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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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hoffte inständig, dass sie ihm keine Abfuhr erteilte. Wenn sie jetzt so
tat, als wäre nichts passiert, würde er das nicht ertragen.
    Marie öffnete langsam die
Augen. Sie war unsicher. Was würde Leo sagen? Was sollte sie tun, wenn er
alles, was letzte Nacht passiert war, als unbedeutenden Irrtum abtat?
    Er starrte sie an und sie
lächelte, da musste auch er grinsen.
    Sie strahlten einander ein paar
Augenblicke lang an, dann beugte er sich erneut über sie und küsste sie.
    Marie schlang ihre Arme um seinen
Nacken, doch Leo hielt inne und löste sich von ihr.
    Was war los? Hatte sie etwas
falsch gemacht?
    Er setzte sich neben sie und
lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfende ihres schmiedeeisernen Bettes. Auf
seinen auffordernden Blick hin tat sie es ihm gleich.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    Leo wusste nicht, wie er
anfangen sollte. Er fühlte sich komisch. Einerseits war er überglücklich,
andererseits hatte er furchtbare Angst.
    Er musste sich entscheiden.
Entweder er gestand ihr endlich seine Gefühle oder er machte auf Arschloch und
tat so, als habe ihm die letzte Nacht nichts bedeutet. Damit würde er zwar das
Risiko eingehen, Marie zu verletzen, aber er könnte sich selbst vor einer Abfuhr
schützen.
    „Ich muss dir was sagen“,
rutschte ihm heraus.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Marie verknotete ihre Finger
miteinander und mit dem Bettbezug. Das machte Leo wahnsinnig, also wandte er
sich ihr zu und nahm ihre Hände in seine. Was er zu sagen hatte, war ohnehin
gefühlsduselig, da konnten sie währenddessen auch getrost Händchen halten.
    Wie sollte er bloß anfangen?
    „Ich- Also, du bist- Das letzte
Nacht- Wir-“
    „Ich liebe dich“, flüsterte
Marie.
    „Äh… was?“
    Leo geriert aus dem Konzept.
    „Ich liebe dich“, wiederholte
sie.
    Seine Nachfrage bedeutete wohl,
dass er damit ein Problem hatte, oder?
    „Du liebst mich?“, erkundigte
er sich, um sicherzugehen, dass kein Missverständnis aufkam.
    Sie nickte stumm und schluckte
die aufsteigenden Tränen herunter.
    „Aber warum hast du denn nichts
gesagt?“, rief er.
    „Weshalb hätte ich das tun
sollen?“
    Sie ließ den Kopf sinken.
    „Weil ich mich dann viel früher
getraut hätte, dir zu sagen, dass ich dich auch liebe.“

 
 
 
 
    „Du musst hinfahren.“
    Marie stand kurz vor der Verzweiflung. Seit nunmehr einer guten
Dreiviertelstunde versuchte sie Leo zu überzeugen. Doch stur wie er war, sah er
kein bisschen ein, dass sie Recht hatte. Sein verdammter Stolz stand ihm mal
wieder im Weg, aber das hier war nichts, was man mit einem gleichgültigen
Schulterzucken abtun konnte.
    Sie verstand seine Beweggründe ja. Es war vollkommen nachvollziehbar, dass
er keinen Kontakt mehr zu seinem Vater haben wollte, nachdem dieser Leos Mutter
verlassen hatte, als Leo noch ein Kleinkind gewesen war. Zeit ihres Lebens
hatte Christina mit den Schulden, die er ihr hinterlassen hatte, zu kämpfen
gehabt.
    Das war einer der vielen Gründe, warum Leo den Tod seiner Mutter seinem
Vater in die Schuhe schob, den er übrigens nie so genannt hatte, sondern immer
nur René. Das heißt, angesprochen hatte er ihn so auch nicht, denn sie hatten
ja keinen Kontakt gehabt.
    Lediglich, wenn Marie etwa einmal im halben Jahr ihren „René-Koller“, wie
Leo es immer nannte, bekommen hatte, hatten sie kurz und Leo nur sehr
widerwillig über dieses Thema gesprochen und er hatte ihr jedes Mal deutlich
klargemacht, dass er bei seiner Meinung blieb: René war ein Arschloch und
schuld an Christinas Tod.
    Schließlich hatte Christina immer nur geschuftet, rund um die Uhr. Tagsüber
ging sie ständig wechselnden unterbezahlten Aushilfsjobs nach. Trotzdem stand
jeden Abend eine warme Mahlzeit für Leo auf dem Tisch. Um den Haushalt kümmerte
sie sich eben danach.
    Obgleich er selbst ihr in dieser Sache in nichts nachstand, verfluchte Leo
ihren Stolz. Sie wollte einfach keine Hilfe annehmen, nicht einmal von ihm.
Wenn sie nach Hause kam und er Wäsche gewaschen hatte, wurde sie richtig wütend.
Leo sollte es einmal besser haben sollen als sie und deshalb wollte sie, dass
er sich auf die Schule konzentrierte.
    Das war gar nicht so einfach. Leo fand das schrecklich, schließlich war ihm
klar, dass seine Mutter total überlastet war. Um zum Amt zu gehen und dort um
Hilfe zu bitten, war sie viel zu stolz. Mehrfach suchte er sich Aushilfsjobs
für nachmittags nach der Schule. Das Geld, das er dort verdient hatte, hatte
sie nicht ein einziges Mal

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