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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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anzuprobieren, damit sie sie abstecken konnte, wie sie es schon mit der Wildlederhose gemacht hatte. Doch Stephen hatte sich strikt geweigert. Keine Abnäher mehr! Noch einmal würde er sich das nicht antun. Lieber sollte ihm die Hose auf die Knie rutschen.
    So hatte Meg sich dann notgedrungen die Lederhose als Vorlage nehmen müssen.
    „Josh, kannst du mir mal helfen?“ rief Megan hinter dem Vor- hang. „Ich habe dieses Kleid schon eine Ewigkeit nicht mehr angehabt und ganz vergessen, daß es auf dem Rücken geknöpft wird. Ich komme allein nicht damit zurecht.“
    „Ihr Bruder ist draußen, aber es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen zu helfen.“

„Das glaube ich Ihnen aufs Wort“, gab sie schnippisch zurück. „Schicken Sie mir lieber meinen Bruder.“
    „Ich mache es schon.“ Stephen schob den Vorhang beiseite. Megan stand mit dem Rücken zu ihm und hielt mit den Hän- den die beiden Teile des dunkelblauen Kleides zusammen. Ihr blondes Haar hing wie ein goldener Schleier offen herab.
    Sie stieß einen leisen Schrei aus. „Sie können hier doch nicht einfach hereinkommen! Ich bin nicht angezogen.“
    Wenn dem nur so wäre! Stephen hatte schon sehr viel mehr von weiblichen Körpern gesehen als das bißchen Rücken, das von dem offenen Kleid entblößt wurde. Er unterließ es jedoch wohlweislich, sich damit vor ihr zu brüsten.
    Ihr Haar übte eine so magische Anziehungskraft auf ihn aus, daß er am liebsten mit beiden Händen hineingegriffen hätte. Doch er riß sich zusammen und teilte es nur behutsam in der Mitte. Er schob es über ihre Schultern nach vorn, damit es nicht im Weg war, wenn er das Kleid schloß.
    Mit flinken, geübten Fingern begann er das Kleid zu schließen, wobei er die reizvolle Linie ihres schlanken Halses bewun- derte. Im Handumdrehen war die Aufgabe erledigt. Eigentlich schade. Er hätte diese angenehme Tätigkeit gern noch ein wenig ausgedehnt.
    Nein, noch lieber hätte er das Kleid geöffnet . . . Hastig verscheuchte er die unbotmäßigen Gedanken, bevor sie eine uner- wünschte Reaktion bei ihm auslösten. Er mußte es unterbinden, denn die Hose war so eng, daß eine gewisse Wölbung sofort ins Auge gefallen wäre.
    „Hätte ich mir doch denken können, daß Sie ein Meister dar- in sind, einer Frau sowohl in als auch aus den Kleidern zu helfen.“
    Stephen ignorierte Megans spitze Bemerkung, doch ihren hüb- schen Nacken konnte er nicht ignorieren. Als er den Kopf senkte, streifte ihr seidiges Haar sein Gesicht. Megan zuckte unter seinem Kuß zusammen. Er ließ die Lippen an ihrem Nacken hinabgleiten und spürte, wie sie erschauerte. Im nächsten Augenblick jedoch trat sie einen Schritt von ihm weg und drehte sich zu ihm um. „Bitte nicht.“
    Sein Lächeln war alles andere als schuldbewußt. „Das war der Preis für meine Dienste. Immer noch billiger als der Lohn für eine Zofe.“

„O nein, bedeutend teurer, fürchte ich.“ Megan wandte sich ab und schob den Vorhang zurück.
    Dies war das erstemal, daß Stephen sie in etwas anderem sah als den häßlichen Sackkleidern, die sie bei der Farmarbeit trug. Überrascht riß er die Augen auf.
    Er hatte sich schon gedacht, daß sie gut gebaut war, doch er hatte nicht damit gerechnet, daß sie – obgleich ausgesprochen wohlproportioniert – so grazil war. Das Mieder ihres blauen Kleides schmiegte sich um die hohen, unerwartet vollen Brüste und um eine so schmale Taille, daß er sie mit den Händen leicht umfassen konnte.
    Genau das hätte er gern getan, doch er wollte ihren Zorn nicht herausfordern.
    „Ich würde gern einen Moment allein sein“, sagte Megan und ging hinüber zum Spiegel.
    Stephen folgte ihr. „Was bekomme ich dafür?“
    Er wollte sie noch einmal auf den Nacken küssen, doch da sie sich genau in dem Augenblick herumdrehte und ihn ansah, traf er ihre Lippen. Er wollte sie in die Arme nehmen, aber sie schob ihn zurück.
    „Nein, ich muß mich fertigmachen.“ Ihre Stimme schwankte ein wenig. „Wir sind schon zu spät dran.“
    Nur widerwillig trat Stephen den Rückzug an. Als er an Gal- loways Schrankkoffer vorbeikam, dachte er an die Dokumente, die mit dem roten Band zusammengebunden waren. Er war si- cher, daß Galloway und Baylis die Hände in Flynts schmutzigem Spiel um Ashley Grove gehabt hatten. Wieder fragte er sich, ob die Papiere vielleicht irgendeinen Beweis dafür enthielten.
    Er überlegte, ob er Megan bitten sollte, sie ihm zu zeigen, ent- schied sich jedoch dagegen. Er wollte keine

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