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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte keine Schreie, aber das flatternde Geräusch der Schwingen veränderte sich. Plötzlich war es nicht mehr so gleichmäßig. Es gab Pausen, er vernahm wieder die Stimme, und dann packte ihn jemand an der rechten Schulter. Er wurde in die Höhe gerissen.
    Noch immer umtobten sie ihn. Sie flatterten herbei, aber es gab jemanden, der nach ihnen schlug und sich somit etwas Luft verschaffte. Dieser Jemand zog ihn auch weg. Marek ließ alles mit sich geschehen. Nichts konnte in diesen Augenblicken für ihn schlimmer sein als der Angriff der Fledermäuse. Und dass es nicht Vargas war, der ihn retten wollte, hatte er ebenfalls erkannt.
    Der Mann schob ihn vor. Er blieb an seiner rechten Seite. Er hielt ihn mit einer Hand fest, während er beim Gehen mit der anderen nach den Tieren schlug.
    Sinclair! Es war John Sinclair!
    Marek wusste Bescheid und prallte plötzlich gegen ein Hindernis. Dass es eine geschlossene Autotür war, bekam er erst dann mit, als eine Hand die Tür öffnete und Marek danach den Kopf nach unten drückte. Mit einem Stoß wurde Frantisek in den Wagen befördert. Jemand rammte noch die Tür zu.
    Der Pfähler wischte über seine Augen hinweg. Er schüttelte den Kopf. Er sah wieder besser und konnte es noch immer kaum glauben, was ihm passiert war.
    Er befand sich in Sicherheit. In einem Auto, um das die schwarzen Fledermäuse flogen und dabei einen Mann angriffen, der sich mit beiden Händen wehrte.
    Er schaffte es auch, einige dieser verdammten Blutsauger aus dem Weg zu räumen, bekam dadurch etwas Luft, riss die Fahrertür auf und warf sich auf den Sitz.
    Sofort rammte er die Tür zu. Dass dabei zwei Fledermäuse eingeklemmt wurden, störte ihn nicht. Er drehte den Kopf nach rechts, zeigte ein jungenhaftes Grinsen und sagte nur: »Hallo Frantisek, da bin ich...«
    ***
    Der Pfähler gab keine Antwort. Das hatte ich auch nicht erwartet. Er saß neben mir, blutete aus einigen frischen Wunden am Nacken, aber ich sah auch die in seinem Gesicht, die noch nicht richtig verheilt waren.
    »John«, flüsterte mein alter Freund. Er schüttelte den Kopf wie jemand, der nichts glauben kann, und als er mich anschaute, schimmerten seine Augen verdächtig feucht.
    »Ich bin es wirklich.«
    Frantisek schlug beide Hände vor sein Gesicht. »Verdammt noch mal, das war wirklich knapp. Wenn du nicht gewesen wärst, John, ich hätte es aus eigener Kraft nicht geschafft.«
    »Mach dich mal nicht schwächer, als du bist.«
    »Doch, glaube es mir.«
    Ich ließ ihn erst mal in Ruhe. Sein Atem sollte sich beruhigen, und er musste erst mal zu sich kommen. Wenn das erreicht war, konnten wir weiterreden.
    Auch meine Anspannung löste sich etwas. Jetzt spürte ich auch die Schmerzen im Gesicht. Ich warf einen Blick in den Innenspiegel und erkannte sofort, dass mich die Zähne der Fledermäuse ebenfalls erwischt hatten. An der Stirn, am Kinn und an der Wange malten sich die Wunden ab. Sie waren nicht weiter tragisch. Damit konnte ich leben.
    Noch flatterten sie um meinen Leihgolf herum. Aber ihre Reihen lichteten sich allmählich. Es gab schon größere Lücken, und immer mehr von ihnen suchten das Weite.
    Nur gefiel mir die Richtung nicht. Geradeaus und etwas schräg nach links. Dort lag das Dorf Dunai. Ich hoffte nicht, dass sie es sich als Ziel ausgesucht hatten, aber ich wurde enttäuscht. Wie ein großer dunkler Vogelschwarm zogen sie weiter auf Dunai zu.
    Das hatte auch Marek gesehen, und er flüsterte: »Jetzt, John, versuchen sie es dort.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Marek fuhr mit einem Tuch über seinen Nacken hinweg, um etwas von dem Blut loszuwerden. »Die Menschen sind gewarnt. Ich habe dafür gesorgt, und ich hoffe, dass sie sich auch an die Ratschläge halten und in den Häusern bleiben.«
    »Es hat so ausgesehen. Ich jedenfalls habe nichts anderes gesehen, als ich dort war.«
    »Dann bin ich schon mal zufrieden.«
    »Okay, fahren wir.«
    »Wohin?«
    Ich startete den Motor und schaute meinen alten Freund an. »Zunächst mal weg von der Wiese.«
    »Ja, das ist gut, falls wir nicht stecken bleiben.«
    »Werden wir nicht.«
    »Vargas hat übrigens Besuch bekommen«, sagte Marek.
    »Ich weiß, zwei Männer.«
    »Und? Kennst du sie?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.« Marek lächelte knapp, weil die Reifen fassten und wir losfuhren. »Aber sie haben auf mich keinen sehr guten Eindruck gemacht. Ich frage mich schon die ganze Zeit über, was sie von Vargas wollten.«
    »Du kennst ihn besser. Bist mit ihm in die Schule

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