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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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erschüttern vermochte. Es fehlte nur noch
die obligatorische Träne im Auge.
    Die ersten Partygäste lachten.
    „Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich euch allen für eure
Unterstützung danken möchte. Ihr habt mir geholfen, meinen Lebenstraum zu
erfüllen!“
    Bianca stand direkt vor dem Tisch und sah bewundernd zu ihm auf, während sie den Ausschnitt ihres Tops noch ein Stückchen
herunterzog. Gleich würde er allen sagen, wie sehr er sie liebte.
    „Meiner Mutter, die heute Abend leider arbeiten muss und nicht hier sein
kann, danke ich für ihre Kohlrouladen. Ich danke Herrn Spychala dafür, dass er immer so tut, als ob er nicht merkt, dass ich meine Hausaufgaben
bei Ferdl abschreibe. Achso ,
ja, danke, Ferdl ! Dann natürlich meinem Trainer Gero
und auch seiner Tochter Yvonne für – dafür, dass sie mir immer im Minirock beim
Training zuschaut. Ihretwegen lasse ich mich dann doch gern mal fallen.“
    Bianca wahrte den Schein und fand, dass ihr Lächeln trotz allem noch rasend
authentisch wirkte.
    Der männliche Teil des Publikums grölte, insbesondere die, die Yvonne schon
einmal gesehen hatten. Selbst Marie musste grinsen.
    „Ich danke euch allen dafür, dass ihr heute hier seid, um mit mir den mit
Abstand fantastischsten Abend meines Lebens zu feiern. Und jetzt – das Beste
kommt zum Schluss – danke ich der einzig wahren Frau in meinem Leben. Die mich
immer unterstützt und die ganze Zeit an mich geglaubt hat. Für die ich
überhaupt erst mit Taekwondo angefangen habe, damit ich immer auf sie aufpassen
kann.“
    Alles schmunzelte. Als ob Leo Taekwondo gebraucht hätte, um sämtliche
Unholde der Welt in die Flucht zu schlagen. Einige Mädchen kramten nach
Taschentüchern, aus Rührung oder weil sie nicht gemeint waren.
    „Die ich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben möchte.“
    Leos Stimme klang nun nicht mehr überdreht und albern, sondern tatsächlich
ein kleines bisschen gefühlig.
    „Prinzessin, ich liebe dich. Komm her.“
    Noch ehe Bianca zu ihm klettern konnte, streckte Leo seinen Arm zur anderen
Seite des Tisches. Er zog Marie zu sich hoch, legte ihr einen Arm um die
Schultern und wandte sich wieder seinem Publikum zu.
    „Marie, die Frau meines Lebens!“, rief der frischgebackene
Taekwondo-Jugendmeister und machte Anstalten, sie auf den Mund zu küssen.
    Im aller-, wirklich allerallerletzten Moment überlegte er es sich doch anders
und küsste sie auf den Scheitel. Aber knapp daneben war auch vorbei.

 
 
 
 
    Fassungslos starrte Marie Leo an.
    Noch ehe sie hätte reagieren
können, übernahm Dr. Pflippen das Ruder, klärte den
Patienten sowohl über dessen Verletzungen als auch sein geniales
Behandlungskonzept auf und war sichtlich eingeschnappt, als ebendieser Patient
auf dem Höhepunkt der wissenschaftlichen Erläuterungen wieder einschlief.
    „Das ist ganz normal“, betonte
er.
    Nicht, dass noch jemand auf die
Idee kam, er sei langweilig.
    „Er ist noch sehr erschöpft und
wird in den nächsten Tagen nie länger als für einige Minuten wach sein.“
    Das war ein schwacher Trost für
Marie. Eigentlich gar keiner. Leo konnte nichts dafür, das war ihr schon klar.
Er hatte sie nicht absichtlich vergessen. Trotzdem wäre sie am liebsten
schreiend weggerannt.
    Als Dr. Pflippen sich mit den Worten „der nächste Patient ruft“ verabschiedet hatte und gefolgt
von Schwester Gudrun mit wehendem Kittel davongeeilt war, übernahm Ricarda die
Rolle der Notfallseelsorgerin.
    „Mach dir keine Gedanken. Du
hast doch gehört, dass es vielleicht nur eine vorübergehende Amnesie ist.
Morgen weiß er bestimmt wieder, wer du bist“, sprach sie auf Marie ein, die
sich kreidebleich mit einem Glas Leitungswasser in der Hand in einen Stuhl
kauerte.
    „Und wenn nicht? Was ist, wenn
er sich nie mehr an mich erinnert?“
    „Das kann ich mir nicht
vorstellen. Du kennst doch Leo. Er ist ein Kämpfer, er wird wieder ganz gesund.
Hey, in fünfzig Jahren werdet ihr darüber lachen.“
    Marie stimmte nicht in Ricardas Lachen mit ein. Gut, war auch keine lustige
Situation, das musste Ricarda zugeben.
    „Ich weiß nicht, ob ich das
schaffe.“
    „Was schaffst du nicht?“
    „Wenn er jetzt für immer diese
Amnesie hat und vielleicht auch noch gepflegt werden muss, dann – ich kann doch
niemanden pflegen, der nicht weiß, wer ich bin!“
    „ Whoa ,
komm mal runter. Noch steht doch gar nichts fest. Du steigerst dich da total
rein.“
    Und das aus dem Mund einer
Frau, die sich an

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