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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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Liebesfilme auf ihn ausübten, war
nicht besonders groß.
    Trotzdem hatte es Marie irgendwie geschafft, ihn heute Abend hierher zu
lotsen.
    Erwartungsgemäß war der Film eine Katastrophe. Todlangweilig und sowieso
nur für Frauen, fand Leo.
    Marie allerdings war hingerissen, das war alles so romantisch. Leider auch
tieftraurig, sodass sie schon während des Vorspanns angefangen hatte, leise vor
sich hin zu weinen. Mit Fortschreiten des Films fiel es ihr immer schwerer, an
sich zu halten. Und nun lag sie in Leos Arm und schluchzte, während er ihr den
Rücken kraulte.
    Ihr Jochbein, gegen das er eben seinen Ellbogen gestoßen hatte, tat auch
kaum noch weh.
    Das Publikum bestand aus Frauengruppen und wahnsinnig glücklichen Pärchen.
Ob die anderen dachten, dass Leo und sie ebenfalls ein solches Pärchen waren?
Durchaus möglich, befand Marie. Immerhin saßen sie eng aneinander gekuschelt
da, auch im Vorraum schon hatte er ihr ständig die Haare aus der Stirn
gestrichen (bloß ein Vorwand, um ihr an den Locken ziehen zu können, Marie
kannte den Trick schon), die Hand auf den Rücken gelegt und sogar ihr Popcorn
festgehalten, als sie zur Toilette gegangen war. Wenn es danach ging, waren sie
sogar glücklicher als die meisten Pärchen hier im Saal.
    Wir wären ein schönes Paar, dachte Marie. Das fanden sicher auch die Leute,
die sie so sahen.
    Ob wohl auch Leo dieser Meinung war?

 
 
 
 
    Marie hatte das „ Dirty Dancing “-Musical heute zum
siebten Mal gesehen, wie immer mit Leo.
    Sogar nach Australien, wo die
Weltpremiere stattgefunden hatte, waren sie deshalb vor einigen Jahren
geflogen. Das heißt, bei der Weltpremiere waren sie natürlich nicht gewesen.
Doch Marie hatte einen Artikel darüber gelesen und konstatiert, dass sie diese
Show so bald wie möglich sehen musste. Mit Leo. Statt wie geplant nach Mallorca
zu fahren, hatten sie also einen Trip nach Australien gebucht.
    Nach sieben Besuchen sollte man
meinen, dass Marie sich langsam aber sicher an die Show gewöhnt hätte. Doch
weit gefehlt. Leo hatte zumindest den Eindruck, als sei sie hinterher jedes Mal
noch ein kleines bisschen euphorischer als vorher.
    Er fragte sich, ob das am
Hauptdarsteller lag. Zumindest hatte sie die ganze Zeit über bewundernd zu ihm
aufgeschaut und Leo in der Pause vorgeschwärmt, wie passend er doch für die
Rolle des Johnny Castle sei, und überhaupt so gutaussehend, so ein toller
Tänzer, sein Akzent so charmant und so weiter und so fort.
    Leo wäre auch sehr passend für
die Rolle gewesen. Ihn hatte bloß niemand gefragt. Mal ganz abgesehen davon,
dass er nie bei einem Musical mitspielen würde. Was würden denn dann die Leute
denken? Gutaussehend war er auch. Das hatte man ihm schon oft gesagt. Nicht nur
andere Frauen, auch Marie machte ihm oft Komplimente. Tanzen konnte er
mindestens genauso gut, das wusste Marie ganz genau. Und einen Akzent hätte er
sich ebenfalls zulegen können, wenn er gewollt hätte. Er hatte es einfach nicht
nötig, sich mit solch lächerlichen Kinkerlitzchen interessant zu machen.
    Pah, warum gönnte er diesem
Heini nicht einfach die fünf Minuten von Maries Aufmerksamkeit? Schließlich war
sonst er es, der ihre bewundernden Blicke erntete.
    Oder lag das bloß daran, dass
dieser Musicalfritze dann nicht zugegen war? Fand
Marie den toller als ihn? Hatte sie deshalb vorhin so vielsagend geschaut, als
er ihr anvertraut hatte, wie wenig er von diesem Tanztrollo hielt?
    Hatte sie eigentlich immer
schon so von dem geschwärmt oder war das heute das erste Mal? Verdammt, Leo
konnte sich nicht erinnern. Dabei musste er das wissen. Einfach
interessehalber.
    Zu Maries standardmäßiger „ Dirty Dancing “-Hochstimmung
gesellte sich noch ein anderes positives Gefühl. Anfangs hatte sie noch
geglaubt sich zu täuschen, aber sie konnte sich des Eindrucks schlichtweg nicht
erwehren, dass Leo eifersüchtig auf den Hauptdarsteller des Musicals war.
    Sie hatte wirklich nur
beiläufig erwähnt, wie geeignet sie ihn für seine Rolle hielt, worauf Leo
mürrisch und ungehalten reagiert hatte. Dies wiederum hatte sie zu einigen
weiteren Stichproben provoziert, die alle zum gleichen Ergebnis geführt hatten:
Leo hatte ein großes Problem damit, dass sie einen anderen gut fand, sei es
auch nur wegen seiner schauspielerischen Leistung. Zugegebenermaßen gefiel ihr
auch sein Oberkörper, aber das tat nichts zur Sache.
    Leo war zwar immer schon ein
bisschen eifersüchtig gewesen, doch heute war es anders, das

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