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Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
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sie gelohnt?‚
    Verständnislos sah Rachel ihn an. „Was meinen Sie damit?‚
    Er lachte. „Was für eine süße Unschuld Sie doch sind. Darf ich hoffen, daß Sie Westleigh genauso abstoßend finden wie Ste- phen?‚
    Rachel begriff nicht, was diese sonderbare Frage sollte. Und ihr gefiel auch der Blick nicht, mit dem Tony Denton sie musterte. „Weshalb sollten Sie das hoffen?‚
    „Es ist ungehörig, eine Frage mit einer Frage zu beantworten‚, wies Tony sie zurecht.
    „Der Herzog ist ganz anders, als Stephen ihn beschrieben hat.‚ Rachel bemerkte, daß Tonys Augen sich verengten und sie scharf beobachteten. Das verursachte ihr Unbehagen, und sie sagte: „Ich muß zurück ins Haus.‚
    „Nein, gehen Sie noch nicht‚, widersprach Tony.
    Doch Rachel hatte sich bereits abgewandt und eilte mit hasti- gen Schritten davon.
    Nach dem Dinner versammelten sich alle im Salon, und Jerome beobachtete amüsiert die Strategien, mit denen einige der An- wesenden versuchten, ihre Interessen zu wahren. Sophia mühte sich, Lord Felix und Rachel zusammenzubringen, was ihre Nichte jedoch zu verhindern wußte. Sowohl Tony als auch Felix wettei- ferten um Rachels Aufmerksamkeit, doch sie schien nur Interesse an Jerome zu haben.
    Vielleicht hatte er ihre Gefühle für Denton ja auch mißdeutet, da sie ihn jetzt völlig ignorierte. Mit heimlicher Schadenfreude konstatierte Jerome die wütenden, eifersüchtigen Blicke, die Den- ton in seine Richtung schoß. Endlich einmal bekam dieser Wei-

berheld wenigstens einen Teil dessen heimgezahlt, was er ande- ren Männern antat.
    Mit ernstem Gesicht trat Kerlan zu Rachel. „Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Mylady?‚
    Nachdem Rachel mit dem Butler ein paar Schritte beiseite ge- treten war, kam Denton zu ihm herüber. In seinen Augen lag ein bösartiges Glimmen. „Wie ich sehe, Westleigh, haben wir mal wieder dieselbe Beute aufs Korn genommen.‚
    „Aber diesmal bin ich Ihnen offensichtlich um Längen vor- aus‚, gab der Herzog gelassen zurück. Er ignorierte das wütende Aufblitzen in Dentons Augen und fuhr glattzüngig fort: „Sophia Wingate dagegen dürfte entzückt sein, zu Ihrer Unterhaltung beizutragen.‚
    „Als ob ich darauf Wert legte‚, entgegnete Denton sichtlich beleidigt. „Eine Frau wie Sophia Wingate wäre unter meinem Niveau.‚
    Skeptisch hob Jerome eine Braue. „Nein, wirklich? Welche Überraschung, das zu hören.‚
    „Ach, wissen Sie, welche Herausforderung bietet eine Frau, die mit jedem ins Bett geht, der Hosen trägt? Die Dame hat sich allergrößte Mühe gegeben, mich zu umgarnen, aber ich habe ihr die kalte Schulter gezeigt. Seitdem setzt sie alles daran, mich von ihrer Nichte fernzuhalten.‚
    Denton hatte die Gabe, die schlechtesten Saiten in Jerome zum Klingen zu bringen. „Das dürfte nicht allzu schwierig sein‚, sagte er sarkastisch, „denn Lady Rachel scheint sich nicht das geringste aus Ihrer Gesellschaft zu machen.‚
    Der Stich hatte gesessen. Trotzdem hatte Tony seine Stimme unter Kontrolle, als er sagte: „Sie geben sich einer Illusion hin, Westleigh. Was Rachel heute abend hier abzieht, ist nichts als Theater.‚
    „Theater? Zu welchem Zweck?‚
    „Rachel will Sie zum Ehemann. Mich dagegen will sie als Lieb- haber.‚ Ein gehässiges Grinsen lauerte in seinen Mundwinkeln. „Seien Sie versichert, Westleigh, ich mache Sie auch diesmal zum Hahnrei. Rachel wird Sie heiraten, um Herzogin zu werden, aber mir wird sie gehören, so lange ich sie will.‚
    Damit drehte er sich um und ging, bevor Jeromes Faust in sei- nem Gesicht landen konnte.
    Nachdem Rachels Unterredung mit dem Butler beendet war, ging Tony rasch zu ihr und führte sie in eine stille Zimmerecke,

wo er sich ein paar Minuten angelegentlich mit ihr unterhielt. Damit nährte er natürlich die Zweifel, die er in Jeromes Herz gesät hatte.
    Kurz darauf kam Rachel zu Jerome, um ihm eine gute Nacht zu wünschen.
    „Sie ziehen sich heute aber früh zurück, oder?‚ bemerkte Je- rome argwöhnisch.
    „Ich bin müde.‚
    „Bevor Sie gehen, meine Liebe, verraten Sie mir doch bitte ei- nes: Haben Sie je Ihr Herz an einen Mann verloren?‚
    Mit dieser Frage hatte er sie völlig überrumpelt. Ihre Augen weiteten sich, und Röte schoß ihr in die Wangen.
    Ihre Reaktion war eine eindeutige Antwort.
    „Wer ist er?‚ fragte Jerome schroff.
    Rachel, von Natur stets aufrichtig und geradeaus, senkte den Blick und errötete noch mehr. „Ich ... ich werde eine so ungehö- rige Frage

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