Marcos Verlangen
zwei ganz wundervolle Brüste, die mich schier verrückt machen, und du wirst sie heute Abend nicht in ihr übliches Gefängnis sperren!“ Sanft fuhr er ihr mit den Fingerkuppen über die Brustwarzen, die sich unter seiner provozierenden Berührung sofort aufrichteten.
Ella ließ automatisch die Schultern nach vorne sinken.
„Oh nein! Steh gerade! Sei stolz auf sie, du kannst es dir leisten!“
„Aber sie sind zu groß!“, lamentierte sie verlegen.
„Das sagst du. Für mich sind sie perfekt und ich will heute Abend den Anblick genießen, den sie bieten, wenn sie so natürlich schwingen.“
„Du bist verrückt“, stöhnte sie, doch gleichzeitig war ihr klar, dass sie nachgeben würde. Schon nachgegeben hatte. Seine Fingerspitzen jagten ihr eine letzte Gänsehaut über den Körper, ehe Marco seine Hände zurückzog.
„Zieh auch deinen Slip aus!“, befahl er.
„Wieso? Passt er denn nicht dazu?“ Die schwarze Spitze des raffiniert geschnittenen Höschens war ihr perfekt erschienen darunter.
„Nein. Du hast oben nichts drunter. Du sollst auch unten nichts drunter tragen.“
„Was?“ Ihr blieb der Mund offen stehen vor Schreck. „Das kann unmöglich dein Ernst sein.“
„Ist es aber. Na komm schon, was ist denn dabei?“ Er klang so lockend, so überzeugend. „Niemand weiß es außer mir und niemand wird es sehen.“
„Aber das Ding hier ist so kurz.“
Ella sah zweifelnd an sich hinab. Der weich fallende, dünne Stoff bedeckte kaum mehr als die Hälfte ihrer Oberschenkel. Es bedeutete schon eine Mutprobe für sie, überhaupt ein solch kurzes Kleid zu tragen. Und dann auch noch ohne Unterwäsche!
Wieder war sein Mund ganz nahe an ihrem Ohr, und wieder wisperte er mit seiner verführerischsten Stimme.
„Tu es für mich, mein Engel! Heute möchte ich einen ganz besonderen Abend mit dir erleben, hörst du?“
Nun saß sie da und fühlte sich wie ein Häufchen Elend. Die Oper war ja gerade noch auszuhalten gewesen, wenngleich sie die Darbietung nicht mehr hatte genießen können, nachdem feststand, dass die ganze Gruppe anschließend auch noch etwas essen gehen wollte.
Wenigstens hatte sie ihm nicht nachgegeben und ihren Slip anbehalten, dachte sie wohl schon zum hundertsten Mal an diesem Abend. Ob sie ihn damit ernsthaft verstimmt hatte, konnte sie nicht einmal sagen, doch sie hatte diesbezüglich nicht mit sich reden lassen. Immerhin hatte sie schon auf den BH verzichtet, damit hatte er sich schließlich begnügt. Allerdings fiel ihr auf, dass er sie kaum eines Blickes würdigte.
Das gemeinsame Abendessen war für sie dann auch tatsächlich alles andere als ein Vergnügen. Die Gesellschaft bestand aus zwei von Marcos Freunden, mit denen er bereits die Schulbank gedrückt hatte, und deren Frauen. Natürlich alles hochgebildete, kultivierte Menschen, neben denen Ella sich wie ein primitives Mauerblümchen fühlte. Sehnsüchtig erinnerte sie sich an das Abendessen, das sie in dem kleinen, gemütlichen Häuschen zusammen mit Marcos Perle Renata und deren Mann Gino eingenommen hatten. Das lag noch gar nicht so lange zurück, doch in dieser Umgebung und in dieser Gesellschaft schien es plötzlich Lichtjahre entfernt zu sein.
Der eine von Marcos Freunden, Massimo Antoni, war offensichtlich sein Anwalt, und seine Frau Adriana schien nach allem, was Ella den Gesprächen entnehmen konnte, seine rechte Hand in der vornehmen Kanzlei zu sein, die er im Stadtzentrum von Ferrara betrieb. Der andere, Andrea Pellegrini, war ihr als Herzspezialist am Universitätsklinikum von Ferrara vorgestellt worden. Seine Frau Anita war die dortige Radiologin. Die Paare kannten sich untereinander bereits seit Jahren und hatten mehr als ausreichend Gesprächsstoff. Das ging von Urlaubserinnerungen, die sie zusammen teilten, über die neuesten Forschungsergebnisse bis hin zu gemeinsamen Bekannten.
Alle hatten Ella freundlich begrüßt und höflich behandelt. Die beiden Damen hatten versucht, sie ins Gespräch zu ziehen, sie hatten sich nach ihrer Arbeit, ihrer Familie, ihren Interessen erkundigt und sich jede ihrer Antworten aufmerksam angehört. Und dennoch konnte Ella sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie auf sie herabsahen. Allein schon die Garderobe der beiden anderen Damen war für sie ein Schlag ins Gesicht: unübersehbar teuer und sehr elegant. Sie dagegen kam sich in dem dünnen Fummel und ohne den schützenden BH billig vor. Sie konnte außerdem kein Studium vorweisen, ihre Familie war nichts
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