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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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unkalkulierbaren Risiken.
    Im Hotel breitete Hobart den Inhalt des Umschlags auf seinem Bett aus. Er lud die Pistole und steckte die restlichen Kugeln in seine Tasche. Die Waffe schien gut in Schuss zu sein, aber er bedauerte, dass er vergessen hatte, auch ein Halfter zu verlangen. Anschließend breitete er die Karte auf dem Bett aus. In einer Gebirgsregion ungefähr fünfzig Meilen von Bogotá entfernt war ein kleiner blauer Kreis eingezeichnet; daneben stand die exakte Längen- und Breitenangabe einer Raffinerie. Er lächelte. Mochte der Teufel wissen, wo Corey die präzisen Koordinaten herhatte. Immer noch der alte Zauberer.
    Er legte die Waffe und die Karte unter seine Matratze und griff nach dem kleinen weißen Umschlag. Mit dem Finger fuhr er die Liste auf dessen Rückseite hinunter, bis er fand, wonach er suchte.
    KEROSIN: GARCIA QUÍMICO: 12 ROHO

8. Kapitel
    Bogot á , Kolumbien 2. Dezember
    Hobart verbrachte fast den gesamten nächsten Tag mit der Suche nach einem Satellitennavigationssystem. Diese GPS-Geräte empfingen Signale von mindestens drei Satelliten und lieferten aufgrund ihrer Daten ziemlich genau die gewünschte Position. Hobart hatte angenommen, Corey würde ihm nur ungefähr die Gegend nennen können, und er müsse mit seinem eingerosteten Orientierungssinn dieses Gebiet nach der Raffinerie durchsuchen. Jetzt war die Sache natürlich wesentlich einfacher. Das hieß, falls sich die Raffinerie tatsächlich an der markierten Stelle befand.
    Endlich entdeckte er in einem gut sortierten Fachgeschäft in einem der nobleren Viertel von Bogotá ein solches Gerät. Er bezahlte vermutlich doppelt so viel, wie es wert war, und begann die lange Fahrt in die Berge.
    Gegen zehn Uhr abends erreichte er die Außenbezirke von Bogotá, und dreißig Meilen weiter kam er auf eine Schotterstraße, die sich in die Berge wand. Die Nacht war klar, und am Himmel stand eine schmale Mondsichel. Die Fahrbahn wurde immer enger; rechts und links war dichter Dschungel, sodass man im bleichen Licht des Mondes fast die Illusion hatte, jenseits der Scheinwerfer sei die Welt zu Ende.
    Nach fast einer Stunde Fahrt musste er seine Geschwindigkeit drosseln und kam nur noch im Kriechtempo voran. Er verfluchte sich dafür, dass er sich für ein normales Auto entschieden hatte statt für ein robusteres Fahrzeug mit Allradantrieb. Das GPS-Gerät zeigte ihm seine Koordinaten an, und er drückte eine Reihe von Knöpfen, um die Richtung und Entfernung zu seinem vorprogrammierten Ziel berechnen zu lassen. Es waren etwas mehr als sechs Meilen, und der Richtungspfeil zeigte nach Nordosten. In der letzten Stunde war er in nördliche Richtung gefahren und hoffte, den Rest der Strecke in einer weiteren Stunde zu schaffen.
    Am Ende brauchte er fast neunzig Minuten für vier Meilen. Die Straße schien nie länger als einen halben Meter geradeaus zu verlaufen, und an vielen Stellen hatten starke Regenfälle tiefe Gräben hinterlassen. Als das GPS-Gerät anzeigte, dass es noch zwei Meilen bis zu seinem Ziel waren, und der Pfeil jetzt mehr oder weniger nach Westen zeigte, hielt Hobart auf einer kleinen Lichtung. Er konnte jedoch nur anderthalb Meter in den Dschungel hineinfahren, sonst hätte er riskiert, dort stecken zu bleiben.
    Der Geruch war irgendwie anders als in Asien, bemerkte er, als er ausstieg und seine Tasche aus dem Kofferraum holte, trotzdem genügten allein die Geräusche, dass er ein unangenehmes Déjà-vu-Gefühl empfand, das er rasch verdrängte. Aus seiner Tasche zog er eine Nachtsichtbrille, die er aufsetzte und einschaltete. Der Dschungel ringsum schimmerte in einem unheimlichen Grün. Obwohl die Brille existierendes Licht zehntausendfach verstärkte, war die Sicht nach wie vor schlecht, da das dichte Blätterdach das Licht des Monds und der Sterne weitgehend abschirmte.
    Er zog einen Tarnoverall und Militärstiefel an und stopfte die Tasche unter ein dichtes Gebüsch, dann ging er zum Wagen und ließ die Luft aus einem der Vorderreifen. Jeder, der das Auto bemerkte, würde annehmen, dass der Fahrer unterwegs war auf der Suche nach Hilfe. Eine notwendige Maßnahme, obwohl es ihn aufhalten würde, falls es brenzlig wurde und er flüchten müsste.
    Hobart steckte die 22er in die Schenkeltasche seiner Hose, warf einen letzten Blick auf das GPS-Gerät und ging in langsamem Tempo los. Das dichte Unterholz war an manchen Stellen fast undurchdringlich, und er kam nur mühsam voran. Ungefähr alle fünfzehn Minuten blieb er stehen, um

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