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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und deren Arm im Gelenk steif schien. Und dann der Alptraum im Hochsicherheitslabor…
    Marissa beobachtete den Mann; dieser zog eine Zigarette heraus und zündete sie an, alles mit einer Hand, während die andere die Aktentasche festhielt. Marissa fiel ein, daß Tad ihr berichtet hatte, daß der Mann, der in ihr Haus eingedrungen war, eine Aktentasche bei sich getragen hätte.
    Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und betete darum, daß sie sich das nur einbilde. Sie rieb sich die Augen - und als sie wieder aufblickte, war der Mann verschwunden.
    Marissa trank ihren Tee aus und fragte dann nach dem Weg zum Palmer House. Sie ging rasch und wechselte nervös ihre Aktenmappe von der einen Hand in die andere. An der ersten Straßenecke warf sie einen Blick über die Schulter zurück - der Geschäftsmann folgte ihr.
    Marissa wechselte sofort die Richtung und überquerte die Straße. Aus dem Augenwinkel konnte sie beobachten, daß der Mann ein kleines Stück nach ihr ebenfalls die Straßenseite wechselte. In steigender Angst hielt sie Ausschau nach einem Taxi, aber es war keines in Sicht. Daher kehrte sie um und strebte eiligst der Hochbahnstation zu. Sie stürmte die Treppe hinauf, um Anschluß an eine Gruppe von Leuten zu finden. Sie suchte den Schutz der Menge.
    Sobald sie auf dem Bahnsteig stand, fühlte sie sich etwas wohler. Eine Menge von Leuten stand wartend herum, und Marissa entfernte sich ein gutes Stück vom Eingang. Ihr Herz klopfte immer noch heftig, aber sie vermochte wenigstens wieder zu denken. War es wirklich derselbe Mann? War er ihr tatsächlich gefolgt?
    Wie als Antwort auf ihre Frage tauchte der Mann wieder in ihrem Blickfeld auf. Er hatte ein großflächiges Gesicht mit derber Haut und den blauen Schatten starken Bartwuchses. Er hatte gleichmäßige, aber weit auseinanderstehende Zähne und hustete in die geschlossene Faust.
    Ehe sie noch weitergehen konnte, donnerte der Zug herein, und die wartende Menge drängte, Marissa mit sich schiebend, in die Wagen. Marissa verlor den Mann aus den Augen.
    Im Wagen versuchte sie verzweifelt, nahe an der Tür zu bleiben, um, wie sie das in Kriminalfilmen gesehen hatte, im letzten Augenblick vor der Abfahrt wieder hinauszuschlüpfen. Aber die dichtgedrängte Masse der Fahrgäste machte ihr das unmöglich, und die Türen schlossen sich, ehe sie sich wieder dorthin zurückkämpfen konnte. Sie drehte sich um und musterte die Gesichter, aber den Mann mit dem steifen Arm sah sie nicht.
    Der Zug fuhr rasch an und zwang Marissa dazu, nach einer Halteschlaufe zu greifen. Gerade als sie sie packte, sah sie den Mann. Er stand direkt neben ihr und hielt sich mit seinem gesunden Arm an derselben Halteschlaufe fest wie Marissa. Er war ihr so nahe, daß sie sogar sein Kölnischwasser riechen konnte. Er wandte sich um, und ihre Augen trafen sich. Ein kleines Lächeln erschien in seinen Mundwinkeln, als er die Halteschlaufe wieder losließ. Er hustete und griff in seine Jackentasche.
    Marissa verlor die Nerven und schrie auf. In panischer Angst versuchte sie, von dem Mann wegzukommen, aber wegen des Gedrängels war das unmöglich. Ihr Schrei erstarb, doch keiner bewegte sich oder sagte etwas - alle starrten sie nur an. Die Wagenräder quietschten, als der Zug eine scharfe Kurve nahm, und Marissa und der Mann mußten wieder nach der Halteschlaufe greifen, um nicht zu stürzen. Ihre Hände berührten sich.
    Marissa ließ die Halteschlaufe los, als ob es glühendes Eisen sei. Zu ihrer großen Erleichterung sah sie, daß ein Polizist dabei war, sich zu ihr durchzudrängeln.
    »Sind Sie in Ordnung?« rief ihr der Polizist zu, den Lärm des Zuges übertönend.
    »Dieser Mann da verfolgt mich!« sagte Marissa und deutete auf ihren Nachbarn.
    Der Polizist warf ihm einen Blick zu und fragte: »Stimmt das?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich habe die Frau niemals vorher gesehen. Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet.«
    Der Zug verlangsamte seine Geschwindigkeit, und der Polizist wandte sich wieder Marissa zu. »Wollen Sie Anzeige erstatten?«
    »Nein«, schrie Marissa, »aber er soll mich in Ruhe lassen!« Das Quietschen der Räder und das zischende Geräusch der Luftdruckbremsen machten eine weitere Unterhaltung unmöglich, bis der Zug stand. Die Türen öffneten sich automatisch.
    »Ich kann ja gerne aussteigen, wenn sich die Dame dann besser fühlt«, bot der Mann an.
    Nur wenige Leute stiegen aus. Alle anderen schauten neugierig. Der Polizist verhinderte das Schließen der

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