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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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führte.
    So jedenfalls lautete Lieutenant Ibakas letzter Wille, den zu erfüllen ich ihm mein Wort gegeben hatte.
    Würde es zutreffen, woran er bis zuletzt geglaubt hatte: daß aus vergänglicher Materie unsterblicher Geist erwuchs – stark und groß genug für die ganze Welt?
    Die Wissenschaftler stellten eine solche Möglichkeit nicht in Abrede; gleichwohl hatten sie es abgelehnt, ein verbindliches Gutachten zu unserem Vorhaben abzugeben, das in der diesbezüglichen Geheimakte als Aktion Trojanisches Pferd geführt wurde.
    Im Grunde, dachte ich, ist die menschliche Geschichte nichts als eine Ansammlung von Wiederholungen. Nur die Akteure wechseln, und fortwährend wird die Bühne neu dekoriert.
    Vor Troja prallten die Kampfwagen der Trojaner und Griechen aufeinander. Mittlerweile waren aus den Kampfwagen gedankenschnelle schwerbewaffnete Raumschiffe geworden, die einander irgendwo in der samtschwarzen Unendlichkeit, die nur durch das Maß des Menschen eine vorübergehende Begrenzung fand, zum Kampf begegneten.
    Am Prinzip eines solchen Duells hatte sich nichts geändert. Unverändert ging es um Sieg oder Niederlage.
    Ich hatte längst wieder das Steuer der Najade übernommen, als das Radar seine erste Warnung übermittelte. Dies erfolgte unmittelbar nach der sogenannten Kulmination unseres Fluges. Aus der eingesteuerten Umlaufbahn um die Erde drückte ich das Schiff herab zum Landeanflug auf Peking.
    Ort und Zeitpunkt des Überfalles waren vom Gegner klug gewählt.
    Als mir Lieutenant Stroganow die Alarmmeldung übermittelte, fühlte ich mich fast glücklich. Bis zuletzt hatte ich befürchtet, daß der General den ihm hingeworfenen Köder aus dem einen oder anderen Grunde verschmähen würde. Es hätte schließlich auch sein können, daß das Durchsickern unserer Informationen nicht weit genug gediehen war.
    Die Spannung, in der ich mich befand, zerriß. Nun, da die Entscheidung unmittelbar bevorstand, überkam mich eine große Gelassenheit.
    »Wie viele sind es, Lieutenant?«
    »Zwei Dutzend, Sir. Wir stecken gewissermaßen mitten drin im Sack.«
    »Taurus-Zerstörer?«
    »Einer wie der andere, Sir.«
    »Wir haben wohl nicht mehr viele Chancen?«
    »Nicht die geringste, Sir.«
    »Sehr gut, Lieutenant. Der General macht es uns einfach.«
    Allenfalls hatte ich mit einer verstärkten Raumpatrouille gerechnet. Das Strategische Raumkommando des Generals schien jedoch jedes Risiko vermeiden zu wollen. Für mich enthielt dieser militärische Aufwand eine zusätzliche Bestätigung: die Fracht der Najade erwies sich für wertvoller, als ich zu hoffen gewagt hatte.
    Selbst wenn wir Flucht im Sinn gehabt hätten, wäre ihr kein Erfolg beschieden gewesen. Im Vergleich mit den flinken Taurus-Zerstörern war die Najade ein langsames, schwerfälliges Schiff, das zudem nicht ein Mindestmaß an Bewaffnung besaß. Nur eine Besatzung von Selbstmördern hätte unter diesen Umständen einen Durchbruch versucht. An unserer Kapitulation würde es nichts auszusetzen geben – nicht einmal für die stets mißtrauischen Kommissare und Offiziere der III. Abteilung.
    »Eskorte an Najade« Die Stimme aus dem Taurus-Zerstörer drang aus dem Lautsprecher. »Wir haben Radarkontakte. Es sieht nach einem massierten Angriff aus.«
    Ich drückte auf die Sprechtaste.
    »Roger, Eskorte. Glauben Sie, Sie können uns die Angreifer vom Halse schaffen?«
    »Das dürfte kaum möglich sein, Sir. Aber wir werden unser Bestes tun. Versuchen Sie, Peking zu erreichen. Vielleicht gelingt es uns ja, den Sack aufzusprengen.«
    »Roger, Eskorte. Ich versuche, in den VOR zu landen.«
    »Viel Glück, Sir. Wir greifen jetzt an.«
    »Viel Glück auch Ihnen!« sagte ich. »Hals- und Beinbruch!«
    Die Verbindung zwischen uns und unseren beiden Bewachern brach ab. Einer von ihnen tauchte für ein paar Sekunden vor dem vorderen Cockpitfenster auf – bevor er sich wie mit dem Mut der Verzweiflung dem übermächtigen Rudel entgegenstürzte, das da plötzlich allenthalben in der Schwärze zu flimmern begann.
    Ich wechselte mit Monnier einen zufriedenen Blick: an diesem Gespräch gab es nichts Verdächtiges; niemand konnte ihm anhören, daß die Stimme aus dem Taurus-Zerstörer vom Tonband kam und daß der Angriff, den sie flogen, in Berlin vorprogrammiert worden war.
    Die Angreifer begannen den Sack, in dem wir uns verfangen hatten, bereits zuzuziehen. Um ihn aufzusprengen, hätte es mindestens eines Geschwaders bedurft; der Versuch unserer Eskorte war von vornherein zum

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