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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Zorn offensichtlich keinen Schmerz mehr, denn ein Schwertstreich hatte seinen linken Oberarm verletzt. Er schlachtete alles und jeden ab, der ihm wie ein Feind aussah.
    Das Karree hatte sich mittlerweile teilweise neu formiert, nun allerdings merklich kleiner als vorhin noch. Ich sah, wie in seiner Mitte einige der Männer auf mich zeigten und hektische Armbewegungen machten. Schleuderer gingen in Stellung. Sie hatten mich endlich entdeckt und wollten mich ausschalten!
    Also griff ich hastig nach der nächsten Amphore, während ich meine Tränen wegzublinzeln versuchte, zündete sie an, nahm Anlauf und warf! Gerade noch rechtzeitig, denn die Schleuderer hatten ihre gefährlichen Schlingen bereits in höchste Rotation gebracht!
    Die Ladung traf erneut genau ins Zentrum – und das Ergebnis war ebenfalls wieder dasselbe! Das Karree wurde von innen gesprengt und panisch flüchtende, brennende Soldaten überrannten ihre Kameraden von hinten und gaben sie somit dem Tod preis. Doch dieses Mal war der Druck der ins Karree hereinströmenden Scharen von Stammeskriegern so groß, dass die Römer sich nicht mehr formieren konnten. Ein Hornsignal ertönte und sie wandten sich zur Flucht – und zwar in meine Richtung!
    Entsetzt blieb ich einige wertvolle Sekunden wie angewurzelt stehen. Wohl einhundert römische Soldaten flohen nun in die Sanddünen und würden mich in Stücke hacken, wenn ich hier nicht wegkam! Ich packte also die beiden letzten Amphoren und die Fackel, drehte mich um und rannte die nächste Sanddüne hinauf, von wo aus ich gut und schnell nach Süden würde laufen können. Oben angekommen machte ich jedoch eine weitere katastrophale Entdeckung: Drei voll besetzte, mit zwei übereinanderliegenden Ruderreihen versehene römische Kriegsschiffe waren ein Stück flussabwärts gerade dabei, anzulanden! Nur wenige Meter trennten sie noch vom Ufer!
    Der Bug des ersten Schiffes war elegant geschwungen, zurückgeneigt und mit glänzenden Kupferplatten beschlagen. Darauf hockte rittlings ein Legionär, der mich sogleich erblickte und einen Warnruf in Richtung seiner Kameraden ausstieß.
    Das war der Untergang! Wenn dieser Nachschub an frischen Legionären sich mit den fliehenden Soldaten verband, dann wäre diese Schlacht endgültig verloren und ein noch größeres Gemetzel würde einsetzen!
    Skrohisarns todbleiches Gesicht vor meinen Augen entschloss ich mich dennoch zu einer weiteren Wahnsinnstat: Ich rannte hinunter zum Ufer und zu den Schiffen beim Landungsmanöver. Die Soldaten auf dem vordersten riefen sich laute Befehle zu und zeigten mit dem Finger auf mich. Sie hatten bereits eine lange Rampe in Stellung gebracht, mit der nach der Landung schnell das Schiff verlassen werden sollte. Doch noch fehlten die letzten wertvollen Meter zum Ufer und schwimmen konnten die schwer beladenen Soldaten schließlich nicht. Dann sah ich, wie Speere nach vorne gereicht wurden. Ich musste vorsichtig sein!
    Die Wurfweite betrug für mich keine fünfzehn Meter – allerdings musste ich diesmal ein wenig nach oben werfen! Trotzdem würde es ein Leichtes sein, das Schiff zu treffen, dachte ich und zündete die vorletzte der Amphoren an. Ich nahm kurz Anlauf und zielte auf das Zentrum des etwa zwanzig Meter langen Schiffes, wo auch der Mast stand. Im selben Moment flogen mir zwei Speere entgegen, doch ich konnte ihnen ausweichen und blieb unverletzt.
    Meine Amphore flog gerade eben so über die hohe Reling und zerbarst mit einem dumpfen Knall. Offenbar setzte ihr Feuer irgendwelches Tauwerk in Brand, denn sofort war die Aufregung an Bord groß und Gestalten eilten panisch durcheinander. Schon nach wenigen Sekunden stiegen schwarze, rußige Flammen vom Schiff auf.
    Nun hatte ich noch eine letzte Amphore.
    Das Landungsmanöver war offenbar unterbrochen worden, denn das vordere Schiff trieb bereits mit der Flussströmung abwärts. Ich rannte einige Meter weiter und wollte schon das nächste Schiff damit bewerfen – doch dazu kam es nicht mehr: Von den Dünen stürmten nun die ersten der fliehenden Römer auf der Flussseite herab. Ich warf Fackel und Amphore in den Sand und lief flussaufwärts um mein Leben.
    Währenddessen hatte mein Brandsatz wohl ein heilloses Durcheinander an Bord des Römerschiffs ausgelöst. Es trieb ein kurzes Stück unkontrolliert auf dem Fluss, getragen durch die Strömung, und kollidierte dann mit dem ihm nachfolgenden Schiff. Dort stürzten aufgrund des Aufpralls alle Soldaten wild durcheinander. Die Landung

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