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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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sie den Abend lieber mit Leo
verbringen. Ihre glänzende Idee mit dem Kompromiss, dass sie Leo einfach mit zu
Lars´ Auftritt bringen könnte, war bei beiden Seiten nicht auf heillose
Begeisterung gestoßen.
    „Du kennst ihn doch gar nicht richtig. Ihr habt erst zwei Minuten oder so
miteinander geredet.“
    „Beim KSK musst du innerhalb von Sekunden entscheiden, ob einer Freund oder
Feind ist. Von daher sind zwei Minuten für mich mehr als genug, um
festzustellen, dass Lars ein zurückgebliebener Trottel ist.“
    Marie stemmte die Hände in die Hüften.
    „Ich dachte, du bist mein bester Freund.“
    Leo wandte den Blick von ihrem Gesicht ab und sah aus dem Fenster.
    „Bin ich auch“, murmelte er.
    „Na also. Dann musst du dir auch Mühe mit ihm geben. Ich hab mich auch
immer gut mit deinen Freundinnen verstanden“, hielt sie ihm vor.
    Er schnaubte. Was interessierten ihn seine Ex-Freundinnen?
    „Ich würde mir Mühe mit ihm geben, wenn ich nicht sicher wüsste, dass der nicht der
Richtige für dich ist.“
    Offen gestanden war seine Taktik, Marie ihre Beziehung mit Lars so zu
erschweren, dass sie ihm von sich aus den Laufpass gab. Wenn er schon nicht mit
ihr zusammen sein konnte, dann wenigstens nicht Lars.
    „Was ist denn so falsch an ihm?“, brauste sie auf.
    Sie war es leid, ihre Beziehungen immer vor Leo rechtfertigen zu müssen.
Keiner war ihm gut genug.
    „Alles.“
    „Nein, konkret. Du sagst mir jetzt konkret was dir nicht passt“, giftete
sie.
    „Schön, wie du willst. Seine Klamotten. Wäscht der die eigentlich? Seine
Haare. Seine Fresse. Sein Gang. Der hat überhaupt keine Eier, so tussig , wie der geht! Er hat keinen Job. Du machst Karriere
und triffst dich mit einem mittellosen Musiker.“
      „Seit wann mache ich Karriere? Ich schreibe
für ein Lokalblatt“, erinnerte sie ihn
    „Aber du schreibst gut. So, weiter. Er ist ungebildet. Er hat mich gefragt,
wer denn eigentlich diese Jane Austen ist, deren Bücher du so gern liest.“
    „Das hätte er ja wohl mich gefragt“, fiel Marie ihm ins Wort.
    „Dann frag ihn doch selbst, ob er dir eins ihrer Bücher nennen kann. Dann
siehst du es. Er ist unhöflich und respektlos. Er glotzt anderen Frauen in den
Ausschnitt, obwohl du neben ihm stehst. Er geht sich selbst etwas zu trinken
holen und bringt dir nichts mit. Er hält es für selbstverständlich, dass du mit
ihm zusammen bist. Du mit ihm , das muss man sich mal vorstellen. Marie, der weiß überhaupt nicht zu
schätzen, dass du seine Freundin bist.“
    So hatte Marie das noch nie gesehen.
    „Außerdem hat er nicht mal gedient.“
    „Was?“
    „Er hat sich ausmustern lassen. Er hat einen gefälschten Allergiepass mit
zur Musterung genommen, in dem stand, dass er gegen alle mögliche Scheiße
allergisch ist, nur damit er ausgemustert wird.“
    „Er ist also ein schlechter Mensch, weil er nicht auf andere schießen
will?“
    Marie biss sich auf die Lippe. Das war ihr so herausgerutscht.
    „Nein. Er ist ein schlechter Mensch, weil er nicht einfach den Kriegsdienst
verweigert und Zivi gemacht, sondern sich stattdessen
vor seiner verdammten Verantwortung gedrückt hat.“

 
 
 
 
    Marie seufzte. Nun hatte sie
Leo wieder nichts von Damian/Felicitas erzählen können. Dabei hatte sie es
vorgehabt. Sie musste es ihm sagen, sobald er das nächste Mal aufwachte. Die
Frage war bloß, wann das der Fall sein würde.
    Sie ging neben seinem Bett auf
und ab und hoffte, dass sie ihn damit nicht aufweckte, obwohl sie gleichzeitig
eigentlich genau das wollte.
    Nach so langer Funkstille und
bei solch bedeutenden Neuigkeiten hatte sie ein enormes Redebedürfnis, das die
paar kurzen Minuten vorhin bei weitem nicht hatten stillen können.
    So sehr sie Leo liebte und ihm
beistehen wollte, so qualvoll waren für sie die Tage im Krankenhaus. Sie kam
sich gleichgültig vor, wenn sie sich ein Buch oder eine Zeitschrift mitbrachte,
und so hatte sie sich selbst dazu verdonnert, stundenlang vollkommen
beschäftigungslos an seinem Bett zu sitzen.
      „Ah, guten Tag“, begrüßte Dr. Pflippen sie dynamisch.
    Wie immer war er sehr in Eile.
    Marie grüßte ebenfalls.
    „Wie geht es dem Patienten denn
heute?“, erkundigte er sich bei Marie, die das offen gestanden ein bisschen
beunruhigte.
    Schließlich war er doch hier
der Arzt, musste er da nicht am besten beurteilen können, wie es Leo ging?
    „Er war gerade kurz wach. An
das, was gestern war, konnte er sich nicht erinnern.“
    Dr. Pflippen nickte und

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