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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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ich Ihnen alles erklären. Keine Sorge, wenn Sie erst einmal im Bilde sind, werden Sie sich noch wünschen, unser Gespräch hätte sich verzögert.«
    Julia runzelte die Stirn, sagte aber nichts darauf.
    Bliksmani sah sie nun fragend an. »Wo kann man denn hier zusammensitzen? Sie müssten sich ja mittlerweile bestens auskennen. Und ich denke, wir werden ein wenig Zeit brauchen!«
    »Dann sollten wir da vorne hingehen«, meinte Julia. Sie deutete auf einen geräumigen Saal, der durch mehrere offene Fenster lichtdurchflutet war. »Das scheint so etwas wie ein Empfangsraum gewesen zu sein, jedenfalls gibt es dort einige weich gepolsterte Liegen und Stühle. Was ist dies überhaupt für eine Villa? Gehörte sie einem Millionär oder so?«
    »Geduld, Geduld! Wenn ich Ihnen alles erklärt habe, werden Sie es verstehen, das garantiere ich Ihnen.«
    Julia hatte nicht zu viel versprochen.
    Bliksmani sah sich staunend um und konnte nicht umhin, insgeheim den Stil und den prunkvollen römischen Geschmack zu bewundern. Jedes Detail war aufeinander abgestimmt, die fliederfarbenen Töne der Stoffe und der Wände ergänzten sich wunderbar. Dass selbst in einem solch abgelegenen Versorgungslager an der Weser, außerhalb des Imperiums, noch derartiger Prunk verbaut wurde, kündete ohne weitere Worte von der Macht Roms.
    Kämpfte er vielleicht auf der falschen Seite? Sollte er sich nicht lieber mit seinen Waffen und seinem Wissen den Römern anschließen? Möglicherweise sogar nach Rom selbst gehen?
    Doch er verwarf den Gedanken gleich wieder. Prunk war nicht alles – er war sich sicher, dass er in den Ränkespielen der römischen Politiker aufgerieben würde. Lernen konnte man jedoch viel von ihnen, nicht nur militärisch …
    »Bevor ich Ihnen alles erkläre, würde ich aber gerne noch erfahren, wie Sie hierher gekommen sind. Darf ich Julia sagen?«
    Julia nickte. Der Mann war wenigstens ausgesprochen höflich. Sie setzte sich auf einen der breiten, weichen Stühle, während Bliksmani wie ein Wolf in einem Käfig im Raum auf und ab schlenderte.
    »Ich bin vor einigen Monaten im Haus meines Freundes mitten in der Nacht aufgewacht und er war verschwunden«, begann Julia ohne Umschweife. »Dann entdeckte ich ein Feuer im Wohnzimmer und wollte raus aus dem Haus. Der blöde Hund hatte aber Angst, deshalb griff ich nach seinem Halsband, um ihn mitzuziehen. Dieses rutschte über seinen Kopf, da er sich nicht ziehen lassen wollte, und ich stolperte rückwärts in die Flammen. Was danach passierte, weiß ich nicht. Ich wachte in einem Wald auf und hatte mir den Kopf angeschlagen. Wie ich in diesen Wald gekommen bin? Keine Ahnung. Am nächsten Morgen fanden mich zwei Männer, die … na ja … sehr unfreundlich zu mir waren. Sie brachten mich zu einem dritten. Dann wurde ich ziemlich krank, bekam Fieber und Schüttelfrost und alles, was dazugehörte. Ich erinnere mich dunkel an einen langen Ritt, einen Fluss, diese Stadt. Hier wurde ich seitdem gefangen gehalten, bestimmt schon einige Monate lang! Aber sie hatten hier wenigstens einen Arzt, der mich wieder gesund machte. Außerdem kümmerte sich anschließend ein Mann um mich, er nannte sich Marcus. Immerhin hat er mir nichts angetan. Gestern brach jedoch plötzlich Unruhe aus. Ich hörte Schüsse und über Nacht verließen dann alle diese Stadt. Danach kamen Sie … äh … kamst du!«
    Bliksmani nickte langsam und rieb sich das Kinn.
    »Mich interessiert der Anfang deiner Geschichte noch etwas genauer. Du sprachst von deinem Freund und einem Haus, in dem es brannte. Wo war das genau?«
    »Was spielt das denn jetzt für eine Rolle?«, entgegnete Julia. »Hör zu, ich würde meine Geschichte lieber der Polizei oder einem Mitarbeiter der deutschen Botschaft erzählen! Ich will hier nur noch weg! Ist das so schwer zu verstehen?«
    Sie schaute Bliksmani zornig an, doch dieser blieb ruhig und hielt ihrem Blick mühelos stand. Mit einem leichten Lächeln sagte er: »Das spielt eine sehr große Rolle! Verrate mir noch dieses Detail und ich werde dir meinerseits alles erklären!«
    Julia seufzte. »Fahrenhorst! Das Haus, in dem es brannte, steht oder stand, ich weiß es nicht, in Fahrenhorst. Das ist südlich von Bremen, nur ein kleines Dorf, kennt kein Mensch.«
    Bliksmanis Gesichtszüge waren starr geworden und sein Gesicht bleich. Er sah beinahe aus wie schockgefroren, fand Julia.
    »Was ist los? Habe ich etwas Falsches gesagt?«, hakte sie nach.
    Bliksmani öffnete den Mund, doch kein Wort kam

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