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MargeritenEngel (German Edition)

MargeritenEngel (German Edition)

Titel: MargeritenEngel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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allerdings schon eine Weile nicht mehr vorgekommen. Wenn ich mich jedoch nicht beeile, werde ich nie erfahren, wem ich die Störung zu verdanken habe. Halbherzig trockne ich meine Hand ab.
    »Hallo«, krächze ich und versuche, mich gleichzeitig unauffällig zu räuspern. Vielleicht sollte ich meine Hand mal von meinem Schwanz nehmen. Nur für den Fall, dass es nicht Kevin ist. Ich unterdrücke ein frustriertes Seufzen.
    »Bengt? Alles in Ordnung mit dir?«, höre ich eine Stimme und meine Sicherungen drehen durch. Ich kann das Stöhnen nicht unterdrücken, als der Orgasmus mich unerwartet überrollt. Ich zittere am ganzen Körper. Um ein Haar wäre mir das Telefon ins Wasser gefallen.
    »Fuck«, keuche ich, schließe die Augen und versuche, mich zu beruhigen.
    »Ähm… hier ist Rik… Störe ich...?«, stammelt er.
    Ich möchte vor Scham im Boden versinken oder mich alternativ in der Wanne ertränken. Das kann doch nur eine seltsam gemeine Fügung des Schicksals sein.
    »Rik?«, frage ich vorsichtig nach, obwohl es keinen Zweifel gibt, wer mir gerade diesen Orgasmus verschafft hat.
    »Ja«, sagt er gedehnt. »Geht's dir gut? Ich wollte eigentlich mit Kevin sprechen.«
    Ich bin sicher, dass er grinst.
    »Scheiße«, platzt es aus mir heraus, woraufhin er anfängt, zu lachen.
    »Ich… wollte… euch wirklich nicht stören«, sagt er lachend. »Tut mir leid.«
    »Du störst nicht«, erwidere ich viel zu schnell. Allmählich verwandelt sich meine Scham in einen Lachflash. Es kribbelt in meinem Bauch, das Atmen fällt mir schwer. Ich versuche, mich zusammenzureißen, aber diese Situation ist so absurd. Ich lache los und fühle mich seltsam befreit.
    »Du störst wirklich nicht«, pruste ich. »Aber… aber Kevin ist nicht da.«
    »Nicht?«, fragt Rik verwundert. »Oh.«
    »Genau: oh«, feixe ich.
    Eine Weile ist es still am anderen Ende der Leitung, dann lacht Rik erneut. »Das tut mir verdammt leid.«
    »Das kann ich hören«, erwidere ich und lache mit. Mein Körper wird richtig durchgeschüttelt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so heftig lachen musste.
    »Was plätschert denn da?«, erkundigt er sich.
    »Ich liege in der Wanne.« Die Worte entschlüpfen meinem Mund, ehe ich darüber nachgedacht habe. Verlegen halte ich die Luft an.
    »Dann mache ich die Augen zu«, feixt er.
    »Nicht nötig, ich bin gut unter einem Berg Schaum versteckt«, erwidere ich schlagfertig. Tatsächlich verteile ich mit der freien Hand den Schaum.
    »Dann bin ich ja beruhigt. Mit geschlossenen Augen kann ich so schlecht telefonieren.«
    »Ja, das glaube ich dir… Es ist auch unhöflich.«
    »Genau, und ich bin niemals unhöflich.«
    »Gut zu wissen.« Seine lockere Art gefällt mir und verursacht ein kribbeliges Gefühl in meinem Bauch.
    »Kevin ist nicht da?«, fragt er nach einer Weile.
    »Nein«, brumme ich, »er musste plötzlich noch zur Arbeit.«
    »Wirklich? Weil… na ja, er hat gestern gesagt, dass er noch vorbeikommen würde. Ich habe ein Problem mit meinem Internetanschluss. Er meinte, er würde das bestimmt hinkriegen.«
    »Er wollte heute noch zu dir?«, frage ich irritiert.
    »Eigentlich schon.«
    Ich atme tief durch und kann nicht begreifen, was ich da höre. Er hat so oder so nicht vorgehabt, den Tag mit mir zu verbringen. Aber jetzt hat er nicht nur mich, sondern auch Rik versetzt.
    »Die Arbeit geht eben vor«, sage ich tonlos.
    »Klar, er hätte nur kurz Bescheid sagen können. Ich warte schon seit einer Stunde auf ihn.«
    »Das tut mir leid.« Sofort macht sich das schlechte Gewissen in mir breit.
    »Ist doch nicht deine Schuld.« Rik klingt ernst, das macht es noch schlimmer.
    »Nein… Ist es nicht. Ich dachte, er würde den Tag mit mir verbringen. Jetzt war er nicht nur mit dir verabredet, sondern ist auch noch in dieser beschissenen Videothek.«
    »Hey, reg dich nicht auf. So ist Kevin halt. Er hat immer tausend Dinge im Kopf, von denen man leider nichts erfährt.«
    »Stimmt«, flüstere ich.
    »Also, ist noch genug Schaum in der Wanne?«, fragt er grinsend.
    »Ich glaube schon«, antworte ich und beobachte, wie einige der kleinen Bläschen platzen, während andere in Regenbogenfarben schimmern.
    »Ist das Wasser noch warm?«
    »Willst du etwa mit in die Wanne?«, frage ich und werde allein bei dem Gedanken knallrot. Auf einmal fühle ich mich nicht mehr allein. Es ist auch nicht mehr peinlich, dass ich in der Wanne liege. Nur die Sache mit dem Orgasmus, die ist ziemlich abgefahren.
    »Bin ich ja schon…

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