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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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Mama. Mit dem Foto von ihr.“
    Marie nickte, obgleich ihr nicht ganz klar war, was Christinas Amulett mit
ihrer Frisur zu tun hatte.
    „Und weil ich morgen die Prüfung habe fürs KSK, dachte ich- ich hab halt
gedacht- also, es wäre doch vielleicht- kann ich eine Haarsträhne von dir
haben? Als Glücksbringer?“
    Seine Wangen überzog ein zartes Rot.
    „Muss aber echt nicht sein“, bekräftigte er, denn Marie sagte nichts.
    Stattdessen stand sie auf, griff sich die Schere aus ihrer
Schreibtischschublade und schnitt eine dicke Locke aus ihrem Haar.

 
 
 
 
    Es war zwar der nächste Tag,
aber die Weisheit, dass am nächsten Tag immer alles ganz anders aussieht, hätte
Marie nicht unterschreiben. Was konnte sich über Nacht an der Tatsache geändert
haben, dass ihre große Liebe keine Ahnung hatte, wer sie war? Erträglicher war
ihr diese Vorstellung jedenfalls nicht geworden.
    „Hallo Liebster“, flüsterte sie
und strich ihm über die Wange.
    Keine Reaktion. Sie ließ sich
auf den Stuhl neben seinem Bett fallen und kramte ihr Tagebuch aus dem Abschlussjahr
aus ihrer Handtasche.
    Gemeinsam mit Ricarda hatte sie
bis spät in die Nacht über Möglichkeiten nachgedacht, Leos Erinnerungsvermögen
auf die Sprünge zu helfen. Dabei kamen sie irgendwann aufs Sleep -Teaching.
    Gehirnwäsche war prinzipiell
eher nicht so Ricardas Ding, doch in diesem Fall
schienen ihr derlei Methoden durchaus angezeigt.
    Also kramten sie im riesigen
Wohnzimmerschrank aus der hintersten Ecke   die Kiste mit Maries alten Tagebüchern hervor.
    Nach einigem Hin und Her hatte
Marie sich letztendlich für den Eintrag über ihren Abiball entschieden.
    Bis jetzt schien er Leo nicht
allzu sehr zu fesseln, denn aufgewacht war er vom Vorlesen noch nicht.
    Das ist ganz normal, tönte Dr. Pflippens Stimme durch Maries Kopf.
    Scheiß auf normal, tönte ihre
eigene zurück. Ich will meinen alten Leo wiederhaben.
    Sie konzentrierte sich aufs
Vorlesen, um die Stimmen in ihrem Kopf loszuwerden. So weit war es nun also
schon mit ihr gekommen.
    Als Leo aufwachte, fiel sein
Blick sofort auf Marie, die mit gerunzelter Stirn in eine abgegriffene Kladde
stierte.
    „Marie“, murmelte er.
    „Ja, Moment ich bin gleich fer - LEO!“
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht
ließ er ihre Umarmung über sich ergehen. Sie fand sich zwar sehr behutsam, aber
als Schwerverletzter setzt man da andere Maßstäbe, habe ich gehört.
    „Wie geht es dir?“
      „Geht“, stöhnte Leo.
    „Ist es sehr schlimm?“
    „Nee, passt schon. Wie geht´s
dir? Kommst du klar?“
    Mit Tränen in den Augen nickte
Marie.
    „Du fehlst mir so“, schniefte
sie.
    „Tut mir leid.“
    „Du musst dich nicht
entschuldigen.“
    Marie lächelte.
    „Doch. Ich wollte doch immer
auf dich aufpassen. Und jetzt lieg ich hier.“
    „Tango passt doch auf mich
auf.“
    Notlügen gingen, fand Marie.
    Leo versuchte seinen Kopf zu
Marie zu drehen, doch das bereitete ihm zu starke Schmerzen. Verdammt, gaben
die ihm hier keine Schmerzmittel oder was?
    „Marie, du musst ehrlich sein. Wird
wieder alles in Ordnung?“
    Scheiße. Was sollte sie jetzt
sagen? „Mal schauen, vielleicht schon, vielleicht auch nicht“? Wohl kaum.
    „Der Arzt hat dir das doch
gestern schon erklärt.“
    „Ja?“
    Marie nickte.
    „Als du aufgewacht bist und
gefragt hast, wer wir sind.“
    „Wer, `wir´?“, hakte Leo nach.
    „Ricarda, der Arzt, die Schwester
und ich.“
    „Ich hab gefragt, wer du bist?
Fuck! Marie, hör zu, ich-“
    „Schon gut, halb so wild“,
unterbrach sie ihn.
    Wir wissen natürlich alle, dass
auch das eine Notlüge war, aber wer von uns hätte ihm an Maries Stelle schon
eine Szene gemacht?
    „Also, was ist jetzt?“,
beharrte er.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Was heißt das? Was ist denn
nicht in Ordnung?“
    „Das weiß man noch nicht. Der
Arzt hat gesagt, dass du vielleicht, naja, körperlich eingeschränkt bleibst.
Aber es kann auch sein, dass nur vorübergehende Lähmungen auftreten. Oder
natürlich auch, dass gar nichts ist. Wahrscheinlich ist ohnehin alles gut“, laberflashte sie.
    „Hm. Dann muss ich noch mal
nachdenken.“
    „Worüber nachdenken?“
    „Über- hier, Dings- den, also- boah , bin ich müde.“
    Mit diesen Worten schlief er
ein.

 
 
 
 
    „Lars ist echt nett, Leo. Komm schon.“
    „Lars ist nicht nett. Der ist einfach nur ein Schluffi .“
    Marie steckte in einem Dilemma. Einerseits hatte sie Lars versprochen zu
seinem Konzert zu kommen, andererseits wollte

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