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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Ohrring baumelte an seinem linken Ohr – er hatte sich das Loch vor einer Stunde selbst gestochen. Zerrissene Leinenhosen, ein Rolli und eine helle Weste vervollständigten seine Verkleidung. Er nickte einer Gruppe von Skateboardern zu, die vorbeischlenderten. Normalerweise hätten sie ihm keinen zweiten Blick gegönnt, aber in seiner neuen Aufmachung glaubten sie wohl, dass Hobart einer von ihnen war, und sie erwiderten seinen Gruß.
    Zufrieden griff Hobart nach seinem Rucksack und ging zu einem Fernsprecher neben einem Eiscafé auf der anderen Straßenseite. Er schob eine Münze in den Schlitz und wählte die Nummer des Lagerhauses.
    »Clipper City Antiques and Oddities.« Swensons Stimme
    »Könntest du mir einen Gefallen tun, Bob?«
    »Klar, was denn?«
    »Schau für mich was im Computer nach.«
    Die Skater begannen auf dem freien Platz zwischen den Häusern ihre Kunststücke vorzuführen. Er schaute ihnen gleichgültig zu und hörte, wie sein Partner durch das Büro ging und sich schließlich wieder setzte.
    »Ich hab dir schon so oft gesagt, dass du den Computer nicht jedes Mal ausmachen musst, wenn du weggehst, John. Er hat doch einen Bildschirmschoner. Jetzt musst du warten, bis er hochgefahren ist.«
    »Kein Problem.«
    Einer der Skater prallte gegen ein Stahlgeländer. Seine Freunde lachten.
    Hobart war fast eine Meile vom Lagerhaus entfernt und hätte nicht gedacht, dass die Explosion so laut sein würde. Die Skater duckten sich unwillkürlich und schauten sich verwirrt um. Alle anderen auf der Straße taten dasselbe. Autofahrer hielten an und beugten sich aus den Fenstern.
    Hobart legte den Hörer auf und schlenderte lässig zu seinem Mietwagen. Dort zog er ein kleines Schachbrett aus der Ablage in der Beifahrertür. Das Brett war für die Reise gemacht und hatte anstelle von Figuren kleine Magnetscheiben, damit man es zusammenklappen und das Spiel später fortsetzen konnte. Die Position der Scheiben war dieselbe wie auf dem Brett, das bis vor ein paar Sekunden neben seinem Fernseher gestanden hatte. Hobart zog die weiße Königin – Robert Swenson – ab und warf sie auf den Boden.
    Der Fahrer des Wagens hinter ihm schaute sich immer noch um und versuchte herauszufinden, was passiert war
    Hobart drückte kurz auf die Hupe und fuhr rückwärts auf die gepflasterte Straße.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, das CDFS aufzulösen, ehe seine Identität bekannt wurde. Mark Beamon hatte ihn nun gezwungen, diesen Plan zu ändern.
    Er hatte seine Manipulationen an Blakes Konten zwar so geschickt wie möglich verschleiert, aber er war nicht so hochmütig zu glauben, dass er eine Armee von Experten täuschen könnte, die das FBI zweifellos auf die Bücher der Kirche loslassen würde. Zumindest hoffte er das, da er Robert Swensons Terminalnummer und dessen Passwort benutzt hatte.
    Er verlangsamte etwas das Tempo, als er einige Blocks entfernt an dem Lagerhaus vorbeifuhr. Rauch kräuselte sich in den stahlgrauen Himmel, und das Heulen von Sirenen hallte durch die schmalen Straßen.
    Beamon war clever, das musste er zugeben. Aber was hatte das FBI tatsächlich gegen ihn in der Hand? Sicher, sie konnten beweisen, dass er sowohl Nelson wie Karns kannte – na und? Er konnte ihnen mindestens vier andere DEA-Agenten nennen, die ebenfalls mit beiden bekannt gewesen waren. Und da Swenson nun tot war, konnte er ihn nicht mehr mit einer Aussage belasten. Manchmal konnten Tote ganz nützlich sein.
    Hobart bog mit seinem Subaru auf die 195 in nördliche Richtung ein und achtete sorgfältig darauf, die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten.
    Er hatte fast die halbe Strecke zu seinem Ziel zurückgelegt, als ein Streifenwagen in der Gegenrichtung an ihm vorbeifuhr. Er schaute ihm im Seitenspiegel hinterher und sah, dass er plötzlich das Tempo verringerte und wendete. Im Rückspiegel beobachtete er, wie er langsam näher kam und sich drei Wagen hinter ihm einreihte.
    Zufall?
    Er bog auf die rechte Spur und bremste leicht ab. Die Wagen hinter ihm fuhren nacheinander vorbei. Der Streifenwagen blieb auf der linken Spur, passte sich aber seiner Geschwindigkeit an und behielt ungefähr fünfzig Meter Abstand bei. Hobart schaute auf den Tacho. Sechzig Stundenkilometer. Hinter dem Streifenwagen begannen sich die Autos zu stauen, da sich die Fahrer nicht zu überholen trauten.
    Fast fünf Meilen später sah Hobart auf einer Straßenüberführung einen weiteren Polizeiwagen. Es war zwar ein Zivilfahrzeug, doch seine hässliche braune

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