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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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Aufmerksamkeit
beim Geschehen im Nachbarbüro zu halten, und trat durch die Tür.
    Als Leo sie entdeckte, lächelte
er sie an, eilte auf sie zu und – Achtung, jetzt wird´s spektakulär – küsste
sie.
    Auf den Mund.
    Mitten im Büro.
    Vor Theresa.
    Okay, die letzten beiden
Aspekte waren Marie angesichts des ersten nicht mehr voll bewusst.
    Es war nicht gerade ein
leidenschaftlicher Kuss, eher wie der von William und Catherine bei ihrer Hochzeit.
Ohne Zunge und nur ganz kurz.
    Trotzdem schwebte Marie knapp
unter der Decke.
    Theresa hatte Schaum vor dem
Mund. Selbst Jens, der sonst kaum zu einer Reaktion zu bewegen war, schob
betont geschäftig Akten hin und her, den Blick fest auf die Büromitte geheftet,
in der sich das alles abspielte.
    Es dauerte ein wenig, bis Marie
sich wieder gefangen hatte. In letzter Zeit kam das auffällig häufig vor,
stellte sie fest.
    „Macht´s gut! Wir gehen jetzt
ins Musical.“
    Sie winkte in die Runde, schob
ihrem Arm wie geplant unter Leos und war gerade dabei, einen beeindruckenden
Abgang unter dem mechanischen Winken des Hühnerhaufens hinzulegen, als Theresa
ihr nachrief: „Viel Spaß im Musical. Mit deinem Bruder.“
    Leos beherztem Arm-um-die-Schulter-legen
war es zu verdanken, dass es keine Toten und Verletzten gab. Nicht einmal ein
zweites blaues Auge war zu verzeichnen.

 
 
 
 
    „ Ups , ´ tschuldigung !“
    Auch wenn Leo es gewesen war, dem das Missgeschick passiert war, würde er
später sicher einen Weg finden, es ihr in die Schuhe zu schieben. „Warum
musstest du dich auch ausgerechnet in dem Moment an mich lehnen, als ich dich
in den Arm nehmen wollte?“, oder so ähnlich.
    Eigentlich müsste ich ihm schon im Voraus böse sein, dachte sie, konnte
sich jedoch nicht dazu durchringen.
    Leos Nähe machte sie dazu viel zu durcheinander und außerdem brauchte sie
dringend Trost und Leo war der einzige, der so toll trösten konnte. Er war
sogar noch besser als der Milchreis ihrer Mutter – und das wollte etwas heißen.
    „Macht nichts“, flüsterte Marie und kuschelte sich an ihn.
    „Liegesitze“ nannte er die Zweiersitze immer, die am Rand gelegen waren und
keine Armlehne in der Mitte hatten. In so einem saßen sie jetzt. Wäre Marie
nicht so vom Geschehen auf der Leinwand eingenommen gewesen, hätte sie der
Gedanke an den Grund, weshalb Leo Liegesitze dazu sagte, wohl ziemlich aus der
Fassung gebracht.
    Glücklicherweise war sie vollauf damit beschäftigt, eine heftige Heulattacke
abzuwehren angesichts der Tatsache, dass Gerry, der verstorbene Ehemann von
Holly, der Protagonistin von „P.S. Ich liebe dich“, der Meinung war, dass es
ausreiche, die Freundin seines Babys zu sein, um in den Himmel zu kommen.
    Leo war inzwischen bei der Zahl 277 angekommen, er zählte die Zuschauer. Nicht
genug damit, dass überhaupt jemand so einen tränendrüsigen ,
rührseligen Schund als produzierte. Nein, Marie musste sich das Spektakel
natürlich auch noch ansehen.
    Als ob er mit „ Dirty Dancing “
nicht genug gestraft gewesen wäre.
    Nach nunmehr zwölf Jahren, in denen er den Film mindestens einmal monatlich
mit Marie hatte sehen müssen, war er ihn ein bisschen
leid.
    Trotzdem brachte er es nie übers Herz, sie abzuwimmeln. Irgendwie war ihre
Begeisterung doch auch furchtbar süß. Wenn sie ihn so anschaute mit ihren Rehaugen und den Korkenzieherlocken, konnte er ohnehin
nichts anderes tun als ergeben zu nicken.
    Und nun also „P.S. Ich liebe dich“.
    Ricarda ging aus Prinzip nur in Programmkinos, wegen des Kommerzes und der
sexistischen Auswahl der Hauptdarstellerinnen in Hollywood-Filmen und weil das
Material für die Sitze in den großen Kinos nicht aus biologischem Anbau stammte.
Oder so ähnlich.
    Sousanna musste „P.S. Ich liebe dich“   zwar auch unbedingt sehen, zog jedoch die
Begleitung ihres neuen Freundes Niko vor.
    Jens, der zufällig Zeuge des soeben erwähnten Telefongesprächs mit Sousanna geworden war, hatte sich angeboten, sie zu
begleiten. Sein Grinsen war aber so zweideutig ausgefallen, dass Marie
unverzüglich die Flucht ergriffen hatte.
    Ehe sie mit Lena ging, verzichtete sie lieber.
    So war einzig Leo übriggeblieben. Das war ihr nicht gerade unangenehm.
Problematisch war nur gewesen, ihn von der Notwendigkeit dieses Kinobesuchs zu
überzeugen.
    Daniela, mit der er seit einiger Zeit zusammen war, hatte schon alles
versucht, um ihn dazu zu bringen, mit ihr in den Film zu gehen. Leo war
standhaft geblieben. Die Verlockung, die

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