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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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noch nicht herausfinden können, wo man Dejah Thoris gefangen hält«, fügte er hinzu. »Heute trete ich als Luftaufklärer der Marine von Zodanga bei. Ich hoffe, auf diese Weise das Vertrauen von Sab Than, dem Prinzen, gewinnen zu können, dem Oberbefehlshaber dieser Marinedivision, um auf diese Weise in Erfahrung zu bringen, wo sich Dejah Thoris befindet. Mich freut sehr, daß du hier bist, John Carter, denn ich kenne deine Loyalität gegenüber meiner Prinzessin, und zu zweit erreichen wir mehr.«
    Inzwischen begann sich der Zentralplatz mit Leuten zu füllen, die ihren täglichen Pflichten und Besorgungen nachgingen. Die Geschäfte öffneten, die ersten Gäste der Morgenstunde strömten in die Cafés. Kantos Kan führte mich in einen dieser prächtigen Eßräume, wo wir ausschließlich von Maschinen bedient wurden. Keine Hand berührte das Essen von dem Moment an, wo die Rohstoffe in das Gebäude gebracht wurden, bis die Speise heiß und köstlich vor dem Gast auf dem Tisch landete, nachdem dieser anhand winziger Knöpfe seinen Wunsch angegeben hatte.
    Nach dem Essen nahm mich Kantos Kan mit in das Hauptquartier der Staffel, stellte mich seinem Vorgesetzten vor und bat darum, daß man mich als Mitglied des Corps aufnahm. Wie es der Brauch verlangte, mußte ich an einer Prüfung teilnehmen, doch Kantos Kan hatte mir gesagt, ich brauche diesbezüglich keine Angst zu haben, er werde diesen Teil der Angelegenheit übernehmen. Das tat er, indem er sich an meiner Stelle zum Prüfungsoffizier begab und sich als John Carter vorstellte.
    »Sie werden den Betrug später entdecken, wenn sie mein Gewicht, meine Größe und andere persönliche Merkmale überprüfen«, erklärte er munter. »Doch das dauert noch Monate, und bis dahin werden wir unsere Mission schon lange erfüllt oder versagt haben.«
    Die nächsten Tage verbrachten wir damit, daß Kantos Kan mir die schwierige Kunst des Fliegens beibrachte und mir zeigte, wie man die zierlichen, kleinen Flugapparate reparierte. Der in beiden Richtungen spitz zulaufende Rumpf des Einmannflugzeuges ist ungefähr sechzehn Fuß lang, zwei Fuß breit und besitzt drei Zoll starke Metallwände. Der Pilotensitz befindet sich oben, darunter liegt die kleine, lautlos arbeitende Radiummaschine. die das Flugzeug antreibt. Das tragende Medium befindet sich im Inneren des Rumpfes. Es handelt sich dabei um den achten Strahl von Barsoom oder den Antriebsstrahl, wie man ihn auf Grund seiner Eigenschaften bezeichnen kann.
    Wie der neunte Strahl ist auch dieser auf der Erde unbekannt, doch haben die Marsmenschen herausgefunden, daß es sich um eine jedem Licht innewohnende Eigenschaft handelt, unabhängig davon, welche Quelle es ausstrahlt. Man hat entdeckt, daß der Transport des Sonnenlichtes zu den verschiedenen Planeten über den achten Solarstrahl erfolgt und der jeweilige achte Strahl eines jeden Planeten das auf diese Weise empfangene Licht >reflektiert< oder es ein weiteres Mal in das Weltall zurückwirft. Der achte Solarstrahl würde von der Oberfläche von Barsoom absorbiert werden, doch der achte Marsstrahl leitet unaufhörlich Licht vom Mars in den Weltraum weiter und wirkt entgegengesetzt zur Anziehungskraft, so daß er gebündelt gewaltige Gewichte von der Marsoberfläche zu heben vermag.
    Dank dieses Strahles haben sie ihre Flugkunst so weit vervollkommnet, daß Schlachtschiffe, von einer auf der Erde unfaßbaren Schwere, ebenso anmutig und leicht durch die dünne Luft von Barsoom gleiten wie ein Spielzeugballon in der ungleich dichteren Erdatmosphäre.
    In den ersten Jahren nach der Entdeckung des Strahles ereigneten sich viele seltsame Unfälle, bevor die Marsmenschen die wunderbare neue Kraft zu messen und zu steuern lernten. So hatte man in einem Fall, vor etwa neunhundert Jahren, das erste große, mit einem Speicher für den achten Strahl ausgerüstete Schlachtschiff mit einer zu hohen Strahlenmenge versorgt, so daß es mit fünfhundert Mann Besatzung und Offizieren über Helium emporstieg, um niemals zurückzukehren.
    Die Abstoßkraft war so groß, daß sie das Schiff weit hinaus in den Weltraum trieb, wo man es noch heute mit Hilfe starker Teleskope erkennen kann, wenn es in zehntausend Meilen Entfernung über das Himmelsgewölbe rast, ein winziger Satellit, der Barsoom bis in die Ewigkeit umkreisen wird.
    Am vierten Tag nach meiner Ankunft in Zodanga vollbrachte ich meinen ersten Flug, im Anschluß daran wurde mir eine Beförderung zuteil, die einen Posten im Palast von

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