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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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einzigen Satz unterzubringen. Angefangen dabei,
dass sie Ricarda hieß und nicht Ricky und verniedlichende Kosenamen ohnehin
Diskriminierung waren, bis hin zu ihrem Kaftan aus biologisch und politisch
korrektem Baumwollstoff von glücklichen Sträuchern.
    Dann beschloss sie aber ihn zur Strafe zu ignorieren und setzte sich neben
Marie, die eigentlich ein Buch lesen musste, über das sie später noch eine
Rezension zu schreiben hatte, und dozierte über die Konservierungsstoffe in den
verschiedenen Eissorten, die man vorne am Büdchen kaufen konnte.
    Marie nickte semiinteressiert und warf immer wieder dezente Blicke Richtung
Buch, denn sie musste es wirklich lesen, sonst würde Hanno ausflippen. Jens
hatte sich allen Ernstes mit der Begründung, dass seine Deutschkenntnisse zu
diesem Zweck nicht ausreichten, vor der Beurteilung dieses todlangweiligen
Ratgebers über Bespaßungsmöglichkeiten in der Stadt
und dem Umland gedrückt, der sich offensichtlich an Grundschüler richtete. Anders
konnte Marie sich nicht erklären, weshalb Badeseen mit einer „weinende,
schreiende und verhaltensauffällige Kinder“-Quote von gefühlten 90% zu den Top
100 der Freizeitgestaltungswege gehören sollten.
    Wenigstens konnte sie bei dieser Gelegenheit Einsatzbereitschaft und auch
Kreativität beweisen. Vorausgesetzt, ihr fiel irgendetwas Kreatives zu diesem
Buch ein.
    Ach, machen wir uns nichts vor, sie war einfach zu feige gewesen, den
Auftrag abzulehnen. Schließlich war sie erst seit wenigen Wochen in der
Redaktion und wollte um jeden Preis vermeiden, einen negativen Eindruck bei
ihrem Chef zu machen.
    Allerdings bezweifelte sie, dass überhaupt irgendjemand oder gar -etwas
Eindruck auf Hanno (in der Redaktion duzten sich alle, weil sie so herrlich
unkompliziert waren) machen konnte, abgesehen von all den schweren und teilweise
sogar tödlichen Krankheiten, an denen er zu leiden glaubte. Gestern etwa hatte
er bei sich selbst durch einen Zeckenbiss verursachte Borreliose diagnostiziert
und auch noch an dieser Überzeugung festgehalten, nachdem sich der
vermeintliche Zeckenbiss als harmloser Mückenstich herausgestellt hatte. Zum
Trost klebte der Arzt in der Notaufnahme des Krankenhauses, zu dem Marie Hanno
im Taxi hatte begleiten müssen (ein Wunder, dass er keinen Krankenwagen
bestellt hatte), ihm ein Pflaster mit Tiermotiven auf die betroffene Stelle. Anschließend
fing er Marie ab und fragte sie nach ihrer Telefonnummer. Das hatte Hanno aber
mitbekommen und Marie tobend und zeternd am Arm aus dem Warteraum geschleift.
    Ricardas Vortrag widmete sich mittlerweile Kindersoldaten in
Afrika. Möglichst unauffällig drehte Marie den Kopf, um sich bei den Jungs nach
Hilfe umzusehen. Tobi schlief verständlicherweise und auch Leo machte nicht
gerade einen hellwachen Eindruck.
    Doch das täuschte. Auf der Lauer liegen gehörte immerhin zu seinen
Spezialgebieten und da war es eben oft auch notwendig, so zu tun, als bekäme
man nichts mit. Weil er Marie zum Besuch im Freibad überredet hatte (wie hätte
er denn auch ahnen können, dass Tobias und Ricarda sich anschließen würden?),
fühlte Leo sich dazu verpflichtet, ihr beizustehen.
    „Ich möchte mich für meine unpassende Bemerkung von vorhin entschuldigen.“
    Er trug eine verspiegelte Sonnenbrille, sonst hätte Ricarda ihm das nie
abgenommen.
    Mit einem Gesichtsausdruck, der zwischen positiver Überraschung und
berechtigtem Misstrauen schwankte, drehte sie sich zu ihm um.
    „Ich habe gerade noch einmal darüber nachgedacht und kann verstehen, dass
meine respektlose und chauvinistische Art deine Gefühle verletzt hat.“
    Leo fragte sich selbst, woher er solche Wörter überhaupt kannte. Ganz
abgesehen davon war es ihm ein Rätsel, wie er einen zusammenhängenden Satz mit
solchem Inhalt hatte formulieren können. Er klang wie ein Sozialpädagoge.
    Großmütig nahm Ricarda seine Entschuldigung an und verzichtete sogar
darauf, ihn über das korrekte Verhalten gegenüber einer Umweltaktivistin in
Jesuslatschen zu belehren.
    „Jetzt, da wir uns wieder vertragen haben, darf ich dich da um einen
Gefallen bitten?“
    Marie spitzte die Ohren. Dass Leo solche Reden nicht ohne Hintergedanken
schwang, war ihr von vornherein klar gewesen und jetzt begann scheinbar der
interessante Teil des Gesprächs.
    Ricarda gestattete ihm huldvoll auch dieses Ersuchen.
    Leo grinste.
    „Hol mir mal ´n Bier.“

 
 
 
 
    Leo hatte es befürchtet. Nicht
die Entscheidung für einen Hund ganz

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