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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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neugierig gewesen war. Die Erklärung, die am wahrscheinlichsten klang, war, daß er eines seiner nautischen Instrumente geeicht hatte.
    Dennoch blieb nach diesem Zwischenfall ein eiskaltes, unbehagliches Gefühl in uns allen zurück, eine unausgesprochene Angst, die jeden Scherz gefrieren ließ.
    Ich rief die Funkzentrale an. Von Commander Brandis lag nach wie vor keine neue Nachricht vor.
    »Sobald Sie etwas von ihm hören«, sagte ich, »verständigen Sie mich sofort! Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Sofort, verstehen Sie?«
    »Jawohl, Sir. Wir werden Sie sofort verständigen. Wir überwachen weiterhin alle in Frage kommenden Frequenzen.«
    Allmählich begann ich selber nervös zu werden. Das Auftauchen des Schweren Kreuzers hatte mir den Rest gegeben. Das Warten höhlte mich aus. Ich fing an, die Echtheit des ersten Funkspruchs zu bezweifeln. Er war unverschlüsselt gewesen. Jeder konnte ihn aufgegeben haben.
    Der Gerätetransporter stand noch da.
    Ich fuhr noch einmal zu Delta VII hinüber. Auf zwei Kilometer erkannte man zwar jede einzelne Niete auf der Plattform, aber da Delta VII noch immer von Gerüsten umschlossen war, hatte man an Bord des Schweren Kreuzers von ihr kaum mehr zu sehen bekommen als einen Teil vom Bug – zu wenig für eine einwandfreie Identifizierung.
    »Sir?« fragte Ibaka.
    »Ich brauche ein startklares Schiff«, sagte ich. »So bald wie möglich.«
    »Ich habe verstanden, Sir.«
    Ich brachte den Gerätetransporter zu den Mechanikern zurück und nahm den Aufzug.
    Im Kasino hängte ich den Schutzanzug an einen Haken und ließ mir vom Professor, der jetzt Bartender war, ein Bier geben.
    »Captain, haben Sie eine Minute Zeit für mich?«
    Ich drehte mich um, und meine Gedanken arbeiteten. Etwas war nicht in Ordnung, etwas Wichtiges, Alarmierendes.
    Neben mir stand Ruth O‘Hara.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Miss O‘Hara?«
    Sie berührte meinen Ärmel mit den Fingerspitzen. »Ich nehme an, Sie warten nur auf den Funkspruch, um zu starten«, sagte sie.
    »Ja«, sagte ich.
    Es wollte mir nicht einfallen.
    Sie sah mich eine Weile lang schweigend an. »Captain«, sagte sie schließlich, »ich weiß nicht, was Commander Brandis vorhat, aber ich kann mir denken, daß es nicht einfach sein wird. Er wird seine Ruhe brauchen und seine Konzentration. Daher habe ich an Sie und an die beiden Lieutenants eine Bitte.«
    Ich hörte ihr zu und war mit meinen Gedanken draußen auf der Plattform. Irgendetwas war schief gegangen. Ich brauchte nur etwas Zeit, um darauf zu kommen, was mich auf einmal so sehr beunruhigte.
    »Ich höre, Miss O‘Hara.«
    Einen Augenblick lang schien sie nicht zu wissen, ob sie lächeln sollte oder weinen. Schließlich entschied sie sich, zu lächeln. »Sagen Sie ihm nicht, daß ich hier bin! Sagen Sie es ihm erst, wenn alles vorüber ist! Bitte, Captain.«
    »Ja«, sagte ich, »gewiß, Miss O‘Hara.«
    Dann riß ich den Schutzanzug vom Haken und stürzte hinaus. Außer Atem kam ich bei Delta VII an. »Lieutenant Ibaka!«
    »Sir?«
    »Als der Schwere Kreuzer uns beobachtete, wie standen da die Gerüste?«
    »Genauso, Sir. Wir haben sie seitdem nicht bewegt. Warum?«
    Ich hob die Hand.
    Man konnte ihn selbst von der Plattform aus sehen, den handtellergroßen goldenen Stern am Bug, den unverwechselbaren Stern des alten Emblems der EAAU.

Kapitel 17
    Ein weiteres Mal erhält mein Bericht eine unumgängliche Ergänzung auf der Grundlage des Brandis-Protokolls.
    Aus blauem Grund – dem Atlantischen Ozean – erhob sich im klaren, schattenlosen Licht die Stadt Metropolis: künstliches Bollwerk im Meer, Zentrum von drei vereinigten Kontinenten und Mittelpunkt der Macht.
    Metropolis, die Stadt, die ohne Beispiel war, eine runde Festung aus Stahl, Beton, Glas und Kunststoff, in fünfjähriger Arbeit dem Ozean aufgezwungen, das Venedig des 21. Jahrhunderts, zu dem Europa die Geschichte geliefert hatte, Amerika Wagemut und Kühnheit und Afrika den hämmernden Rhythmus des Lebens.
    Metropolis, Heimstatt für fünfzig Millionen Menschen und bis vor kurzem noch geistiges und kulturelles Zentrum einer halben Welt mit über sechzig Theatern und Opernhäusern, über vierunddreißig Konzerthallen, mit mehr als hundert Museen und fünfundzwanzig Universitäten, die zugleich Forschungsstätten waren, nunmehr jedoch unbezwingbare Bastion eines Regimes, das von hier aus nach der kosmoglobalen Macht griff. Aus Museen und Konzerthallen waren Gefängnisse geworden, aus den Theatern Stätten der

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