben wir ja das Problem. Du kannst also ohne weiteres akzeptieren, dass ich deinen Körper will, aber du kannst nicht annehmen, dass ich auch den Rest von dir haben möchte. Sehe ich das richtig?“
    „Wie kannst du nur so verdammt sachlich bleiben!“, fauchte sie nun frustriert. Wie konnte er so schnell eine so richtige Analyse anstellen und dabei auch noch so widerwärtig cool sein?
    Er lachte leise. „Einer von uns beiden muss es tun, einer muss den Tatsachen nüchtern ins Auge sehen, sonst lösen wir diesen Knoten hier niemals auf! Ella, du hast einfach nur Angst, ich könnte dir etwas vormachen, weil du dich mir nicht ebenbürtig fühlst. Das ist altmodischer Quatsch! Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert und auch wenn meine Eltern vielleicht konservative Knochen waren und ich eine passende Ehe eingegangen bin, heißt das noch lange nicht, dass du nicht mit mir auf gleicher Ebene stehst.“
    Sie schnaufte ungehalten. „Schöne Worte, Sokrates, aber die Wahrheit wird schon bald anders aussehen, glaub mir.“
    „Wird sie nicht, also rede nicht so viel Unsinn, mein Engel! Ob du nun Andenkenverkäuferin, Putzfrau oder Gräfin bist, das macht für mich keinen Unterschied. Das mag vielleicht mein humanistisches Erbe sein, aber für mich bist du einfach Ella. Die Frau, die ich zum Glück endlich gefunden habe und mit der ich meine nächsten und übernächsten Tage, Monate und Jahre verbringen möchte. Basta. Du gefällst mir so wie du bist und alles das, was ich an dir noch nicht kenne, macht mich nur umso neugieriger auf dich. Und da ich nun schon die Möglichkeit habe, dir einen Job anzubieten, tue ich es eben. Wo liegt das Problem?“
    Ella schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte tief auf.
    „Es ist einfach zu schön“, murmelte sie schließlich

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