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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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den Spuckakt vor oder war gerade dabei, aus dem Fenster zu spucken.
    »Was zum Teufel ist nur mit den Kerlen los?«
    Bentley hatte seine Bemerkung gehört und sagte: »Das ist ein nationaler Zeitvertreib. Man sieht es in ganz China.«
    »Ekelhaft«, sagte Tristan. »Erinnert mich an dieses blöde amerikanische Spiel Baseball.«
    Bis auf Marissa und Tristan führten alle Passagiere lebhafte Gespräche. Doch Marissa gab auf alle Fragen Tristans so einsilbige Antworten, daß er es schließlich aufgab. Sie schien tief in Gedanken versunken.
    Plötzlich aber fragte sie ihn: »Kennst du den pH-Indikator von roter Karbolsäure?«
    »So ungefähr«, sagte Tristan überrascht.
    »Wann färbt sie sich rot?« fragte Marissa weiter. »In einer alkalischen oder in einer Säurelösung?«
    »Ich glaube, in einer alkalischen«, sagte Tristan. »In einer Säurelösung bleibt sie klar.«
    »Hab ich mir gedacht«, sagte Marissa und versank wieder in Stillschweigen.
    Nach anderthalb Kilometern konnte Tristan seine Neugier nicht mehr bezähmen. »Was ist los mit dir, Marissa? Warum sagst du mir nicht, worüber du nachdenkst?«
    »Ich sag es dir schon«, antwortete Marissa. »Aber nicht jetzt. Wir müssen erst aus der Volksrepublik raus. Und dann muß ich noch einiges überprüfen, bevor ich meiner Sache sicher sein kann.«
    Von Forshan konnten sie auf harten Holzbänken mit dem Zug nach Guangzhou weiterfahren. Bentley und Tse hatten sich am Busbahnhof in Forshan von ihnen verabschiedet.
    Als sie in Guangzhou ankamen, war es schon dunkel. Am Bahnhof nahmen sie ein Taxi. Auf Empfehlung des Fahrers stiegen sie im Hotel Weißer Schwan ab. Während der kurzen Fahrt hatten Marissa und Tristan festgestellt, daß die Stadt westlicher aussah, als sie sich vorgestellt hatten, nur daß auch am Abend weit mehr Fahrräder unterwegs waren als motorisierte Fahrzeuge.
    Auch das Hotel war eine Überraschung für sie. Es hatte ein eindrucksvolles Foyer mit einem Wasserfall. Die Zimmer besaßen sämtliche modernen Einrichtungen einschließlich Fernseher, Kühlschrank und, was noch wichtiger war, Selbstwähltelefon. Sie nahmen eine Suite mit zwei Schlafzimmern und Aussicht auf den Pearl River.
    Marissa war so erschöpft, daß sie mit Verlangen zu ihrem Bett hinübersah, in der Hoffnung auf einen guten Nachtschlaf. Aber mehr noch interessierte sie das Telefon. Doch als sie ausgerechnet hatte, wie spät es jetzt an der Ostküste der Vereinigten Staaten war, verschob sie ihren Anruf um ein paar Stunden. Es hatte keinen Zweck, Cyrill Dubchek aus dem Schlaf zu reißen.
    Tristan kam mit dem Hotelführer in der Hand aufgeregt in ihr Schlafzimmer. »Die haben hier ein Restaurant nach westlicher Art. Was sagst du zu einem hübschen großen Steak?«
    Obwohl Marissa keinen Hunger hatte, begleitete sie Tristan. Der verputzte ein ansehnliches Stück Fleisch und mehrere Biere. Marissa bestellte ein Huhngericht, stocherte aber dann nur darin herum. Sie verabredeten, daß sie beim morgigen Besuch des Konsulats erzählen würden, sie hätten mit einer Dschunke nach Guangzhou fahren wollen, aber der Kapitän hätte sie, nachdem er ihnen das Geld abgenommen hatte, gezwungen, über Bord zu springen.
    »Etwas Besseres können wir nicht vorbringen«, sagte Tristan. »Und es entspricht ja auch beinahe der Wahrheit.«
    Marissa sagte, sie werde versuchen, über das CDC dem Außenministerium etwas Dampf zu machen.
    Einige Stunden später holte dann Marissa den Anruf nach. Da sie Cyrills Tagesablauf kannte, paßte sie es so ab, daß sie ihn erreichte, bevor er sich ins Labor begab.
    In der Leitung waren zwar atmosphärische Störungen und ein merkwürdiges Echo, trotzdem konnte Marissa ihn gut verstehen. Sie sagte Cyrill, daß sie ihn aus Guangzhou in der Volksrepublik China anrufe.
    »Wäre es jemand anders«, sagte Cyrill, »dann wäre ich überrascht, so unerwartet aus China angerufen zu werden. Aber bei dir, Marissa, überrascht mich nichts.«
    »Dafür gibt es eine einleuchtende Erklärung.«
    »Woran ich nicht einen Augenblick gezweifelt habe.«
    Marissa setzte ihm rasch auseinander, daß sie zusammen mit einem Kollegen unbeabsichtigt in die Volksrepublik geraten wäre, ohne durch die zuständige Einwanderungsbehörde zu gehen, und nun
    Schwierigkeiten bei der Ausreise befürchte. Sie wies daraufhin, daß dieser Kollege der australische Arzt sei, der den ihr von Cyrill gebrachten Artikel geschrieben habe.
    »Du bist mit dem Autor zusammen?« vergewisserte sich Cyrill.
    »Ich

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