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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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trocknete gerade ihr Haar, als sie hörte, wie der Nachrichtensprecher Ebola erwähnte. Sie eilte ins Schlafzimmer zurück in der Erwartung, daß jetzt eine Zusammenfassung über die Lage in Philadelphia käme. Statt dessen berichtete der Sprecher von einem neuen Ausbruch. Betroffen davon war die Rosenberg-Klinik an der oberen Fünften Avenue von New York. Als erstes hatte man die Krankheit bei einem Arzt namens Girish Mehta festgestellt. Die Nachricht war irgendwie an die Presse gelangt, und in der Stadt verbreitete sich die Angst.
    Marissa schauderte. Noch war die Krankheit in Philadelphia nicht unter Kontrolle, und schon war es zu einem neuen Ausbruch gekommen. Sie richtete ihr Haar, legte Make-up auf und verzehrte ihr Frühstück. Marissa ließ sich die Adresse der AMA geben und begab sich auf den Weg zur Rush Street.
    Wenn ihr vor einem Jahr jemand gesagt hätte, daß sie sich einmal an die American Medical Association, den amerikanischen Ärzteverband, wenden würde, hätte sie das bestimmt nicht geglaubt. Aber jetzt war sie da - gerade ging sie durch die Tür.
    Die Dame am Informationsschalter verwies sie an das Büro für Öffentlichkeitsarbeit. Deren Leiter, ein gewisser James Frank, kam zufällig herein, als Marissa einer der Sekretärinnen ihr Anliegen zu erläutern suchte. Er bat sie mit einer Handbewegung in sein Büro.
    James Frank erinnerte Marissa an ihren ehemaligen Studienberater. Er war von unbestimmbarem Alter, etwas übergewichtig, und sein Haar begann sich zu lichten; aber sein Gesicht mit den lebhaften Augen strahlte Freundlichkeit und Aufrichtigkeit aus. Seine Augen glänzten, und er ließ ein kleines Lachen hören. Er war Marissa auf Anhieb sympathisch.
    »›Aktionskomitee der Vereinigung von Ärzten zur politischen Interessenvertretung‹« wiederholte er die ihm von Marissa genannte Bezeichnung. »Davon habe ich niemals etwas gehört. Wo sind Sie denn darauf gestoßen?«
    »Auf der Spendenliste eines Kongreßabgeordneten«, berichtete Marissa.
    »Das ist drollig«, sagte Mr. Frank. »Ich hätte schwören können, daß ich alle irgendwie aktiven Vereinigungen zur politischen Interessenvertretung kenne. Mal sehen, was mein Computer zu sagen weiß.«
    Mr. Frank gab den Namen ein. Nach einer kurzen Pause leuchtete der Bildschirm auf. »Was Sie nicht alles wissen! Sie haben völlig recht - da haben wir es.« Er deutete auf den Bildschirm: »›Physicians’ Action Congress Political Action Committee‹. Es handelt sich um einen eingetragenen, gesondert ausgewiesenen Sonderfonds.«
    »Und was heißt das genau?« fragte Marissa.
    »Es ist nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Es bedeutet einfach, daß Ihre PAC eine eingetragene Mitgliedervereinigung ist, mit einem offiziell bestätigten Komitee zur Verteilung von Spenden für Wahlkämpfe. Lassen Sie uns mal schauen, wofür die gespendet haben.«
    »Einen von ihnen unterstützten Kandidaten kann ich Ihnen nennen«, sagte Marissa, »Calvin Markham.«
    Mr. Frank nickte. »Ja, da haben wir Markham schon, und dazu ein paar weitere konservative Kandidaten. Jetzt kennen wir immerhin die politische Richtung.«
    »Rechter Flügel«, meinte Marissa.
    »Wahrscheinlich sogar sehr rechter Flügel«, ergänzte Mr. Frank. »Ich nehme an, daß sie Diagnosegruppen verhindern, den Zuzug von Absolventen ausländischer medizinischer Institute begrenzen, die Erhöhung der Zuschüsse für die staatliche Gesundheitsvorsorge bremsen wollen und ähnliches. Lassen Sie mich mal mit jemandem von der Bundeswahlkommission telefonieren, den ich gut kenne.«
    Nach einigen belanglosen Einleitungssätzen fragte Frank seinen Bekannten nach dem »Aktionskomitee der Ärzte«. Er nickte ein paarmal, während er zuhörte, legte dann auf und wandte sich Marissa zu. »Viel weiß er auch nicht über das PAC, aber er hat sich die Gesellschaftsstatuten angeschaut und sagte mir, daß sie in Delaware eingetragen seien.«
    »Und warum gerade in Delaware?« fragte Marissa.
    »Weil das im Staate Delaware am billigsten ist.«
    »Wie stehen denn die Chancen, ein bißchen mehr über diese Vereinigung herauszubekommen?« fragte Marissa weiter.
    »Was denn zum Beispiel? Die Vorstandsmitglieder? Den Sitz der Vereinigung? So in dieser Art?«
    »Genau«, antwortete Marissa.
    Mr. Frank nahm erneut den Hörer ab und sagte zu Marissa: »Na, dann wollen wir mal schauen, was wir in Delaware erfahren können!«
    Er war sehr erfolgreich. Nachdem ihm ein Beamter im Regierungsgebäude von Delaware

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