Marianowicz-Methode
Wärmepackungen.
Ist das Facettensyndrom bereits chronisch, kann der Arzt die Schmerzen mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln lindern, die direkt in das betroffene Areal injiziert werden. Wenn diese Therapien nicht dauerhaft
wirken, kann eine Thermokoagulation der Wirbelgelenke (Kapitel 6) hilfreich sein.
Eine Synovialzyste musste früher in einer Operation mit den üblichen Risiken entfernt werden. Heute kann sie unter CT-Kontrolle weitaus risikoloser und angenehmer für den Patienten ambulant punktiert werden.
Wie kann ich vorbeugen? So wie Haut und Haare altern, lassen sich auch Abnutzungserscheinungen der Gelenke mit den Jahren nicht vermeiden. Eine gut trainierte Muskulatur wirkt dabei jedoch wie ein natürliches stützendes Korsett. Viel Bewegung und eine gute Haltung schützen ebenfalls vor stärkerer Abnutzung. Regelmäßige spezielle Kurse für den Rücken im Fitnessstudio oder Bewegungstherapie beim Physiotherapeuten helfen dabei, dass die richtige Haltung etwas ganz Selbstverständliches wird.
Wann muss ich zum Arzt? Hier gibt es eigentlich kein Muss für eine Behandlung. Eventuell ist der Besuch beim Arzt sinnvoll, wenn die akuten Beschwerden sich nicht innerhalb von vier bis sechs Wochen bessern und weiter quälend sind.
Wirbelgleiten (Spondylolisthese) und Pseudo-Spondylolisthese
Was ist das eigentlich? Ein gleitender Wirbel macht häufig überhaupt keine Beschwerden und wird, gerade bei jüngeren Menschen, oft zufällig bei einer Röntgenaufnahme entdeckt. Bei dieser Erkrankung rutscht ein Wirbelkörper langsam über Jahre oder sogar Jahrzehnte aus seinem festen Verbund und gleitet in Richtung Bauchraum ab. Meist passiert das im Bereich des vierten oder fünften Lendenwirbels. Das Ganze kann angeboren sein oder durch Verschleiß bedingt sein. Der Körper kann die Funktion des herausgerutschten Wirbels oft gut kompensieren, indem die Muskulatur die Haltefunktion übernimmt. Deshalb merken Betroffene
oft lange nichts von dem verschobenen Wirbel. Der Vorgang dieses Wegrutschens an sich macht übrigens keine Schmerzen, kann aber langfristig dazu führen, dass Nerven im Spinalkanal eingeengt werden. Bemerkbar wird das Ganze bei der degenerativen Form, also dem verschleißbedingten Wirbelgleiten, erst, wenn das Rückenmark oder Nervenwurzeln in den Nervenaustrittspunkten eingeengt werden. Dann bekommt man Schmerzen, selten kann es auch zu Gefühlsstörungen oder Lähmungen etwa im Bereich der Beine kommen. Im Grunde ist das Ganze dann eine Mischung aus einer Spinalstenose und einer Einengung des Nervenaustrittspunkts. Bildlich müssen Sie sich das Ganze so vorstellen, als ob man ein Hohlrohr durchsägen und dann die beiden Teile gegeneinander verschieben würde. Dann kommt es an dieser Stelle zu einer Einengung des Hohlraums. Bei leichteren Formen des Wirbelgleitens sind die Symptome ähnlich wie bei einer Foramenstenose, in schwereren Fällen ähnlich wie bei einer Spinalstenose.
Was kann ich selbst tun? Falls ein Nerv eingeklemmt ist und stärkere Schmerzen bereitet, helfen entzündungshemmende Schmerzmittel (Kapitel 6). Manchmal kann auch das vorübergehende Tragen einer sogenannten Rumpforthese (vom Arzt verschrieben) helfen. Das ist eine Art maßgeschneidertes Stützkorsett, das von einem Orthopädietechniker angepasst werden muss. Es übernimmt für einen gewissen Zeitraum die Funktion der zu schwachen Muskulatur und stützt die Wirbelsäule. Wichtig: So eine Orthese sollte nur kurzfristig getragen werden, da sie sonst die Muskulatur zusätzlich schwächt.
Wie behandelt der Arzt? Bei starken Schmerzen sind Schmerzmittelinjektionen wie die kaudale Überflutung oder die periradikuläre Therapie (PRT) hilfreich. Dabei wird ein entzündungshemmendes Medikament zusammen mit einem Lokalanästhetikum direkt an die Nervenwurzel gespritzt. Das schafft meist schnell Linderung. Physiotherapie und eine medizinische Kräftigungstherapie sind das A und O der Behandlung.
Nur selten und in wirklich schweren Fällen mit massiven Ausfällen ist
Wirbelgleiten (Spondylolisthese)
eine Operation nötig. Dabei versteift man die entsprechenden Wirbelgelenke mit Schrauben, Drähten oder Platten (Kapitel 6). Dies ist ein sehr aufwändiger Eingriff, der mit vielerlei Risiken verbunden ist und deshalb sehr sorgfältig abgewogen werden sollte.
Wie kann ich vorbeugen? Mit einer kräftige Rumpf-Muskulatur kann selbst ein ausgeprägtes Wirbelgleiten oft erstaunlich gut kompensiert werden. Denn eine
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