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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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überlegen.
    Wahrscheinlich würde er sie der
Heilsarmee oder sonst irgendeiner Wohltätigkeitsorganisation spenden.
Vielleicht wäre Ricarda dann auch endlich mal ein bisschen besser auf ihn zu
sprechen. Nicht, dass ihm an ihr persönlich irgendetwas gelegen hätte, aber mit
der besten Freundin seiner Freundin stellte er sich besser mal gut. Wer weiß,
was sonst passierte? Bei Ricarda musste man vorsichtig sein. Jemand, der sich
an Bahngleise kettete, war schließlich zu allem fähig.
    Nun standen Leo und Marco also
hinter Marie und starrten auf ihren Hintern, während sie sich zu den Welpen kniete
und jeden einzelnen von ihnen insgeheim zum süßesten Hund der Welt kürte.
    Leo hatte gehofft, dass Marie
nichts von Olde English Bulldogs hielt.
    Grundsätzlich mochte er Hunde.
Wenn er ihnen beim Joggen begegnete, störten sie ihn nicht weiter. Auch sonst
machten sie ihm nichts aus. Aber es war etwas ganz anderes, wenn man nachts
zigmal mit ihnen raus musste und Stunden damit zubrachte, „Sitz“ zu sagen und
zu verzweifeln, weil nichts passierte.
    „Ist der nicht süß?“, Marie
strahlte sie abwechselnd an, den Welpen auf ihrem Arm und Leo.
    Letzterer gab ein
undefinierbares Brummen von sich. Marie hatte sich natürlich den wildesten der
kleinen Hunde ausgesucht, der mit allen Vieren um sich schlug und laut quiekte.
    „Was ist denn mit dem?“, schlug
Leo vor und zeigte auf eine phlegmatische Kugel in der Ecke des Geheges, die
aussah, als würde sie wenig Arbeit machen.
    Marie schüttelte den Kopf, doch
Marco verkündete: „Das ist der einzige aus dem Wurf, der noch nicht reserviert
ist.“
    Kein Wunder, dachte Leo. Wer
außer ihm wollte schon einen Hund, der sich nicht bewegte und der auch sonst
nicht besonders viel mitbekam?
    „Er heißt Tango.“
    Englisch ausgesprochen
natürlich, immerhin war Marco ein Kosmopolit. Das Publikum der Discothek, in
der er freitags und samstags den Türsteher machte, war international.
    „Tango“, wiederholte Marie und
polte ihre Begeisterung von dem Chaoten auf den Welpen mit Kiffer-Mentalität um.
    Dabei warf sie Leo einen dieser
Blicke zu, bei denen er einfach nicht nein sagen konnte. Sie setzte den Wüstling
ab, griff sich Tango und drückte ihn Leo einfach in die Hände.
    „Hallo Tango“, sagte Leo.
    Die Sache war ohnehin längst
entschieden.

 
 
 
 
    Die kleine Marie weinte bitterlich und klammerte sich an das Bein von Tante
Erna. Sie hatte Angst und war gleichzeitig stinkwütend. Wie konnte Mama ihr das
bloß antun? Sie hatte Marie einfach hierher abgeschoben, um sich nur noch um
die kleine Lena kümmern zu können.
    So hatte sie das natürlich nicht formuliert, vielmehr hatte sie so viel von
netten Spielkameraden erzählt, die man hier angeblich finden könne, dass Marie
es am Ende selbst geglaubt hatte.
    Aber jetzt war ihr alles klar. Sie musste den Rest ihres Lebens fern von
Mama und Papa in diesem hässlichen Kindergarten verbringen. Jämmerlich heulte
sie auf und wischte ihre Nase am Ärmel ab.
    „Na, na, Marie“, tadelte Tante Erna, “dafür nehmen wir doch wohl besser
unser Taschentuch nicht wahr?“
    Siehste , nicht einmal die Nase abwischen durfte man sich hier.
Und an ein Taschentuch für sie hatte Mama auch nicht mehr gedacht, sie hatte es
bloß eilig gehabt, zurück zum doofen Lenababy zu
kommen.
    Da vernahm Marie ein forsches Zupfen an ihrem roten T-Shirt.
    „Warum heulst du denn?“, fragte ein Junge, der mindestens vier war und ihr
allein schon deswegen mächtig imponierte.
    „Ich heul ja gar nicht.“
    Marie zog ihre Nase hoch, denn ein Taschentuch hatte sie schließlich nicht
    „Willst du mit mir spielen?“
    Zögerlich schaute Marie zu Tante Erna auf, die begeistert nickte und Marie
mit sanfter Gewalt Richtung Leo schob. Dabei fragte sie sich insgeheim, ob das
so eine gute Idee war. Leo war ein robuster kleiner Kerl und Marie, wie Tante
Erna von deren Mutter erfahren hatte, „zart besaitet und feinfühlig“.
    Tante Erna war schon seit über 20 Jahren Kindergärtnerin und wusste daher,
dass das eine blumige Umschreibung für einen Waschlappen war.
    Andererseits schien Leo es gut mit Marie zu meinen und sie konnte schließlich
einschreiten, sobald etwas passierte.
    Nach Kräften darum bemüht, mit dem Weinen aufzuhören, folgte Marie Leo in
eine Ecke mit Bauklötzen, wo ihr ein beeindruckend hoher Turm auffiel.
    „Den hab ich gemacht“, bemerkte ihr neuer Spielkamerad mit stolz
geschwellter Brust.
    Marie wollte sich das Gebilde aus

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