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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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kannte den Namen. Colombar war der mächtigste der kolumbianischen Drogenbarone. »Das wird wohl nicht nötig sein.«
    »Ganz schön heftig – wird mich einiges kosten. Ich muss dir nicht sagen, wie riskant es ist, nach solchen Sachen zu fragen. Können leicht die letzten Fragen sein, die man stellt, wenn du verstehst?« Seine Augen funkelten regelrecht begierig.
    Hobart war völlig klar, dass Corey nur versuchte, den Preis in die Höhe zu treiben. Jemand wie er, der nur noch Drogen im Sinn hatte, wusste garantiert über alles bestens Bescheid. Doch er entschied sich mitzuspielen.
    »Wie viel?«
    Corey tat, als überlege er angestrengt. »Ich kann dir die Informationen vermutlich für … sagen wir mal fünftausend Dollar beschaffen. Die Knarre kostet bestimmt weitere tausend. Und das ist echt günstig, John. Ich verdiene dabei überhaupt nichts.«
    »Ich kann mich auf deine Informationen hundertprozentig verlassen?«
    Corey schien gekränkt. »Habe ich dich je enttäuscht?«
    Das hatte er nicht. Hobart hoffte, dass er trotz seiner Drogensucht wenigstens noch einen Rest der absoluten Zuverlässigkeit hatte wie damals in Vietnam.
    »Also sechstausend. Wann?«
    Corey überlegte einen Moment. »Mittwoch. Abends um halb zwölf in der Bar gegenüber.«
    Hobart passte es zwar nicht besonders, fast eine Woche untätig in Bogotá herumzusitzen, aber was blieb ihm übrig.
    »Auf die alten Zeiten.« Corey hob sein Glas.
    Hobart nickte und kippte den billigen Tequila.
    Frühmorgens um halb drei stolperte Corey betrunken aus der Pinata Verde. Hobart hatte die letzten sechseinhalb Stunden regungslos in einer schmutzigen Gasse gegenüber gestanden und auf ihn gewartet. Er ließ ihn fünfzig Meter vorausgehen, ehe er ihm unauffällig folgte. Corey trottete fast eine halbe Stunde lang in nördliche Richtung, obwohl er mit seinem schwankenden Gang in dieser Zeit nicht allzu weit kam. Schließlich bog er in eine schmale Gasse ein, die auf eine leere vierspurige Straße führte. Ungefähr einen halben Block weiter bog er wieder ab und torkelte auf die Eingangstreppe eines weißen Hauses mit einem durchhängenden Dach zu. Er brauchte fast eine Minute, um das Schloss in der Tür zu finden.
    Hobart wartete, bis er im Haus verschwunden war, dann wandte er sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Nach fünf Minuten gelang es ihm endlich, ein Taxi anzuhalten, das ihn zum Hotel brachte.
    Schlaflos lag er auf der harten Matratze, bis die ersten Sonnenstrahlen allmählich zum Fenster hereindrangen. Unerwartete Veränderungen bei einem Plan machten ihn immer nervös. Es gab so viele Punkte zu berücksichtigen. Aber er hatte fünf Tage bis zu ihrem nächsten Treffen und nichts anderes zu tun als nachzudenken.
    Langsam ging Hobart durch das kleine Zimmer, in dem er seit fast einer Woche hauste. Es war zehn Uhr am Mittwochabend. Fast Zeit.
    Er hatte die vergangene Woche genutzt, um Bogotá und etliche der umliegenden Bergstraßen zu erkunden, hatte mit jedem geredet, der auch nur zuhören wollte, und sein rostiges Spanisch etwas aufpoliert, sich alles im allem aber wie ein Rennpferd gefühlt, das in der Startmaschine festhing. Doch nun ging es endlich weiter.
    Da er inzwischen die Stadt einigermaßen kannte, fuhr Hobart mit seinem Mietwagen ohne Probleme durch Nebenstraßen und Gassen zu einem Parkplatz, der drei Blocks von seinem Ziel entfernt lag. Es war 23.28 Uhr. Er eilte die hell erleuchtete Straße hinauf und betrat die Bar gegenüber der Kneipe, wo er und Corey sich vor fast einer Woche getroffen hatten. Sie hatte keinen Namen, nur ein handgemaltes Schild hieß die Gäste willkommen. Das einzige Licht stammte von einer blitzenden Discokugel, und der Raum war überfüllt mit durchgeschwitzten Leuten, die schwankend zu einem ohrenbetäubenden Popsong tanzten. Hobart konnte sich an den Sänger nicht mehr erinnern, aber er erinnerte sich noch gut an das Jahr: 1977 hatte man diesen Hit ständig gehört.
    Es war unmöglich, sich durch die Menge zu zwängen. Alle Tische waren an die Seite geschoben worden, und die Tänzer hatten die Fläche in Beschlag genommen.
    Hobart holte noch einmal tief Luft und begann, sich methodisch an der linken Wand entlang zu schieben. Als er die rückwärtige Wand erreichte, ging er ein paar Schritte nach rechts und stürzte sich wieder ins Gewühl. Schweißtriefende Körper rempelten gegen ihn, verärgerte Tänzer schimpften, und ein Ellbogen, den ihm ein großer Mann mit einem Goldzahn ungewollt in den

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