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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Aufschrift »Feuerlöschdecke nach DIN 14155« lag fein säuberlich oben auf dem anderen Krempel aus meinem Kofferraum. Hastig ergriff ich diesen und nahm dann die Kellertreppe mit großen Schritten wieder nach oben, dabei schon die Decke aus dem Beutel zerrend.
    ">Ich war eigentlich nur wenige Minuten weg gewesen, doch was sich da zwischenzeitlich in meinem Kamin entwickelt hatte, konnte ich nicht mehr als Feuer bezeichnen! Ein grünlicher Wirbelsturm hatte seine Finger nach allem Beweglichen im Wohnzimmer ausgestreckt! Ungläubig sah ich in dem diffusen Licht, dass Papier, weitere der Holzplättchen und sonstiger herumliegender Kleinkram von dem Gebilde angesaugt wurden.
    Ich tastete nach dem Lichtschalter – doch auch dieser funktionierte nicht mehr!
    Der kraftvolle, mittlerweile laut tosende Sog zog und zerrte an mir. Mit einem Ruck wurde mir die Feuerlöschdecke aus der Hand gerissen und verfing sich an einem Mauervorsprung des Kamins. Ich muss hier raus , dachte ich panisch, doch mit jeder Sekunde steigerte sich die Kraft des Wirbels noch weiter.
    Ich drehte mich um, aber selbst diese Bewegung fiel mir jetzt unglaublich schwer. Vor Jahren war ich mal während einer Sturmflut mit Orkanböen an der Nordsee gewesen – und genau an dieses Erlebnis fühlte ich mich für den Bruchteil einer Sekunde erinnert. Nur dass dies hier intensiver, beängstigender, furchterregender war! Außerdem mitten in meinem Wohnzimmer! Ich fühlte mich wie von der Hand eines unsichtbaren Riesen gepackt und fest umklammert, ohne jede Chance, von selbst freizukommen.
    Nachdem ich mich kaum noch hatte umdrehen können, fühlte ich nun, wie ich Zentimeter für Zentimeter sogar in Richtung meines Kamins gezogen wurde! In den letzten Sekunden hatten die wirbelnden Flammen die Form einer rotierenden Kugel angenommen und der Sog hatte einen brüllenden Sturm entfacht, der immer größere Gegenstände in meinem Wohnzimmer durch die Luft wirbeln ließ. Ich musste Julia warnen, sie sollte sich bloß in Sicherheit bringen!
    »JULIA! WACH AUF! JULIA!«, brüllte ich mit voller Lautstärke. Doch das Toben des Sturms war jetzt so laut geworden, dass ich mich selbst kaum hörte.
    Unaufhörlich zog mich die unsichtbare Kraft in das lodernde, wirbelnde Etwas, das aus meinem neu entfachten Kaminfeuerchen entstanden war. Ein Stück Holz wirbelte in diesem Moment dicht an meinem Kopf vorbei und hätte mich dabei fast getroffen. Doch es wurde in den Kamin gezogen und verschwand dort.
    Ich spürte, dass ich in echter Gefahr war, dass mir etwas zustoßen würde! Und zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich echte Panik! Mit aller Kraft stemmte ich mich gegen den enormen Druck, doch ich hatte einfach keine Chance. Der Sog zog mich gnadenlos näher und näher, schon stieß mein Fuß gegen den massiven Kaminsockel.
    Dankbar für den gefundenen Halt stemmte ich mich kurz erfolgreich gegen den Druck. Ich konnte mich zumindest wieder umdrehen und versuchte, mich vom Kamin wegzubewegen. Aus dem Augenwinkel nahm ich kurz Bruno wahr, der wie angewurzelt in der offenen Terrassentür stand und sich nicht hereintraute. Seine Schnauze öffnete und schloss sich unaufhörlich und ich begriff, dass er bellte, ich ihn aber wegen des Sturmes nicht hörte.
    Für einen Sekundenbruchteil sah ich ein weiteres Holzscheit, welches, sich wild um die eigene Achse drehend, auf mich zuwirbelte. Und in dem Moment, wo ich es sah, wusste ich auch schon, dass ich nicht würde ausweichen können.
    Das kantige Holz schlug hart gegen meinen Kopf und führte eine Explosion von Schmerz hinter meinen Augen herbei. Dunkelheit löste das Chaos um mich herum ab. Ich spürte die unerbittlich zupackende Hand des Sogs, gegen die ich mich gerade noch so heftig gewehrt hatte.
    Der Schmerz an meinem Kopf verblasste, denn jetzt war ich im freien Fall! Lähmende Furcht, nein, eine eisige Schockstarre überkam mich, ergriff machtvoll Besitz von mir. Endlich setzte mein Verstand aus, ersparte mir weitere Qualen und überließ meinen Körper seinem Schicksal …

Kontakt
    Kurz bevor ich aufprallte, kam ich wieder zu Bewusstsein. Mein Kopf schmerzte höllisch und ich würgte einige Male. Ich war von einer riesigen Klippe in unendliche Dunkelheit gestürzt. Ein gellender Schreckensschrei entwich meinem aufgerissenen Mund, denn ich realisierte, dass ich immer noch fiel! Mit rasender Geschwindigkeit kam ein schwarzer Boden auf mich zu und im nächsten Moment schlug ich auch schon auf.
    Kopfüber landete ich
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