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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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Leos
Gesichtsausdruck blieben ihr die Worte im Hals stecken.
    „Was ist passiert?“, fragte sie
tonlos.
    Ihre Gesichtsfarbe hatte sich
verabschiedet. Sie hatte so eine Ahnung für den Grund für Leos Grabesmine, aber
das durfte einfach nicht sein.
    „Ich muss weg“, erwiderte er.
    Bisher hatte er sich auf seine
Einsätze immer gefreut. Auch daran, dass er nun eine Beziehung hatte, konnte
seine mangelnde Begeisterung nicht liegen. Er hatte ja bereits einen
Bundeswehreinsatz als Maries Freund absolviert und der hatte ihm gar nichts
ausgemacht. Diesmal musste also irgendetwas anders sein als sonst.
    „Wann?“
    „Übermorgen.“
    Marie schluckte und musste sich
setzen.
    „Und? Etwas Schlimmes?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    Also ja, bei so einer Reaktion
musste es sogar ziemlich schlimm sein.
    Vorsichtig kam er auf sie zu,
setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie. Als er sprach, konnte sie
hören, wie heiser er war.
    „Das ist nicht so ein Einsatz
wie sonst. Ich werde in einem Gebiet eingesetzt, in dem eine größere Einheit
deutscher Soldaten stationiert ist. In der Region hat es in letzter Zeit
vermehrt Unruhen gegeben. Die Gefahr, dass demnächst ein Terroranschlag auf das
Lager verübt wird, ist sehr groß. Deshalb muss ich mit Kai und ein paar anderen
einige Zeit lang dort für Ordnung sorgen. Es kann also eigentlich gar nichts
passieren. Wir sind schließlich immer in einer großen Gruppe unterwegs. Das ist
viel weniger gefährlich als sonst.“
    Hatte er das auswendig gelernt?
Es klang wie eine Presseerklärung: „Liebe Bevölkerung, es ist supergefährlich
und wir erwarten große Verluste, aber bitte machen Sie sich keine Sorgen. Alles
halb so wild.“
    Wenn alles harmlos war, weshalb
musste er das so betonen? Und warum konnte sie ihm ansehen, wie beunruhigt er
war? Weshalb konnte sie ihm nicht glauben?
    „Willst du mich verarschen?“,
brach es aus ihr heraus.
    Er wich zurück und warf ihr
einen irritierten Blick zu.
    „Du hast mich schon verstanden.
Antworte, verdammt noch mal! Meinst du, ich merke nicht, dass du mich anlügst?
Ich weiß genauso gut wie du, dass du einen gefährlichen Job hast. Aber du hast
jetzt auch Verantwortung. Du hast mich, du hast Tango. Du kannst nicht mehr
einfach tun und lassen, was du willst.“
    Marie kämpfte gegen die Tränen
an, aber sie waren stärker. Sie hatte sich vor Leo aufgebaut und funkelte ihn
an.
    Er richtete sich auf, sodass er
sie um Haupteslänge überragte.
    „Du meinst also, dass es jetzt
an der Zeit wäre, meinen Job an den Nagel zu hängen?“, hakte er nach.
    Marie nickte.
    „Jetzt pass mal auf. Ich habe
immer schon Mitleid mit den Kameraden gehabt, die zuhause eine Frau sitzen haben,
die ihnen das Leben schwer macht. Frieda hat Kai zum Gespött der ganzen Einheit
gemacht mit ihrem fürsorglichen Getue und ihren Gefühlsausbrüchen. Das hab ich
nie gewollt. Ich war immer froh, dass du meinen Beruf akzeptiert hast. Und ich
hätte nie gedacht, dass ausgerechnet
du mich irgendwann mal vor die Wahl stellen würdest.“

 
 
 
 
    Zunächst hörte Leo nur Maries Atem.
    „Marie? Hallo? Bist du da?“
    Sie schnaufte offenbar in ihren Hörer, denn bei Leo kam dieses knarzende
Geräusch an, das entsteht, wenn man ins Telefon pustet.
    „Leo?“, flüsterte Marie nach einer Weile.
      „Ja-ah?“
    „Du musst sofort kommen“, wisperte sie so leise, dass er sie gerade noch
verstehen konnte.
    „Da ist eine Leiche in meinem Wohnzimmer.“
    Leo fuhr hoch.
    „Was? Eine Leiche?“
    Marie antwortete nicht, daher nahm er an, dass sie nickte. Am liebsten
gestikulierte sie beim Telefonieren, in der Hoffnung, irgendwie würden auch
diese Informationen an ihren Gesprächspartner übermittelt.
    „Auf der Fensterbank“, teilte sie ihm mit.
      Leo überlegte, was einen Mörder dazu
zu veranlassen könnte, sein Opfer auf einer Fensterbank zu deponieren.
    „Sie ist bestimmt vors Fenster geflogen.“
    Das machte Sinn. Das Opfer war vors Fenster geflogen und- nein, halt. Das
machte keinen Sinn.
    „Von welcher Art Leiche reden wir hier gerade?“
    Leo schwante etwas.
    „Riesig, mindestens zehn Zentimeter.“
    „Und, zuckt sie noch?“
    Er grinste.
    „Hör auf, so eklige Fragen zu stellen, und komm endlich her und mach sie
weg!“, jammerte sie.
    „Hat sie ihren Stachel noch?“
    „Leo!“
    „Schon gut“, lenkte er ein.
    Wie immer eigentlich viel zu früh für seinen Geschmack. Er konnte sich
selbst nicht erklären, weshalb er Marie immer schon

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