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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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drehte Santez den Zündschlüssel – und war sicher, dass der Wagen in einem Feuerball explodieren würde. Doch der Motor sprang an und nichts geschah.
    »Haben Sie’s gehört?«
    Alejandro Perez hatte in einem der großen Sessel vor dem Fernseher Platz genommen. Er trug weiße Shorts und ein weißes Polohemd. Neben ihm lag ein Tennisschläger.
    »Ich habe es gehört«, bestätigte er. »Und ich denke, ich weiß inzwischen auch, wie es gemacht worden ist.«
    Colombar ließ sich in den Sessel ihm gegenüber fallen. Seine Lippen waren fest zusammengepresst.
    »Einer der Männer, die Sie hergebracht haben, fährt jede Woche mit dem Pritschenwagen los, um Kerosin zu holen. Er hat mir erzählt, dass sie vor ein paar Wochen unterwegs angehalten haben, um sich zu erleichtern, und dabei einen Betrunkenen entdeckt haben, der hinten auf der Ladefläche mitfuhr.«
    Colombars verdrossenes Gesicht hellte sich auf.
    »Sie haben ihn laufen lassen.«
    »Scheiße!«
    »Ich habe unsere Wachen bei den Raffinerien verdoppelt und ihnen gesagt, dass stets einer von ihnen hinten auf dem Laster mitfahren soll. Außerdem werden wir von nun an das Kerosin nach einem Zufallsprinzip bei verschiedenen Lieferanten kaufen.«
    Colombar kochte bei dem Gedanken, wie knapp ihnen der Mann entwischt war, der ihm das angetan hatte. Er holte tief Atem und unterdrückte mühsam seine Wut. »Ich will, dass der Scheißkerl, der ihn hat laufen lassen, sofort umgelegt wird! Den anderen schicken Sie zurück zur Raffinerie – aber geben Sie ihm ein kleines Andenken mit.« Wächter waren nicht so leicht zu kriegen, und er schien sie besonders schnell zu verlieren.
    Perez wirkte etwas verlegen. »Er … ist während seines Gesprächs mit Rico verstorben.«
    »Oh.« Colombar stand auf und lief hinter dem Sofa auf und ab, eine Angewohnheit, über die sich sein Innenarchitekt schon häufiger beschwert hatte, da allmählich ein heller Pfad auf dem handgeknüpften Perserteppich sichtbar wurde.
    »Wann kriegen wir die Analyse der Kerosinprobe, die wir weggeschickt haben?«
    »Wahrscheinlich nicht vor zwei Wochen.«
    »Egal. Ich weiß sowieso, was herauskommt.« Colombar blieb stehen. »Irgendjemand muss doch was wissen – dieser Kerl muss in der Stadt herumgelaufen sein und Fragen gestellt haben.« Er überlegte kurz. »Geben Sie bekannt, dass ich zweihundertfünfzigtausend Dollar für Informationen über diesen Hundesohn zahle.«
    Die dichten Wolken, durch die sein Flug beinahe verspätet in Denver gelandet wäre, waren wundersamerweise verschwunden. Mark Beamon kniff die Augen zusammen, als er auf einen steilen Kiesweg einbog und direkt in die Sonne schaute.
    Oben auf der Anhöhe stoppte er den Wagen, der ein Stück zurückrollte, und zog zögernd die Handbremse.
    Er hasste Colorado. Er hasste die schimmernden Berge, die saubere Luft und die Radfahrer, die ihm zugewinkt hatten, als er an ihnen vorbeigefahren war. Zu Begräbnissen gehörte einfach eine düstere Umgebung. Und bei der Beerdigung eines Familienmitglieds – besonders eines Kindes – sollte es zumindest ordentlich regnen.
    Beamon legte den Gang ein und fuhr weiter, ohne die Handbremse zu lösen. Auf dem höchsten Punkt hielt er wieder an und schaute nach unten.
    Zur Linken des hohen Friedhofstors standen nicht weniger als vier weiße Lieferwagen. Auf jedem prangte eine Satellitenschüssel und ein grelles Logo, das aus dieser Entfernung nicht zu lesen war, aber er konnte wohl mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um Fahrzeuge einiger Nachrichtensender handelte. Beamon sparte es sich, die Autos zu zählen, die am Zaun standen, oder die Leute, die auf ihren Dächern saßen und durch armlange Kameraobjektive spähten.
    Er löste die Bremse und fuhr die Anhöhe hinunter. Unterwegs hatte er ein paar Gewissensbisse gehabt wegen der Szene, die er in der Mietwagenagentur in Denver gemacht hatte, weil man dort keine Wagen mit getönten Scheiben gehabt hatte. Als sich jedoch die enormen Objektive der Presse auf ihn richteten, nahm er sich vor herauszufinden, wer diese Mietwagenagentur leitete und ihm von jemandem die Haustürlampe zerschießen zu lassen.
    Beamon verlangsamte das Tempo, blieb dreißig Zentimeter vor dem Friedhofstor stehen und kurbelte das Fenster hinunter. Ein Blitzlichtgewitter flammte auf, doch ein hoch gewachsener Mann mit dunkler Sonnenbrille stellte sich rasch vor das Autofenster.
    »Tut mir Leid, was mit deinem Neffen passiert ist, Mark.«
    »Denen nicht.« Beamon deutete

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