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Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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die über den Projektor kamen.
    Die Lage auf der Erde war unverändert unklar und verworren, und im Grunde erfuhr man nur, was ich bereits wußte: daß Präsident Bellini von seinem Amt zurückgetreten war, um Samuel Hirschmann, dem großen alten Mann, Platz zu machen.
    Commander Harris erschien pünktlich auf die Minute, unterschrieb die erforderlichen Formulare, und dann fuhr auch schon der Transporter vor, und wir stiegen ein. daran war nicht allein die frühe Morgenstunde schuld. Stroganow las mit gerunzelter Stirn einen Brief, der von seiner Frau stammen mochte, und Ibaka rauchte mit halbgeschlossenen Lidern eine Zigarette. Vielleicht war auch er in Gedanken bereits bei seiner Familie.
    An Bord von Delta VII ging ich in gewohnter Weise mit dem Commander die Checkliste durch. Danach waren wir klar zum Start. Es war genau 7.45 Uhr. Commander Harris rief VEGA, und VEGA meldete sich sofort.
    »Wir hören Sie gut, Delta VII. Bitte kommen!«
    »Delta VII auf Venus meldet sich startklar«, sagte der Commander. »Gibt es irgendwelche entgegenlautenden Order?«
    »VEGA an Delta VII«, kam die Antwort. »Wir bestätigen Startmeldung von der Venus und wünschen einen guten Flug. Ende.«
    Commander Harris wechselte die Frequenz und rief den Kontrollturm. Wir wurden zum Start freigegeben. Das Ritual des Abhebens begann.
    »Triebwerk zünden!«
    Ich drückte auf den roten Anlasserknopf. »Triebwerk läuft, Sir.«
    Commander Harris wandte sich an Stroganow. »Kurs?«
    »Kurs errechnet und kontrolliert«, erwiderte Stroganow. »Vom Piloten entgegengenommen und bestätigt.«
    Commander Harris zögerte noch für die Dauer eines Atemholens, dann neigte er leicht den Kopf.
    »Start frei!«
    Ich gab das Triebwerk frei, und Delta VII hob ab. Die Beschleunigung preßte uns in die Sitze, machte uns apathisch und benommen und unterband vorübergehend jedes Gespräch.
    Dieser Augenblick des Starts mit seiner enormen Belastung von Herz und Kreislauf lieferte einen der Gründe, weshalb wir uns regelmäßig jedes Vierteljahr einer gründlichen ärztlichen Untersuchung zu unterziehen hatten, die jedesmal drei volle Tage in Anspruch nahm.
    Bei der Passagierfahrt waren die Belastungen geringer, trotzdem brauchten selbst die Passagiere vor jedem Start ihre grüne Karte: die ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung.
    Erst nachdem Delta VII normale Reisegeschwindigkeit erreicht hatte, ließ der Druck nach, und die Benommenheit fiel von uns ab. Ich kontrollierte die Armaturen und meldete dem Commander, daß wir uns auf programmiertem Kurs befanden und daß ich nun auf Selbststeuerung umschaltete. Commander Harris bestätigte und hob die Manövrierbereitschaft auf – was bedeutete, daß wir, wenn alles planmäßig und ohne Zwischenfälle verlief, bis zur nächsten routinemäßigen Manövrierbereitschaft kurz vor der Landung mit unserer Zeit tun und lassen konnten, was wir wollten, abgesehen von den kleinen Pflichten, die immer zu tun übrigblieben.
    Ibaka schnallte sich als erster los und sagte, er würde jetzt seinen Kontrollgang machen – was in gewisser Weise eine Übertreibung darstellte, denn überall dort im Schiff, wo die regelmäßige Überwachung am wichtigsten war, mußte er auf allen Vieren kriechen.
    Auch Stroganow stand auf und gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    »Nun – wenn keiner was dagegen hat, werd‘ ich noch eine Runde schlafen.«
    Ich selbst verbrachte die folgenden dreißig Stunden abwechselnd mit Lesen, Schlafen, kleinen technischen Kontrollen, wozu auch die Kursüberwachung gehörte, und Nachdenken. Eingewiegt vom rhythmischen Vibrieren des Triebwerks, schlief ich einmal sogar volle sieben Stunden in einem Zuge durch.
    Am 23. September um 15.30 Uhr befragte Stroganow den Computer und ermittelte eine geringfügige Kursabweichung, und ich übertrug die neuen Werte in die automatische Steuerung. Anschließend schaltete ich das Landeradar ein. Als kleiner, kaum erkennbarer Lichtpunkt zeichnete sich darauf die Erde ab.
    Ich war schon im Begriff, das Gerät wieder abzuschalten, und wollte mich noch einmal in den Ruheraum zurückziehen, als mir etwas auffiel, was nicht ins Bild gehörte und Sekunden zuvor noch nicht dagewesen war. Eine Anzahl von Reflexen war auf einmal auf dem Schirm aufgetaucht – Reflexe, die sich auf uns zu bewegten. Sie waren noch viel zu weit entfernt, als daß Kollisionsgefahr bestanden hätte, und darum sprach auch die akustische Warnvorrichtung des Raumüberwachungradars nicht an, dennoch bestürzte

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