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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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die Augen auf, blickte mich an und flüsterte: »Küß mich, John Carter. Ich liebe dich! Ich liebe dich! Wie grausam ist es doch, daß wir jetzt auseinandergerissen werden, wo wir begonnen haben, ein Leben voller Liebe und Glückseligkeit zu führen.«
    Als ich meine Lippen auf die ihren preßte, bemächtigte sich meiner wieder das altbekannte Gefühl von Stärke und Unbesiegbarkeit. Das Kämpferblut von Virginia strömte mit neuer Kraft durch meine Adern. »Nein, meine Prinzessin«, rief ich. »Es gibt noch einen Weg, es muß ihn geben, und John Carter, der sich aus Liebe zu dir durch eine fremdartige Welt geschlagen hat, wird ihn finden.«
    Bei diesen Worten durchführen mich neun längst vergessene, zusammenhängende Laute. Schlagartig wurde ich mir der Tragweite ihrer Bedeutung bewußt - sie waren der Schlüssel zu den drei großen Toren der Atmosphärenfabrik!
    Sofort wandte ich mich an Tardos Mors und rief, während ich noch immer meine sterbende Geliebte an mich drückte: »Ein Flugzeug, Jeddak! Schnell! Man soll dein schnellstes Flugzeug auf das Palastdach bringen. Noch kann ich Barsoom retten!«
    Er fragte nicht weiter, doch augenblicklich stürmte eine Garde zum nächsten Anlegeplatz, und obwohl die Luft dünn und auf dem Dach gänzlich verschwunden war, gelang es ihnen, das schnellste einsitzige Aufklärungsflugzeug, das die Wissenschaftler von Barsoom jemals entwickelt hatten, in Gang zu setzen.
    Ich küßte Dejah Thoris dutzendmal, befahl Woola, der mir folgen wollte, zurückzubleiben und sie zu bewachen, sprang mit meiner früheren Gewandtheit und Kraft zur Anlegestelle oben auf dem Palast, und befand mich im nächsten Moment auf dem Weg zu dem Ort, wo die Hoffnungen von ganz Barsoom lagen.
    Um genügend Luft zum Atmen zu haben, mußte ich niedrig fliegen, doch ich nahm den direkten Weg über den Grund eines früheren Meeres, und so brauchte ich nur wenige Fuß aufzusteigen.
    Ich trieb die Maschine zu Höchstgeschwindigkeit an, denn ich befand mich im Wettlauf mit dem Tod. Immerfort schwebte Dejah Thoris' Gesicht vor mir. Als ich mich ein letztes Mal nach ihr umblickte, bevor ich den Palastgarten verließ, hatte ich gesehen, wie sie taumelte und neben dem kleinen Inkubator zu Boden sank. Ich wußte sehr wohl, daß sie in die letzte Ohnmacht gefallen war und sterben würde, wenn die Luftvorräte nicht rechtzeitig aufgefüllt wurden. So ließ ich jede Vorsichtsmaßnahme außer acht, warf alles außer der Maschine und den Kompaß über Bord, sogar meinen Schmuck, legte mich bäuchlings flach auf Deck, steuerte mit der einen Hand, schaltete mit der anderen den Geschwindigkeitshebel auf die letzte Stufe und pfiff mit der Schnelligkeit eines Meteors durch die dünne Luft des untergehenden Mars.
    Eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit tauchten mit einemmal die hohen Wände der Atmosphärenfabrik vor mir auf. Ich ging sofort in einen jähen Sturzflug über und setzte vor der kleinen Tür auf, von der das Leben eines ganzen Planeten abhing.
    Daneben hatte sich eine großer Trupp abgemüht, die Wand zu durchstoßen, doch schien die steinharte Oberfläche kaum angekratzt zu sein, und die meisten Männer lagen bereits im letzten Schlummer, aus dem nicht einmal Luft sie erwecken konnte.
    Sie schien hier noch viel dünner als in Helium zu sein, und auch ich konnte nur mit Schwierigkeiten atmen. Einige Männer waren noch bei Bewußtsein. Ich wandte mich an einen von ihnen an und fragte: »Wenn es mir gelingt, diese Tore zu öffnen, gibt es einen unter euch, der die Maschinen in Gang setzen kann?«
    »Ja, mich«, entgegnete er. »Doch beeile dich. Ich halte nur noch kurze Zeit durch. Aber es ist zwecklos, die Verwalter sind beide tot, und keiner auf Barsoom kennt das Geheimnis dieser schrecklichen Schlösser. Drei Tage lang haben sich die Männer schier wahnsinnig vor Angst mit diesem Portal abgemüht im sinnlosen Versuch, sein Mysterium zu lüften.«
    Ich hatte keine Zeit zu sprechen, denn ich wurde zusehends schwächer und vermochte überhaupt nur noch unter Anstrengung zu denken.
    Doch mit letzter Kraft, während meine Knie schon unter mir nachgaben, sandte ich die neun Wellen gegen die entsetzliche Mauer vor mir. Totenstille herrschte. Der Marsmensch war neben mich gekrochen. Die Blicke starr auf den Torflügel gerichtet, warteten wir.
    Langsam wich die mächtige Tür vor uns zurück. Ich wollte mich erheben und ihr folgen, doch ich war zu schwach.
    »Dahinter ist es«, rief ich meinem Gefährten zu. »Und wenn

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