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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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warten hatte. In der Aktentasche, die er hielt, spürte er das Gewicht des Sprengstoffs: ein Kilo COC, genug um fünf Speicher in Schutt und Asche zu legen. Ein weiteres Kilo, sicherheitshalber mitgenommen, befand sich in der Aktentasche von Corporal Glenn. Als fünf Minuten verstrichen waren, setzte sich auch die B-Gruppe in Richtung auf das Haupttor in Bewegung.
    Dort gab es in diesem Augenblick Verwirrung. Die Wache, die sich unerwartet einer nicht gemeldeten Kompanie gegenübersah, die das Sperrgebiet verlassen wollte, war irritiert. Es kam zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall.
    Eddington hatte darauf gesetzt, daß es ihm gelingen würde, die zwanzig Mann der Wache kampflos zu überwältigen, doch darin sah er sich enttäuscht. Der Offizier vom Dienst entsann sich seiner strikten Order, niemand ohne ausdrückliche Genehmigung passieren zu lassen – mit Ausnahme des Sicherheitsdienstes –, und gab den ersten Schuß ab. Eddington verlor einen Mann und sah sich programmwidrig in ein Feuergefecht verwickelt. Der Zeitplan wurde durcheinander gebracht. Als schließlich alles vorüber war – die sieben überlebenden Soldaten der Wache hoben die Hände und ließen sich entwaffnen –,hatte Eddington zwei kostbare Minuten verloren.
    Zwanzig seiner Männer blieben am Haupttor zurück, beseitigten die Spuren des kurzen Gefechts und übernahmen an dieser Stelle den Dienst. Ihre einzige Aufgabe war es, der nachfolgenden B-Gruppe das Verlassen des Sperrgebietes und das anschließende Einsickern in die Stadt zu ermöglichen. Im Anschluß daran sollten sie sich zu den Booten zurückziehen, bevor sie durch die nächste Inspektion – telefonisch oder mittels des TV-Auges – entlarvt werden würden.
    Die um einundzwanzig Männer schwächer gewordene A-Gruppe verteilte sich nunmehr auf die in Tornähe abgestellten Militärtransporter.
    Eddington, in der Uniform eines Infantrie-Captains, bestieg den vordersten Wagen und übernahm die Führung.
    Die Transporter schwebten auf und setzten sich in Bewegung. Die Sirenen ließen ihren Warnruf ertönen.
    Zehn mit bewaffneten Soldaten vollgestopfte Militärtransporter gehörten in Metropolis seit dem Machtwechsel zum alltäglichen Straßenbild. Auch von ihren wiederholten Alarmfahrten nahm niemand mehr Notiz. Eddington trieb die Kolonne rücksichtslos zur Eile an. Es galt, die zwei verlorenen Minuten wieder aufzuholen. Der Zeitplan mußte unbedingt eingehalten werden; damit stand und fiel das ganze Unternehmen.
    IV.
    Zeit: 07.15 Uhr
    Ort: An Bord von Delta VII
    Ein Juwel hatte einer der ersten Astronauten die Erde genannt und nicht damit übertrieben. Ein Juwel, das war sie tatsächlich, eine aus der trostlosen Wüstenei des Raumes gleich einer Fata Morgana aufsteigende Oase mit all ihren Verheißungen.
    Die Erde, so wie ich sie sah, hatte die Größe eines Medizinballs, der sich mit einem weißen Kranz umgab. Die Wolkendecke verschleierte den oberen Teil der nördlichen Halbkugel. Noch war der Atlantische Ozean deutlich in eine Tag- und in eine Nachthälfte geteilt. Dort, wo die Sonne ihn bereits traf, blinkte und gleißte er wie ein Spiegel. Die Kontinente waren sanfte grüne Wiesen, auf denen weiße Kühe weideten.
    Ich hatte die Automatik ausgeschaltet und das Triebwerk abgestellt. Delta VII trieb schwerelos im Raum – knapp außerhalb des unsichtbaren Gürtels der ständigen Kontrollen. Pünktlich auf die Minute hatten wir die errechnete Warteposition bezogen, die wir erst wieder verlassen würden, wenn es an der Zeit war, auf Metropolis hinabzustoßen.
    Metropolis , der Gedanke ließ meine Kindheit vor mir auferstehen. Wie hatte ich diese herrliche, unvergleichliche Stadt, in der ich so viele unvergeßliche, glückliche Jahre verbracht hatte, bis vor kurzem noch geliebt. Stets war sie für mich Inbegriff all dessen gewesen, was sich unter dem Sammelbegriff Kultur nur unzulänglich beschreiben läßt. Nun war sie zum Feind geworden, Hochburg einer gewissenlos ausgeübten Macht, die sich selbst in maßloser Überheblichkeit als die Reinigende Flamme bezeichnete, aus deren Weltbrand die Menschheit verjüngt und gereinigt wie ein Vogel Phönix hervorgehen sollte. Der Schwere Kreuzer Apollo ließ auf sich warten. Unterwegs hatte er plötzlich Schwierigkeiten mit dem Triebwerk gemeldet und war zurückgefallen. Es bestand kein Anlaß, den Wahrheitsgehalt dieser Meldung anzuzweifeln. Captain Danielson war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Jetzt konnte man nur noch hoffen, daß es

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