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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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leer!
    »VERDAMMTE SCHEISSE!«, presste ich gequält zwischen den Lippen hervor. Nie konnte ich Idiot Ordnung halten! Wo war nur diese Decke?!
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Im Keller! Ich hatte vor einiger Zeit mal vorgehabt, das Auto zu verkaufen, und dazu hatte ich es vorsorglich ausgeräumt. Dann war mir jedoch etwas dazwischengekommen und ich war zu faul gewesen, den ganzen Krempel wieder zurückzuräumen. So lag die Feuerlöschdecke mitsamt Verbandskasten, Warndreieck und so weiter seit einigen Monaten sicher und trocken in meinem Keller.
    Wütend über meine eigene Vergesslichkeit schlug ich die Kofferraumhaube zu, steckte das Messer in meine Tasche und stürmte ins Haus zurück. Ich warf einen besorgten Blick ins Wohnzimmer, in dem es mittlerweile eiskalt war, denn die Terrassentür stand immer noch offen. Bruno war anscheinend noch draußen, wahrscheinlich erledigte er dort einen wichtigen Auftrag.
    Sollte ich die Tür schließen? Ich war unschlüssig, denn einerseits strömte natürlich frischer Sauerstoff von außen herein und heizte das Feuer vielleicht weiter an. Andererseits war es aber auch so etwas wie ein Fluchtweg.
    Der Feuerwirbel hatte sich vergrößert und weiter beschleunigt, sodass die ominöse Scheibe gar nicht mehr in den Flammen erkennbar war. Aber der Sog war nun wirklich heftig geworden und wurde von einem Geräusch, das sich wie pfeifender Wind anhörte, untermauert. Ich spürte, wie der Wirbel gleichzeitig echte Zugkraft entfaltet hatte und mich zwar noch leicht, doch mit unsichtbarer Hand zum Kamin zog. Das war wahrhaft beängstigend! Allerdings hatte ich lange genug herumgestanden.
    Ich stürmte endlich zum Keller, riss die Tür auf und wollte gerade nach dem Lichtschalter tasten, da erkannte ich plötzlich ein diffuses Licht, das schwach die Dunkelheit erhellte. Es kam von einem der hinteren Kellerräume, war aber so intensiv, dass ich es hier im Treppenaufgang noch bemerkte.
    Brannte es etwa auch im Keller?! Ich drehte mich zum Wohnzimmer um, wollte sicherstellen, dass dort alles unter Kontrolle war.
    Der Ministurm tobte weiter in meinem Kamin – also alles beim Alten!
    Endlich betätigte ich den Lichtschalter. Doch nichts tat sich! Das Licht war mal wieder ausgefallen. Klappte heute eigentlich gar nichts? Dann spürte ich einen pochenden Schmerz auf meinem Handrücken, dort, wo mich der Dorn aufgeschlitzt hatte, und ich ahnte, dass mir diese Nacht noch lange in Erinnerung bleiben würde …
    Das Leuchten war hell genug, um mich in den Keller wagen zu können. Außerdem hatte ich ja noch meine Taschenlampe, die ich jetzt auch gleich einschaltete. Ein Feuer gab es glücklicherweise hier unten nicht, denn ich konnte weder Rauch noch Hitze feststellen. Doch woher kam das unheimliche Leuchten?
    Mit einer Mischung aus Vorsicht und gebotener Eile schlich ich die Treppe hinunter und spähte um die Ecke. Das Licht kam aus dem Raum am Ende des Ganges, dort, wo sich auch der Schornstein befand. Ich ging einige Schritte darauf zu. Offenbar brannte etwas direkt darin , denn aus den kleinen Gittern der Schornsteinzüge strahlte und glimmte das grünliche Licht mit unnatürlicher Helligkeit heraus. Ich hielt schützend die Hand vor Augen, um in das helle Licht sehen zu können. Der Boden rund um den Schornsteinansatz leuchtete ebenfalls grünlich. Etwas unter der Erde, unter diesem Boden schien die Quelle des Lichts zu sein! Ob das etwas mit dieser wirbelnden Scheibe zu tun hatte? Wieso kam es durch meinen Schornstein, offenbar von unter dem Haus? Wieder dachte ich an Chemikalien. Vielleicht war das Haus ja auf altem Giftmüll gebaut worden?
    Nein, das konnte nicht sein. Dieses Haus war etwa einhundert Jahre alt, chemischen Giftmüll gab es zu der Zeit aber noch nicht.
    Ich verstand das alles nicht und bekam es in diesem Moment zum ersten Mal richtig mit der Angst zu tun. Ein eisiger Schauer lief über meinen Rücken und voller Furcht eilte ich schnell zurück. Ich nahm mir vor, oben angekommen doch die Feuerwehr zu rufen. Aber sicherheitshalber brauchte ich noch die Decke, sie war schließlich das einzige, was ich zum Feuerlöschen besaß.
    Ich beschimpfte und verfluchte mich selbst in übelster Weise dafür, dass ich keinen Feuerlöscher hatte. Sollte Julia deswegen etwas passieren, würde ich mir das nie verzeihen!
    Ich stürmte in eine der dunklen, kleinen Rumpelkammern und leuchtete hektisch mit meiner Taschenlampe umher. Ein roter Beutel mit der fetten
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