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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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nie ?“
    Das gibt´s doch gar nicht, dachte sie.
    Jetzt schüttelte er den Kopf. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass man am
unbeschadetsten aus der Sache herauskam, wenn man bei Unterhaltungen dieser Art
mit Frauen möglichst wortarm agierte.
    „Aber warum denn nicht?“, rief sie.
    Einerseits waren das gute Nachrichten, andererseits nicht. Immerhin bestand
die Gefahr, dass Leo ein echter Gefühlslegastheniker war, der überhaupt nicht
zu emotionalen Bindungen fähig war.
    „Weil ich noch nie das Bedürfnis hatte, das zu sagen.“
    Wie waldorf war das denn? Wir
setzen uns jetzt mal alle in einen Stuhlkreis und sagen den anderen, was wir
für sie fühlen? Leo erinnerte sich selbst gerade stark an Ricarda.
    „Aber du würdest es sagen, wenn du das Bedürfnis hättest? Auch auf die Gefahr
hin, dann unmännlich zu sein?“
    Marie konnte sich selbst nicht erklären, weshalb sie das jetzt unbedingt
ganz genau wissen musste.
    Leo überlegte eine Weile und sagte dann: „Ja, schon. Wenn ich die Frau
wirklich liebe, vertraue ich ihr schließlich auch. Und dann kann ich mich auch
mal von meiner unmännlichen Seite zeigen.“
    Den letzten Teil seiner Antwort hatte er in dem Tonfall gesprochen, in dem
diese Öko- Fritzen wie Ricarda redeten.
    Trotzdem fiel Marie ein riesiger Stein vom Herzen. Nicht nur, weil er doch
in der Lage war, eine Frau zu lieben, sondern vor allem, weil er ihr scheinbar
auch vertraute, sonst hätte er sein Seelenleben wohl kaum so anstandslos (na
gut, mehr oder weniger) mit ihr geteilt, oder?

 
 
 
 
    Kerstin leckte sich die Lippen,
zog den Bauch ein und streckte die Brust raus.
    Wahnsinn, dachte sie und
lächelte den in höchstem Maße gutaussehenden Kunden an, der soeben ihren Laden
betreten hatte.
    Er lächelte zurück, sah sich dann
aber um, ohne sie weiter zu beachten.
    Entschlossenheit legte sich
über Kerstins Gesicht. Bloß weil Peter sie für eine andere verlassen hatte, war
sie schließlich nicht unattraktiv. Übrigens genauso wenig wie dieser Typ, der
ihr immer noch für ihren Geschmack zu wenig Aufmerksamkeit schenkte.
    Er war groß und sehr durchtrainiert, das konnte sie
sogar trotz seiner dicken Winterjacke erkennen.
    Endlich drehte er sich zu ihr
um.
    „Haben Sie weiße Rosen?“
    Mistkerl. Weshalb siezte er
sie? Sie waren doch sicherlich gleichalt, zumindest ungefähr. Kerstin versuchte
nicht allzu beleidigt dreinzuschauen.
    „Ja, das sind die hier vorne.“
    Verbindlich lächelnd wies sie
direkt vor seine Nase.
    „ Ahja .“
    Das war ihm nun sichtlich
unangenehm. Wie süß. Kerstin kicherte neckisch.
    „Hat deine Mutter Geburtstag?“
    „Nein“, entgegnete er. „Die
sind für meine Freundin.“
    Jetzt begannen seine Augen zu
strahlen. Bevor er eine Lobeshymne auf diese dämliche Kuh singen konnte, band
Kerstin einen möglichst hässlichen Strauß und nahm ihm fünf Euro zu viel dafür
ab.
    Marie hatte Leo für heute Abend
Kohlrouladen nach Christinas Rezept versprochen.
    Vor ihrer Haustür ging Leo auf
und ab. Noch acht Minuten. Er wollte nicht zu früh kommen (haha). Marie war
sicherlich noch nicht fertig (haha). Und außerdem würde ihn das als extrem
verzweifelt dastehen lassen ( haha ).
    Endlich war es sechs Uhr, er
drückte auf die Klingel und hastete die Treppen hoch.
    Bereits wenige Augenblicke
später stand er in ihrem Flur und war nicht einmal aus der Puste. Wie unfair,
dachte Marie, denn sie war selbst dann völlig erledigt, wenn sie im
Schneckentempo zu ihrer Wohnung hinaufkroch.
    Vielleicht sollte sie doch
etwas daran ändern, dass ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio mehr und mehr
passiv geworden war.
    Leo überreichte ihr einen
Strauß mit weißen Rosen. Eigentlich waren das ihre Lieblingsblumen und sie
freute sich auch sehr darüber, dass er sich daran erinnerte. Immerhin hatte sie
ihm das nicht gerade bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben.
    Dieser ganz spezielle Strauß
jedoch war eher interessant als schön. Aber er hatte ihn schließlich nicht
selbst gebunden, also konnte er nichts dafür. Und dass ein Mann beurteilen
konnte, ob ein Blumenstrauß schön war oder nicht, war wohl in der Tat zu viel
verlangt.

 
 
 
 
    Marie rieb sich die noch immer nur halbgeöffneten Augen. Halb sieben war
eine unzumutbare Zeit zum Aufstehen, und das auch noch an einem Sonntag. Sie
konnte   für Leo nur hoffen, dass das, was
er sich ausgedacht hatte, wirklich so toll war, wie er behauptet hatte.
    Mürrisch saß sie auf der Treppe zu ihrer Haustür und

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