Marianowicz-Methode
zusammen mit dem Leiter der Physiotherapie in meiner Klinik Jägerwinkel, Alexander Scheurer, einige einfache, aber sehr effektive Übungen mit Band und Ball zusammengestellt.
Skoliose der Lendenwirbelsäule
Wie behandelt der Arzt? Skoliosen im Babyalter können meist recht effektiv mit Auf-dem-Bauch-Liegen und leichter Krankengymnastik positiv beeinflusst werden. Bis zur Pubertät lässt sich durch aktive oder passive Korrektur die Skoliose beeinflussen und bessern. Danach kann man den Zustand nur halten und verhindern, dass er schlechter wird. Entdeckt man eine Skoliose dagegen erst im Erwachsenenalter, lässt sie sich nicht mehr ursächlich behandeln. Mit Bewegungstherapien, Massagen oder Akupunktur können jedoch Symptome wie Rückenschmerzen oder Steifheit gelindert werden. Die Domäne der Skoliose-Therapie sind deshalb Kinder und Jugendliche, die freilich nicht so leicht zu therapieren
sind, da oft die Bereitschaft zur Mitarbeit nicht so hoch ist. Generell gilt: Skoliosen mit einer Krümmung bis zu 20 Grad werden durch Bewegungstherapien behandelt. Diese Übungen lenken die normalen Bewegungen so, dass Fehlhaltungen automatisch korrigiert werden. Zusätzlich lassen sich wichtige Muskelgruppen durch Elektrotherapie und manuelle Therapien kräftigen. Bei Krümmungen zwischen 20 und 50 Grad kann das zeitweise Tragen eines streckenden, stabilisierenden Korsetts oder Mieders sinnvoll sein. Das entlastet die Wirbelkörper an den Stellen, an denen sie durch die verstärkte Krümmung der Wirbelsäule stärker als normal belastet sind. Die Wirbel können an diesen Stellen besser wachsen, das kann ein Fortschreiten der Skoliose verhindern. Nur in extremen Fällen, etwa bei starken Krümmungen ab 70 Grad, bei denen durch die Skoliose bereits Herz- und Kreislauffunktionen eingeschränkt sind, ist eine Operation sinnvoll.
Wie kann ich vorbeugen? Skoliosen bei Säuglingen lassen sich durch eine Bauchlage vorbeugen. Ein Beckenschiefstand durch ungleich lange Beine sollte unbedingt durch eine Absatzerhöhung während des Wachstums ausgeglichen werden, um einer Schieflage der Wirbelsäule vorzubeugen. Bei einer bestehenden Skoliose lässt sich durch Muskelkräftigung nur ein Fortschreiten verhindern, eine echte Heilung ist nicht möglich. Ansonsten sollte man versuchen, mit einer Skoliose so normal wie möglich zu leben. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einer Skoliose über einen Zeitraum von 50 Jahren nicht mehr Rückenschmerzen entwickeln als andere. Allerdings erhöht sich durch die Skoliose die Gefahr einer Osteochondrose. Das ist der Verschleiß der großen Wirbelgelenke, die aus den beiden Wirbelkörpern mit der Bandscheibe dazwischen bestehen.
Wann muss ich zum Arzt? Als Erwachsener müssen Sie nur bei stärkeren Beschwerden zum Arzt. Im Wachstumsalter empfiehlt sich der Arztbesuch dann, wenn die Skoliose optisch auffällt und Beschwerden bereitet.
Spinalstenose
Was ist das eigentlich? Es gibt zwei Arten einer Spinalstenose, die primäre und die sekundäre. Von einer primären Spinalstenose spricht man, wenn jemand schon mit einem engen Spinalkanal geboren wird. Das ist einfach genetisch bedingt, genau wie kleine oder große Ohren, blonde oder braune Haare. Weitaus häufiger aber sind die sekundären Spinalstenosen, bedingt durch Abnutzungserscheinungen. 25 Prozent aller Menschen über 70 leiden darunter. Und haben häufig überhaupt keine Beschwerden deswegen.
Unter einer Spinalstenose – auch: Spinalkanalstenose – versteht man eine Verengung des Spinalkanals. Dieser verläuft in der Wirbelsäule und umhüllt das Rückenmark. In ihm befinden sich unsere Hauptnervenbahn, das Rückenmark und seine Äste. Im Laufe der Zeit kann dieser Kanal enger werden, er drückt dann auf das Rückenmark, die Nervenwurzeln werden dadurch bedrängt.
Die Verengung kann verschiedene Ursachen haben: Geschädigte Bandscheiben, die sich vorwölben, oder knöcherne Auswüchse der Zwischenwirbelgelenke (Spondylophyten) nehmen dann zu viel Raum ein. Manchmal verdickt sich auch das Ligamentum flavum, ein Band, das die beiden Wirbelkörper zusammenhält und die Wirbelsäule zusätzlich stabilisiert, und nimmt auf diese Weise Platz weg.
Je nach Bereich der Wirbelsäule kommen Spinalstenosen unterschiedlich häufig vor. Sehr oft ist der Bereich der Lendenwirbelsäule (vierter/ fünfter Lendenwirbel häufiger als dritter/vierter) betroffen, manchmal aber auch der der Halswirbelsäule und so gut wie nie der Bereich der
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