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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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war.
     
    *
     
    Als Marissa aus dem Taxi stieg, das sie vom Flughafen in das Versorgungskrankenhaus für Groß-St.-Louis gebracht hatte, war sie dankbar für das ausladende Schutzdach vor dem Eingang, denn es goß in Strömen. Trotz des Daches über ihrem Kopf schlug sie zum Schutz gegen den vom Wind hereingetriebenen Regen den Mantelkragen hoch, als sie auf die Drehtür zurannte. Sie trug sowohl ihren Koffer als auch ihre Aktentasche, denn sie hatte sich nicht die Zeit genommen, erst noch in ihrem Hotel vorbeizufahren.
    Das Krankenhaus war selbst an diesem dunklen regnerischen Abend als eindrucksvoller Komplex erkennbar. Das moderne Hauptgebäude war mit Travertin-Platten verkleidet, und vor der Hauptfassade ragte drei Stockwerke hoch eine Nachbildung des Gateway-Bogens auf. Im Innern beeindruckten die helle Eichenholztäfelung und leuchtend rote Teppiche. Eine kurz angebundene Empfangsschwester schickte Marissa in die Verwaltung, die durch eine Schwingtür zu erreichen war.
    »Frau Dr. Blumenthal!« rief ein schmächtiger, orientalisch aussehender Herr und sprang hinter seinem Schreibtisch auf. Sie trat erschrocken einen Schritt zurück, als der Mann ihr den Koffer aus der Hand riß und enthusiastisch ihre freie Hand schüttelte. »Ich bin Dr. Harold Taboso«, stellte er sich vor, »der ärztliche Leiter hier. Und dies ist Dr. Peter Austin, Seuchenbeauftragter des Staates Missouri. Wir haben schon auf Sie gewartet.«
    Marissa schüttelte auch Dr. Austin die Hand, einem großen, schlanken Mann von gesundem Aussehen.
    »Wir sind wirklich froh, daß Sie so rasch kommen konnten«, sagte Dr. Taboso. »Können wir Ihnen irgend etwas zu essen oder zu trinken anbieten?«
    Marissa schüttelte, für seine Gastfreundlichkeit dankend, den Kopf: »Nein danke, ich habe im Flugzeug was gegessen. Außerdem wäre es mir lieb, wenn wir gleich zur Sache kommen könnten.«
    »Natürlich, natürlich«, sagte Dr. Taboso, schien aber für einen Augenblick etwas verwirrt zu sein. Dr. Austin nahm die Gelegenheit wahr, das Gespräch an sich zu reißen.
    »Nun, wir sind im Bilde darüber, was in Los Angeles ablief, und sind in Sorge darüber, daß wir es hier mit dem gleichen Problem zu tun haben könnten. Wie Sie wissen, haben wir heute morgen einen verdächtigen Fall aufgenommen, und während Sie unterwegs waren, sind bereits zwei weitere Personen mit verdächtigen Symptomen eingeliefert worden.«
    Marissa nagte an ihren Lippen. Sie hatte gehofft, daß die Sache sich als falscher Alarm herausstellen würde, aber angesichts dieser beiden neuen Fälle war dieser Optimismus wohl kaum länger aufrechtzuerhalten. Sie ließ sich in den Sessel fallen, den Dr. Taboso ihr hinschob, und sagte: »Könnten Sie mir bitte berichten, was Sie bisher festgestellt haben?«
    »Nicht allzuviel, fürchte ich«, sagte Dr. Austin. »Es war ja bisher kaum Zeit dazu. Der erste Patient wurde heute morgen gegen vier Uhr eingeliefert. Dankenswerterweise hat Dr. Taboso frühzeitig Alarm gegeben. Der Patient wurde sofort isoliert, was zu der Hoffnung berechtigt, daß die Kontakte hier in der Klinik auf ein Minimum beschränkt sind.«
    Marissa schaute zu Dr. Taboso hinüber, der das Kompliment mit nervösem Lächeln entgegennahm.
    »Das war ein Glück«, sagte sie. »Sind schon irgendwelche Untersuchungen vorgenommen worden?«
    »Natürlich«, sagte Dr. Taboso.
    »Das könnte zum Problem werden«, wandte Marissa ein.
    »Wir verstehen schon«, meinte Dr. Austin. »Aber die Laborarbeiten wurden unmittelbar nach der Einlieferung veranlaßt, als wir noch keine Ahnung von der Diagnose hatten. Sofort nachdem man meine Dienststelle informiert hatte, riefen wir im Seuchenkontrollzentrum an.«
    »Konnten Sie schon irgendwelche denkbaren Beziehungen zum Auftreten der Krankheit in Los Angeles feststellen? Kam einer der Patienten aus Los Angeles?«
    »Nein«, antwortete Dr. Austin. »Wir sind derartigen Möglichkeiten nachgegangen, aber wir konnten keinerlei Zusammenhang feststellen.«
    »Nun gut«, sagte Marissa und stand widerwillig auf. »Dann sollten wir uns mal die Patienten ansehen. Ich nehme an, daß Sie über komplette Schutzkleidung verfügen.«
    »Aber natürlich«, versicherte Dr. Taboso, und sie verließen den Raum.
    Sie durchquerten auf dem Weg zu den Aufzügen die Empfangshalle der Klinik. Während sie nach oben fuhren, fragte Marissa: »War einer der Patienten in letzter Zeit in Afrika?«
    Die beiden Mediziner schauten einander an, und Dr. Taboso antwortete: »Ich

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