Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
Vom Netzwerk:
für dessen Name der ehemalige Fürst verantwortlich zeichnete.
    Die Straße, die in ein paar wenig steilen Serpentinen hinunterführte, erwies sich im Winter als eine Falle – dünn, wenn der Schnee den Durchgang hier oben unpassierbar machte.
    Dann waren die Bewohner mitunter wochenlang von der Außenwelt völlig abgeschnitten, denn die Straße war zu schlecht, als daß sich jemand mit einem Schneepflug hierher gewagt hätte.
    John Holleway hatte sich wie die übrigen Bewohner von Bredhouse, die gezwungen waren, ihr Brot außerhalb des Ortes zu verdienen, längst an solche Zustände gewöhnt.
    Seinen Jahresurlaub mußte er den Umständen entsprechend nur während der unerfreulichen Winterzeit nehmen, und er redete sich ein, daß alles schon seine rechte Ordnung hätte. Ohne diese Notlüge gegenüber sich selber hätte er es niemals hier ausgehalten. Er wäre mit seiner Familie ausgewandert.
    John Holleway dachte daran, daß die Auswanderungsrate in dieser Umgebung verschwindend gering war. Was war der Grund dafür?
    Seit dem Vorfall mit dem Hexer schienen die Bewohner noch ansässiger geworden zu sein. Sie waren eine verschworene Gemeinschaft geworden.
    Von den Vorgängen damals – als der Magier sein Unwesen getrieben hatte – war nichts in die Öffentlichkeit gedrungen. Hier in Bredhouse gab es keine Touristen und keine fremden Ansiedler.
    John Holleway war eine Ausnahme. Er hatte eingeheiratet. Es war schwierig für ihn gewesen, Anschluß zu finden.
    Sein Anteil bei den furchtbaren Ereignissen in jener Zeit hatte die Dörfler aber restlos davon überzeugt, daß er einer der Ihrigen war.
    Er würde es auch bleiben.
    »Es hilft alles nichts«, überlegte John laut.
    Er gab Gas und fuhr zum Ort hinunter.
    »Ich kann mich einfach nicht davon ablenken. Es ist besser, ich schiebe es nicht auf die lange Bank und suche die Bickfords auf. Oder sollte ich erst Ron Williams fragen, ob er Marietta aus Furlington mitgenommen hat?«
    Er entschied sich dagegen.
    Sein Herz schlug ein paar Takte schneller, als er den Ortseingang erreichte.
    Bis zum Markt fuhr er. Dort bog er ab.
    Wenig später langte er am Hause der Bickfords an.
    Er parkte am Straßenrand und nahm sich zusammen. Es fiel ihm aus unbestimmtem Grund schwer, auszusteigen.
    Da öffnete sich die Haustür.
    Adam Bickford erschien in der Öffnung. Seine Haltung verhieß Unangenehmes.
    Am liebsten hätte John Holleway die Flucht ergriffen. Dann aber verließ er entschlossen den Wagen und ging zum Gartentor hin.
    Alles krampfte sich in ihm zusammen. Deutlicher als je zuvor spürte er, daß eine Katastrophe in der Luft lag.
    Was war geschehen?
     
    *
     
    Adam Bickford ballte die Hände zu Fäusten, als John Holleway die Vorgartenpforte öffnete.
    »Wo haben Sie meine Tochter?« fragte er.
    Schmerz schwang in seiner Stimme mit.
    John blieb wie angewurzelt stehen.
    »Wo ich Ihre Tochter habe?« wiederholte er gedehnt.
    »Ja, mit Ihnen ist sie weggefahren.«
    John machte ein paar Schritte auf den hageren Mann zu. Er hob die Hände und ließ sie wieder sinken. Eine hilflose Geste.
    »Ich bitte Sie, Adam, ich habe Marietta heute morgen nicht mitgenommen.«
    Adam Bickford verschlug es die Sprache. Aber nicht lange.
    »Sie wagen es tatsächlich …«
    John spürte heißen Zorn in sich aufsteigen.
    »Jetzt langt es mir aber!« rief er aus. »Ich mache mir schon den ganzen Tag Sorgen um Ihre Tochter.
    Was glauben Sie denn, warum ich hier bin? Heute morgen hat mich Marietta erwartet. Sie behauptete, krank zu sein. Ich solle allein fahren. Sie käme schon zurecht. Sie, Adam, wollten sie in den Ort fahren nach Furlington hinaus. Ja, das sagte sie.«
    Im nächsten Augenblick stürzte sich Adam Bickford auf John.
    Der Angriff kam zu plötzlich, als daß John Holleway sich rechtzeitig wehren konnte. Eine Faust traf ihn, ließ ihn nach Luft japsen. Er fiel schwer zu Boden.
    Der nächste Hieb richtete John wieder auf.
    Dem dritten Schlag wich er geschickt aus.
    Durch den eigenen Schwung vorwärtsgerissen, taumelte Adam Bickford an ihm vorbei.
    John erwischte einen Arm und drehte ihn auf den Rücken.
    Adam Bickford sah ihn haßerfüllt an.
    »Sie Wahnsinniger, was habe ich Ihnen denn getan?« knirschte John Holleway. »Vielleicht hätten Sie Ihre Tochter anders behandeln sollen all die Jahre hinaus. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber Sie sollten nicht gleich die Schuld bei anderen suchen, sondern zuerst einmal bei sich selber.«
    In der Tür erschien Henriette Bickford.
    »Lassen

Weitere Kostenlose Bücher