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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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musste, sie beide so vorzufinden. Immerhin
hatte Leo ihm zuvor ein Ohr abgekaut, weil Marie einfach nicht merkte, dass er
in sie verliebt war.
    Sie hatte sich nicht einmal
durch Kais Sticheleien dazu hinreißen lassen, eine entsprechende Andeutung zu
machen. Das hatte ihm wieder einmal deutlich gezeigt, dass sie seine Gefühle
nicht erwiderte.
    Der Kuss war wohl nur ein
Versehen für sie gewesen. Vielleicht hatte er Marie leidgetan und sie hatte ihn
nicht abblitzen lassen wollen.
    Bei dem Gedanken drehte sich
ihm der Magen um. Er wollte keinen Mitleidskuss von Marie. Er wollte überhaupt
kein Mitleid, er wollte sie. Aber sie merkte das nicht, weil sie ihn nicht
wollte.
    Er musste sich selbst gut
zureden, um einen letzten Versuch zu starten. Er wollte Marie als feste
Freundin und nicht als beste Freundin, da musste er sich sorgfältig Gedanken
machen und überlegen, wie er am besten vorgehen sollte.
    Jetzt, beschloss er.

 
 
 
 
    „Ich muss mal“, verkündete Leo.
    „Das geht jetzt nicht.“
    Kunstvoll drapierte Marie die matschigbraune Heilerde auf seinem Kinn. Der Rest seines Gesichts war bereits damit bedeckt.
    Die Gurkenscheiben hatte er leider aufgegessen, bevor sie sie ihm hatte auf
die Augen legen können. Das war ärgerlich, denn vielleicht hätten sie ähnlich
wie eine Schlafmaske funktioniert, Leo wäre eingeschlummert und würde sich nicht
so sträuben.
    „Ich muss aber wirklich.“
    „Gleich“, vertröstete sie ihn.
    Er hasste es, nicht seinen Willen zu bekommen. Selbst Marie hatte nur
selten Erfolg, wenn sie ihm widersprach. Doch heute schien es gut zu gehen.
Vielleicht glaubte er, es sei umso schneller vorbei, je weniger er sich wehrte.
    Um sich von dem penetranten Meeresrauschen auf der CD abzulenken, die Marie
eingelegt hatte, erkundigte er sich: „Wieso hast du eine weiße Maske und ich
bekomme nur Schlamm?“
    Marie seufzte. Es war so männlich, dass er keine Ahnung von Kosmetik hatte.
    „Weil ich trockene Haut habe und deshalb eine Feuchtigkeitsmaske brauche.
Du hast Mischhaut und bekommst Heilerde“, dozierte sie. „Außerdem ist meine
Maske nicht weiß, sondern hell apricot “, fügte sie
noch hinzu.
    Leo grummelte. Es war ihm egal, ob Maries Maske nun weiß oder appricko war. War das eigentlich ein Synonym für weiß oder
tatsächlich eine eigenständige Farbe, die einfach nur so aussah wie weiß? Er
wollte diesen Kram nur möglichst schnell aus seinem Gesicht bekommen.
    „So, fertig“, verkündete Marie.
    Leo drehte den Wasserhahn auf.
    „Was machst du da?“, fragte sie.
    Irritiert schaute er sie an.
    „Ich wasche die Heilerde ab“, antwortete er in dem Tonfall, in dem
man mit begriffsstutzigen Kindergartenkindern sprach.
    Sie riss die Augen auf.
    „Aber doch nicht jetzt!“
    Sie stürzte auf ihn zu und drehte das Wasser wieder ab.
    „Nicht?“
    Leo war verwirrt. Sein Gehirn arbeitete.
    „Bleibt das etwa drauf?“, rief er entsetzt.
    „Nein“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
    Doch er fand sie gerade alles andere als beruhigend, genau wie dieses
Geplätscher vom Band.
    „In 15 Minuten kannst du alles abwaschen.“
    Er atmete auf, denn er hatte die Schlagzeile schon vor sich gesehen:
„Bundeswehr-Soldat stirbt im Kampf wegen Sichtbehinderung durch Beautymatsche“.
    Zur Überbrückung der Wartezeit hatte Marie noch eine ganz bezaubernde Idee.
    „Ich feile dir solange die Nägel.“
    Oh Gott. An manchen Männern wirkte diese metrosexuelle Masche vielleicht
sogar authentisch, einfach weil sie sowieso keine richtigen Männer waren. Aber Leo
Faber mit Gesichtsmaske und gefeilten Fingernägeln? Boden, tu dich auf.
    Leo war sicher, dass seine Kameraden ihm morgen früh auf dem Flug zum
Einsatz gleich ansehen würden, dass er quasi über Nacht zum Mädchen mutiert
war, das an Beautyabenden teilnahm.
    Und das nur, weil Ricarda sich weigerte, Produkte zu verwenden, die an
Labormäusen getestet worden waren. Was war schon dabei, fragte Leo sich. Hatten
die Mäuse eben keine Mischhaut mehr, das war doch gut für sie.
    Was hätte Leo darum gegeben, ganz normale Haut zu haben. So normal, dass
sie weder zu trocken, noch zu gemischt, noch sonst etwas zu sehr war, und
infolgedessen gar nicht behandelt werden musste.
    Zugegeben, das Auftragen hatte er noch als ganz angenehm empfunden, so wie
alles, was Marie tat, irgendwie angenehm war. Aber in ihrem plüschigen
Badezimmer neben ihr auf dem Wannenrand zu sitzen, mit Gesichtsmaske, um ein
Haar noch mit Gurkenscheiben auf den Augen,

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