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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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informieren, das war viel aktueller.
    Nur wegen der Artikel von Marie
hatte er die Zeitung, in denen sie erschienen, abonniert, seitdem sie dort
angefangen hatte, und sie waren es einzigen, die er las.
    Für Marie allerdings gehörte
die ausgiebige Zeitungslektüre zum Frühstück dazu, besonders am Wochenende.
    Sie saßen einträchtig auf dem
Bett, frühstückten und lasen Zeitung. Dass sie sich wegen Leos
Rohe-Eier-Frühstück, auf dem er weiterhin bestand, dabei nicht küssen konnten,
erforderte einiges an Disziplin, aber darin war zumindest Leo dank seines Jobs
geübt.
    „Zärtlicher Widder-Mann in den
besten Jahren sucht devote Sie, gern Ausländerin und/oder Alleinerziehende“,
las Leo vor.
    Sein Tonfall lag irgendwo zwischen
belustigt und angewidert.
    Marie grinste und warf
ebenfalls einen Blick auf die Anzeigen. Normalerweise überblätterte sie die
immer, aber heute waren Leo und sie daran hängen geblieben und hatten jede
Menge Spaß dabei, froh zu sein, dass sie nie in die Lage kommen würden, so eine
Anzeige aufgeben zu müssen. Schließlich waren sie jetzt ein Paar und würden das
auch für den Rest ihres Lebens bleiben, das hatten sie sich nicht nur
versprochen, davon waren sie auch absolut überzeugt. Und das ist nicht immer
unbedingt dasselbe.
    „(B)Engelchen sucht korpulenten
Herrn mit Schulter zum Anlehnen“, gluckste Marie und hatte Mühe, den Bissen
Croissant im Mund zu halten, so sehr musste sie lachen.
    Eigentlich war es gemein, dass
sie sich über Leute lustig machten, die offenkundig einsam waren. Aber es war
schließlich nicht die Tatsache, dass die Inserenten einen Partner suchten, an
sich, die sie so amüsierte, sondern die Art und Weise, wie sie es taten.
    Leo verschluckte sich an seinem
Kaffee.
    „Wenn du eine Kontaktanzeige
aufgeben würdest, was würdest du schreiben?“
    Sie nahm seine Frage zunächst
nicht ernst, doch als er sie wiederholte, wurde sie nachdenklich.
    Ja, was würde sie denn
eigentlich schreiben? Sie war immer schon in Leo verliebt gewesen, aber hatte
sich trotzdem immer Typen gesucht, die so ganz anders waren als er. Zwar hatte
auch von ihnen ihr keiner Beständigkeit und ein trautes Heim mit nine - to - five -Job
bieten können, aber das war auch die einzige Gemeinsamkeit.
    „Weichei sucht Helden“, sagte
Marie nach einigem Überlegen. „Und du?“
    „Held sucht Weichei.“
    Sicherheitshalber hatte Leo
sich bereits vorab ein Kissen gegriffen, mit dem er sich gegen den Angriff
wehren konnte, der sofort folgte.

 
 
 
 
    Schon seit Leos Ankunft hatte Marie auf einen passenden Zeitpunkt gewartet,
um die freudige Neuigkeit möglichst effektvoll an den Mann zu bringen. Die
geeignete Gelegenheit hatte sich zwar immer noch nicht geboten, aber nun wollte
sie nicht länger warten. Als Leo ihr das Schneidebrett mit den in Streifen
geschnittenen Möhren reichte, hielt sie dies jedenfalls für einen willkommenen
Anknüpfungspunkt.
    „Bobby hat gestern Abend gesagt, dass er mich liebt.“ Dass sich ihr Lächeln
so falsch anfühlte, musste ein Irrtum sein und lag bestimmt nur daran, dass sie
wegen dieser großartigen News bereits die ganze Nacht und den Tag hindurch
gelächelt hatte. Ganz sicher lag es daran. Und dass sie Leo nun so
erwartungsvoll und fast forschend ansah, während sie nebenbei die Bolognese für die Lasagne umrührte, war auch nur, weil
er doch schließlich ihr bester Freund und seine Meinung ihr wichtig war.
    „Aha“, kommentierte Leo.
    Damit war die Sache für ihn erledigt, für Marie allerdings noch lange
nicht.
    „Wie, aha?“
    Hatte sie da etwa Unmut gespürt? Das fragte sie sich natürlich rein
interessehalber.
    „Na, aha halt.“
    Mit Leo über Gefühle zu sprechen war, gelinde gesagt, schwierig.
    „Ist aha gut oder schlecht?“
    „Neutral“, wich er diplomatisch aus.
    „Also schlecht.“
    Marie hatte verstanden.
    „Und warum?“
    „Ist doch unmännlich“, kam es wie aus der Pistole geschossen.

„Dann bist du ja auch unmännlich, wenn du sagst, dass du jemanden liebst.“
    Marie war beleidigt. Prinzipiell hatte sie sich gewünscht, dass er nicht
begeistert wäre, allerdings hatte sie sich seine Motivation dazu etwas anders
vorgestellt. Romantischer.
    „Deshalb sag ich das nie.“
    Marie lachte.
    „Ja, klar.“
    Leo sagte nichts, das verunsicherte sie.
    „Echt nicht?“, hakte sie nach und kam sich dabei etwas dümmlich vor.
    Er schüttelte den Kopf. Wie gesagt, Gefühlstalk war nicht so seins.
    „Noch nie? Ich meine- also,

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