Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
Vom Netzwerk:
diesem Mann vertrauen könne. Doch er war offenbar völlig wahnsinnig! Zeitreise? Eine dämlichere Erklärung war ihm wohl nicht eingefallen?!
    »Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Es gibt keine Zeitreisen, das weiß jedes Kind! Ich will jetzt sofort hier raus! Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann schlage ich mich eben alleine durch.«
    Bliksmani hob beschwichtigend die Hände. »Bleib ruhig, Julia! Du hast keine Chance da draußen. Ich lüge nicht, auch mir ist es schwergefallen, die Wahrheit zu akzeptieren. Aber denke nach! Denke an jedes Detail der letzten Monate! Du wirst feststellen, dass alles, was ich dir gerade beschrieben habe, in dieses Bild passt! Es ist die Wahrheit! Warum das passiert ist, weiß ich nicht. Aber ich habe gelernt, hier zu leben – und du kannst es auch!«
    Die Ernsthaftigkeit und Überzeugungskraft seiner Worte erschütterten Julias Zweifel. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Aber … aber das kann … doch nicht sein?! So etwas gibt es doch gar nicht?! Ich komme nicht zurück?«
    Sie stammelte einige weitere Worte, die Bliksmani allerdings nicht verstehen konnte, und brach dann in lautes Schluchzen aus. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen, die Tränen flossen zwischen ihren Fingern hindurch und ihr Körper bebte.
    Bliksmani trat zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid, aber so ist es nun mal. Wie gesagt, besser du gewöhnst dich an den Gedanken. Außerdem ist nicht alles schlecht hier.«
    »Nicht alles schlecht? Ich wurde vergewaltigt, gefangen gehalten und behandelt wie ein Stück Vieh!« Sie kreischte nun beinahe. »Was bitte schön gibt es hier Gutes?«
    Er setzte sich zu ihr und zog sie an sich heran. »Schschsch! So etwas wird dir nicht mehr passieren, ich gebe dir mein Wort. Du bist hier in Sicherheit!«
    Julia vergrub ihr Gesicht und schluchzte in die Schulter Bliksmanis. Er hatte Mitleid mit ihr und erinnerte sich an seine eigene Zeit der Erkenntnis. Ihm hatte keiner die Nachricht so deutlich überbracht, dafür hatte er viele kleinere Schocks verdauen müssen. Momente, in denen die Indizien für seinen Aufenthalt in einer anderen Zeit übermächtig waren und die ihn letztendlich überzeugt hatten. Auch war er nie besonders gut in Geschichte gewesen, sodass ihm Namen, Stämme, auch die Anwesenheit der Römer nicht unbedingt sofort auf die richtige Spur gebracht hatten. Doch er hatte damals nichts zu verlieren gehabt, ja, die Aussicht auf ein neues Leben hier hatte ihm sogar Kraft und Mut gegeben. Aber bei dieser jungen Frau lag der Fall offenbar anders …
    »Ich kann im Moment nicht mehr für dich tun. Versuche, die Tatsachen zu akzeptieren. Dann helfe ich dir, zu überlegen, was du als Nächstes tun sollst.«
    Julia nickte und wischte sich die Augen mit dem Handrücken ab. »Ich möchte erst einmal alleine sein. Ist dieses Haus wirklich sicher?«
    »Völlig! Ich werde selbst hier wohnen. Vor dem Eingang wird es immer zwei Wachen geben. Aber noch mal: Meine Männer werden dir nichts antun und dich mit Respekt behandeln. Darum werde ich mich kümmern. Du musst dir keine Sorgen machen.« Wie ein getretener Hund wandte sich Julia nun zum Gehen. Sie stand unter Schock, aber Bliksmani wusste nicht, was er sonst für sie tun konnte. Er war nie besonders einfühlsam anderen Menschen gegenüber gewesen und das hatte sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. Sie musste selber mit sich ins Reine kommen, dann würde er sich überlegen, was er mit ihr anstellte.
    Bliksmani resümierte das gerade Gehörte. Noch war ihm nicht klar, wie er Julia für seine Pläne einsetzen konnte. Doch er war sich nun sicher, dass ein weiterer Zeitreisender hier war. Und er wusste auch, wer dieser Reisende war! Ob er darüber überrascht oder entsetzt sein sollte, war noch zu entscheiden.
    Er hatte sowieso vorgehabt, Thiustri nach dem Mann mit dem Feuerstrahl zu schicken, der allgemein »Witandi« genannt wurde. Thiustri kannte sich in der Gegend aus und kannte das Gesicht des Gesuchten. Er würde ihn sicher schnell finden und überzeugen können, auch wenn das eine oder andere zwischenmenschliche Problem zu erwarten war.
    Bliksmani stürmte mit weit ausladenden Schritten zu den anderen Unterkünften, wo sich seine Männer breitgemacht hatten. Thiustri musste morgen in aller Frühe aufbrechen, denn er wollte Klarheit!
    Dyr stand über mir und leckte besorgt meine Wangen und meine Stirn. Langsam erholte ich mich von dem neuerlichen Schock und schob den Hund

Weitere Kostenlose Bücher