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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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werden.
    Statt die Felder zu überfluten und somit riesige Wassermassen durch Verdunstung zu verschwenden, wird die kostbare Flüssigkeit durch ein ausgedehntes Netzwerk kleinerer Leitungen direkt den Pflanzenwurzeln zugeführt. Die Ernteerträge auf dem Mars sind immer konstant, da es keine Dürren, Regenfälle, Stürme, Insekten und schädliche Vögel gibt.
    Unterwegs kostete ich zum ersten Mal seit dem Verlassen der Erde wieder Fleisch - riesige, saftige Steaks und Koteletts von den wohlgenährten Nutztieren der Farmen. Auch labte ich mich an köstlichem Obst und Gemüse, doch gab es kein einziges Nahrungsmittel, wie ich es von der Erde her kannte. Jede Pflanze, Blume, jede Gemüsesorte und jedes Tier war durch jahrhundertelange, sorgfältige wissenschaftliche Züchtung so weit veredelt worden, daß die jeweilige irdische Entsprechung im Vergleich dazu wie ein blasses, graues, oberflächliches Nichts wirkte.
    Bei meinem zweiten Halt traf ich auf einige hochgebildete Menschen aus dem Adel, und während unserer Gespräche kamen wir auch auf Helium zu sprechen. Einer der älteren Männer hatte vor einigen Jahren auf einer diplomatischen Mission dorthin teilgenommen und sprach mit Bedauern von den Bedingungen, um derentwillen zwischen diese beiden Ländern offenbar für immer Krieg herrschen würde.
    »Helium rühmt sich zu Recht der schönsten Frauen von Barsoom. Von all ihren Schönheiten ist die bezaubernde Tochter von Mors Kajak, Dejah Thoris, die auserlesenste Blume«, sagte er und fügte hinzu: »Ja, die Leute beteten den Boden förmlich an, den sie betrat, und seit sie bei der unglücklichen Expedition verschwunden ist, trägt ganz Helium Trauer. Daß unser Herrscher die angeschlagene Flotte auf ihrem Rückweg nach Helium auch angreifen mußte, war nur ein weiterer seiner schlimmen Fehler, und ich fürchte, das wird die Einwohner von Zodanga früher oder später dazu zwingen, einen klügeren Mann an seine Stelle zu setzen. Sogar jetzt, da unsere siegreichen Armeen Helium umzingelt haben, werden in Zodanga Stimmen des Unwillens über diesen unpopulären Krieg laut, da er gegen die Prinzipien von Recht oder Gerechtigkeit verstößt. Unsere Streitkräfte nutzten die Abwesenheit der Hauptflotte von Helium aus, die sich auf die Suche nach der Prinzessin begeben hatte, und so konnten wir die Stadt in einen jämmerlichen Zustand versetzen. Es heißt, daß sie während der nächsten Umkreisungen des zweiten Mondes fallen wird.«
    »Und welches Schicksal, denkst du, wurde der Prinzessin Dejah Thoris zuteil?« fragte ich so beiläufig wie nur möglich.
    »Sie ist tot«, entgegnete er. »Soviel erfuhren wir von einem grünen Krieger, den unsere Truppen erst kürzlich im Süden gefangen nahmen. Zusammen mit einer seltsamen Kreatur aus einer anderen Welt floh sie von den Horden der Thark, nur um den Warhoon in die Hände zu fallen. Man fand ihre Thoats, die auf dem ehemaligen Meeresgrund umherirrten, und entdeckte in der Nähe Spuren einer blutigen Auseinandersetzung.«
    Obwohl diese Information keinesfalls beruhigend war, bewies sie doch nicht hinreichend Dejah Thoris' Tod, und so beschloß ich, mein Äußerstes zu tun, um so schnell wie möglich nach Helium zu gelangen und Tardos Mors alles über den möglichen Verbleib seiner Enkelin zu berichten, was ich wußte.
    Zehn Tage, nachdem ich die drei Ptor-Brüder verlassen hatte, kam ich in Zodanga an. Von dem Augenblick an, in dem ich mit den roten Einwohnern des Mars in Kontakt gekommen war, hatte ich bemerkt, daß Woola sie auf unwillkommene Weise auf mich aufmerksam machte, da das riesige Tier einer Gattung angehörte, die von den roten Menschen niemals domestiziert wurde. Es war, als streife man in Begleitung eines nordafrikanischen Löwen den Broadway entlang, eine ähnliche Wirkung hätte ich erzielt, wäre ich mit Woola in Zodanga aufgetaucht.
    Allein der Gedanke, mich von diesem treuen Gefährten zu verabschieden, verursachte mir großen Schmerz und bereitete mir echte Sorgen, so daß ich es vor mir her schob, bis wir an den Stadttoren anlangten. Doch dann wurde mir letztendlich klar, daß eine Trennung unumgänglich war. Hätte nichts weiter außer meiner Sicherheit oder meinem Vergnügen auf dem Spiel gestanden, so hätte mich nichts dazu bringen können, das einzige Geschöpf auf Barsoom fortzuschicken, das mir zu keiner Zeit seine Zuneigung und Treue verweigert hatte. Doch so bereitwillig ich sonst mein Leben für jene geopfert hätte, in deren Diensten ich stand

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