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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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zog die Beine an.
Hoffentlich unternahmen sie wenigstens etwas, wo sie bald einen Kaffee bekommen
würde, ihre Kaffeemaschine war nämlich kaputt.
    Auf die Minute pünktlich schoss Leos Pick-up in halsbrecherischem Tempo um
die Straßenecke und hielt nur einen Augenblick später mit quietschenden Reifen
direkt vor ihrem Haus. Gut gelaunt und geradezu abstoßend hellwach sprang er
aus dem Auto und begrüßte sie mit einer Umarmung, einem Kuss auf den Scheitel
und dem blödesten Spruch der Welt: „ Morgenstund ´ hat
Gold im Mund!“
    Er   lachte und öffnete ihr die
Beifahrertür.
    „Der frühe Vogel kann mich mal“, knurrte sie zurück und kuschelte sich in
den abgerissenen Sitz.
    Ihre Laune besserte sich schlagartig als sie neben sich in der
Mittelkonsole einen großen Becher mit dampfend heißem Kaffee ausmachte, auf dem
in Leos krakeliger Schrift „Marie“ stand. Er hatte sogar ein etwas
verunglücktes Herzchen daneben gemalt.
    „Wo fahren wir denn nun eigentlich hin?“, fragte Marie einen halben Becher
später und schon wesentlich wacher.
    Sie war froh, dass Leo ihr nicht die Augen verbunden hatte, um die
Überraschung zu vergrößern. Er nahm Rücksicht darauf, dass ihr bei Autofahrten
schnell schlecht wurde, und verzichtete auf dramatische Effekte.
    Besonders anfällig für Übelkeit war Marie übrigens, wenn Leo am Steuer saß.
Das war kein Wunder, denn Leo hätte inzwischen eigentlich so viele Punkte in
Flensburg haben müssen, dass sie dort für ihn locker eine Art Rabattsystem
einführen könnten. Bei hundert Punkten gibt es einen Toaster, bei dreihundert
eine Mikrowelle und bei tausend vielleicht zwei Flugtickets nach New York und
zurück.
    Sie fuhren immer weiter und weiter und langsam fragte Marie sich, ob sie
nicht besser eine Zahnbürste mitgenommen hätte. Wie es aussah, würde dieser
„kleine Ausflug“, als den Leo ihn vorab bezeichnet hatte, ein wenig länger
dauern.
    „So, wir sind gleich da“, verkündete Leo, als Marie schon längst die
Orientierung verloren hatte.
    Sie waren an keiner einzigen Ortschaft vorbeigekommen, die Marie zumindest
vom Namen her kannte, somit konnte sie noch nicht einmal sagen, in welche
Himmelsrichtung sie gefahren waren. Typisch Leo, dass sie querfeldein gefahren
und vermutlich nicht einmal in die Nähe einer Autobahn gekommen waren, nur um
sicherzugehen, dass sie nicht vorab hinter seine Überraschung stieg.
    Leo bog auf einen Parkplatz ein und lenkte seinen großen Wagen in eine
winzige Parklücke. Marie hielt beim Parken die Augen geschlossen. So konnte sie
der Polizei hinterher wenigstens sagen, sie habe von dem Unfall nichts gesehen.
    Leo schaffte es jedoch problemlos, sein Ungetüm von Gefährt zwischen zwei
Familienkutschen mit „Kevin an Board“-Aufklebern einzufädeln.
    Sie stiegen aus, Leo nahm einen Picknickkorb aus dem Kofferraum (seit wann
besaß er so etwas?), nahm sie an die Hand und führte sie einen Hügel hinauf.
    Marie vernahm ein Geräusch, das fast wie Meeresrauschen klang. Und das da
über ihnen – waren das nicht Möwen?
    Sie strahlte und rannte los.
    Oben auf dem Hügel angelangt bestätigte sich ihre Vermutung: es handelte
sich um eine Düne und sie waren an der Ostsee.
    Sie fiel Leo um den Hals. Er wusste einfach zu gut, wie man sie über eine
verpatze Uniklausur hinwegtrösten konnte.

 
 
 
 
    „Bitte, Leo! Lass sie uns doch
wenigstens mal anschauen!“ Leo schüttelte vehement den Kopf, obwohl Marie ihn
flehend ansah und zudem noch ein sehr vorteilhaft sitzendes Oberteil trug. Wenn
sie das extra zu diesem Anlass angezogen hatte, dann musste er sie enttäuschen.
Da konnte sie von ihm aus gar nichts tragen, er würde nie im Leben mit so einer
lächerlichen Fußhupe durch die Gegend laufen.
    „Nein“, entgegnete er zum
wiederholten Mal und versuchte die Unterhaltung auf ein anderes Thema zu
lenken.
    „Hast du eigentlich schon den
neuen Woody Allen gesehen?“
    Lahmer Versuch, befand Marie.
    „Was für einen Hund hättest du denn gern?“
    Leo seufzte. Er kannte diese
Taktik nur zu gut. Wenn er erst einmal zu Protokoll gegeben hatte, was für
einen Hund er rein hypothetisch irgendwann vielleicht gern einmal hätte, dann
würde Marie ihm morgen einen dieser ach-so-niedlichen-und-kuscheligen Welpen in
die Arme drücken, die sie soeben rein zufällig im Internet entdeckt hatte.
    Also wich er weiterhin aus,
aber Marie war zu entschlossen und die Verbindung aus ihren flehenden Augen und
ihrem Top auf Dauer auch viel zu

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