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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Er dachte an Ron Williams. Ob der ihm weiterhelfen konnte?
    John wußte, daß der Junge auf Marietta ein Auge geworfen hatte. Laut Bickford hatte sich das Mädchen in der letzten Zeit zunehmend geändert. Was war der Grund?
    Ob Ron dahintersteckte?
    John schüttelte den Kopf. Nein, das konnte er sich nicht denken.
    Und da keimte in ihm ein leiser Verdacht auf.
    War Marietta damals nicht ebenfalls ein Opfer des Hexers gewesen? Er hatte das halbe Dorf bereits verhext.
    Seine primitiven Strohpuppen bekamen durch Schwarze Magie ein Eigenleben. Sie wurden zu wandernden Trugbildern, hatte der Magier ihnen erst einmal den Geist eines Menschen eingeimpft.
    John erinnerte sich nur ungern an diese Zeit. Damals war er nur mit Mühe einem schlimmen Tod entronnen.
    Persönlich hatte ihm Kasimir Cassdorf nichts anhaben können. Dazu hatte er seine Schergen benutzen müssen – wahre Ausgeburten der Hölle.
    John hatte ihm das Handwerk gelegt.
    Wenn er den Fluchtweg Mariettas weiterverfolgte – würde er nicht ausgerechnet bei dem uralten Jagdhaus enden?
    Das Herz krampfte sich ihm zusammen. Ihm war bange zumute. Er wollte die Tatsachen nicht wahrhaben – aber gab es überhaupt eine Alternative?
    Es mußte nicht unbedingt so sein, daß wieder einmal Schwarze Mächte ihre Klauen im Spiel hatten.
    Vielleicht hatte sich Marietta nur etwas in den Kopf gesetzt? Daß sie zur Neurose neigte, war John längst schon klar geworden.
    Mit klopfendem Herzen stieg John in seinen Wagen. Bald fuhr er an seinem Haus vorbei, aber er hielt nicht an, sondern lenkte das Fahrzeug auf den holprigen Weg, der zur Jagdhütte führte.
    Der Federung seines Autos tat diese Fahrt nicht gut, aber John wollte keine Zeit verlieren. Es drängte ihn, voranzukommen.
    Dabei war er längst schon zu spät dran.
    Aber das wußte er schließlich nicht.
     
    *
     
    Mehrmals wäre er beinahe steckengeblieben. Aber er schaffte es, bald stand er vor dem verwitterten Bau.
    Das Jagdhaus hatte sich auf eine unbestimmte Weise verändert. Etwas ging von ihm aus, das John mit Unbehagen erfüllte. Wenn sogar er, dem die Magie nichts anhaben konnte, schon etwas in dieser Art spürte, dann mußte die Ausstrahlung unglaublich stark sein.
    John zwang sich dazu, auszusteigen. Mit hölzernen Schritten ging er auf den Eingang zu.
    In den letzten Monaten hatte sich fingerdicker Staub überall abgesetzt, und in diesem Staub sah er deutliche Spuren.
    Also hatte er sich nicht geirrt!
    Marietta war hier gewesen.
    Ob sie sich noch immer im Haus befand?
    John trat in das Haus ein. Dabei hatte er das Gefühl, als ob ihm jemand ins Gesicht schlagen würde.
    Jetzt gab es für John keine Zweifel mehr: Das Haus wurde von einer schrecklichen Macht beherrscht.
    Er erinnerte sich an den Augenblick, als er zum ersten Mal hier eingetreten war.
    Damals hatte Cassdorf noch all seine Macht besessen.
    Es war bei weitem nicht so unheimlich gewesen wie jetzt – trotz allem, was Cassdorf angestellt hatte.
    John kam nicht mehr umhin, er mußte einsehen, daß er die Schwarzen Mächte bei weitem unterschätzt hatte.
    Er war der Meinung gewesen, Cassdorf vernichtet zu haben.
    Er dachte an die Endphase des Kampfes.
    Der Hexer hatte seine Opfer einzeln zu sich gerufen. Anstelle des Opfers hatte dann eine seiner Puppen das unterirdische Labyrinth verlassen.
    John war Reginald Churchill gefolgt – dem letzten Opfer.
    Churchill hatte nicht gewußt, was er tat. Er war vollkommen im Bann des Hexers gewesen und hatte den Verfolger nicht bemerkt.
    Knapp hinter ihm hatte John durch das magische Hindernis im Keller das Labyrinth betreten. Ihn hatte die Schranke nicht aufhalten können. Er war einer der wenigen Menschen, die sie überwinden konnten, sogar ohne den entsprechenden Spruch zu kennen.
    Er war auf eine natürliche Weise vor Hexerei und Zauberei geschützt.
    Deshalb auch hatte ihn der ganze Haß des Magiers getroffen.
    Nach mehreren Gangbiegungen war damals der besessene Reginald Churchill vor einer Tür angelangt. Cassdorf hatte neben ihm gestanden.
    Andere Opfer waren ihm gefolgt.
    Der Magier hatte sie alle hineingeschickt.
    Als Cassdorf sich entfernt hatte, hatte John alles darangesetzt, zu erfahren, was hinter der Tür mit den Opfern geschah. Er hatte sie geöffnet und – seine Augen hatten sich vor Entsetzen geweitet.
    Er hatte in eine Höhle geblickt, in der offene Särge standen. Es mochten Hunderte gewesen sein.
    Männer und Frauen hatten in einigen gelegen, sie waren aufgebahrt wie Leichen.
    Die Gruppe,

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