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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Geschichte der Menschheit zu verzeichnen gab: eine Staatsgarantie für zusätzliche hundert Lebensjahre.
    Starke Unterwasserstreitkräfte des Generals hatten Pazifik III, einst unterseeische Festung des aufkommenden Widerstandes, aufgespürt und vernichtet.
    Eine Raumpatrouille der VOR war, nachdem sie das Schwerefeld des Mars passiert hatte, auf ungeklärte Art verschwunden. Die Vermutung, daß sie in eine Falle der Strategischen Raumflotte des Generals gegangen war, lag auf der Hand.
    In der Sahara kamen fünfunddreißigtausend Totenkopf-Gardisten ums Leben, als bei einer militärischen Übung die Fernsteuerung versagte. Die Anoden-Menschen stürzten sich in das Kalte Licht des Manövergegners.
    Alexander Repin, einst als Minister Vorsitzender des Rats für innere und äußere Sicherheit der Unabhängigen Republik Venus, auf dessen Befehl Delta VII zwei bedeutende Einsätze geflogen war, mußte sich in Metropolis einen Schauprozeß gefallen lassen. In den Fernsehübertragungen wirkte er ausgeruht und selbstsicher; dennoch machte er auf mich, der ich ihn kannte, den Eindruck einer gebrochenen Persönlichkeit.
    Die Strategische Raumflotte des Generals stellte drei neue Geschwader beschleunigter Taurus-Zerstörer in Dienst.
    Der Geheimdienst hatte herausgefunden, daß an der amerikanischen Westküste an die siebzigtausend Laser-Batterien für die Invasion bereitstanden. In getarnten Stellungen sollten weitere dreißigtausend am Roten Meer den Befehl zum Überschreiten der VOR-Grenze erwarten.
    Die ganze Zeit über unerwähnt blieb der Homo Factus. Dabei war er das gefährlichste Kampfmittel von allen. Untätig bleiben zu müssen, während alle diese Nachrichten und Meldungen sich überschlugen, erschien mir als die reinste Verdammnis. Mit jedem Tag, der dahinging, wurde ich nervöser, reizbarer und unbeherrschter.
    Am vierten Tag meiner Untätigkeit, vormittags, wurde ich von einem hohen Beamten des Justizministeriums aufgesucht und in aller Ausführlichkeit über Lieutenant Ibaka ausgefragt.
    »Wie«, so lautete die eine an mich gerichtete Frage, »reagierte er auf die Nachricht von der Ermordung seiner Familie?«
    »Es war für ihn ein unvorstellbarer Schock.«
    »Er hing an seiner Familie?«
    »Sie bedeutete für ihn alles.«
    »Sie kennen ihn besser als jeder andere, Commander. Hat er sonst je zu Gewalttätigkeiten dieser Art geneigt?«
    »Nein. Nie.«
    »Wären beispielsweise Sie bereit, ihn in seiner Eigenschaft als Bordingenieur erneut unter Ihr Kommando zu nehmen?«
    »Jederzeit.«
    Mein Besucher klappte seinen Aktendeckel zu, schüttelte meine Hand und empfahl sich. Obwohl er sich in keiner Weise konkret geäußert hatte, schien es mir, als sei der Fall Ibaka alles andere als hoffnungslos.
    Lieutenant Ibaka selbst weigerte sich, als ich ihn besuchen wollte, mich zu empfangen. Ein Grund für seine Weigerung wurde mir nicht überbracht. Auf Umwegen erfuhr ich dann, daß er sich in einem Zustand völliger Apathie befand. Ich ließ ihm ausrichten: Unsere Absprache bestünde auch weiterhin, ich sei unverändert für ihn da.
    Ein Kurier überbrachte mir ein Buch aus dem Bestand von John Harris. Es handelte sich dabei um eine mir noch unbekannte posthume Veröffentlichung eines Werkes von Samuel Hirschmann, des unvergeßlichsten aller Präsidenten der EAAU. Gleich auf der ersten Seite hatte Harris einen Satz für mich angestrichen: er lautete: Oberstes Ziel aller Staatsführung muß es stets sein, die verhängnisvolle Kluft aufzuheben, die fast immer zwischen der sogenannten Realpolitik und den Grundsätzen der Ethik klafft.
    Ein Zettel, beschrieben mit der steifen Handschrift des ehemaligen Delta VII-Commanders, war beigefügt: »Dies, mein lieber Brandis, steht als Wahlspruch über unserer Zukunft, falls wir sie je erleben. So oder so jedoch: Wir haben es versucht.«
    Später erst begriff ich, daß John Harris, in der schrecklichen Einsamkeit eines Präsidenten, mir damit seine Freundschaft angeboten hatte.
    Die Lektüre von Hirschmanns geistigem Nachlaß war eine viel zu flüchtige Ablenkung. In meinem Hotelzimmer konnte ich, jenseits der schallisolierten Wände, – wohl weil ich auf Geräusche dieser Art geschult war – das Fauchen der startenden und landenden Schiffe hören, und meine Verbitterung nahm weiter zu.
    Am sechsten Tag hielt es mich nicht länger. Ich bestellte einen Wagen und ließ mich hinausfahren zur Werft. Wäre ich nicht im Urlaub befindlich, wurde mir bedeutet, hätte man mich längst

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