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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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brennen sehen konnte.
    Es war heiß, und ich rang nach Atem, doch schließlich erreichte ich einen Punkt, wo das Feuer den Korridor genügend erhellte, so daß ich sehen konnte, daß kein Soldat von Helium zwischen mir und den Flammen lag - was darin oder auf der anderen Seite war, konnte ich nicht erkennen. Andererseits hätte kein Mensch die lodernde Hölle von Chemikalien durchqueren und es in Erfahrung bringen können.
    Nachdem ich mein Pflichtgefühl beruhigt hatte, kehrte ich um und lief schnell zu dem Korridor, durch den meine Männer gelaufen waren. Zu meinem Entsetzen entdeckte ich jedoch, daß mein Rückzug in dieser Richtung blockiert war - vor der Einmündung des Korridors stand ein massives Stahlgitter, das offensichtlich herabgelassen worden war, um mein Entkommen wirksam zu verhindern.
    Angesichts des Angriffs der Flotte tags zuvor stand für mich außer Zweifel, daß die Erstgeborenen über unsere prinzipiellen Bewegungen Bescheid wußten. Auch konnte das Anhalten der Pumpen von Omean in dem psychologisch kritischen Moment kein Zufall sein, ebensowenig die chemische Verbrennung in dem einzigen Korridor, durch den wir gegen den Tempel von Issus vorrückten. Dies alles war nichts anderes als ein wohlberechneter Plan.
    Das Absenken des Stahlgitters, um mich wirksam zwischen Feuer und Flut einzuschließen, schien mir darauf hinzudeuten, daß unsichtbare Augen uns in jedem Moment beobachtet hatten. Was für eine Chance hatte ich dann, Dejah Thoris zu retten, da ich doch gezwungen war, Gegner zu bekämpfen, die ich nie zu Gesicht bekam!
    Tausendmal schalt ich mich, da ich mich in eine solche Falle hatte locken lassen, wie diese Gruben darstellten. Nun erkannte ich, daß es viel besser gewesen wäre, unsere Streitmacht intakt zu halten und von der Talseite her einen abgestimmten Angriff zu führen, um im Vertrauen auf den Zufall und unsere großen kämpferischen Fähigkeiten die Erstgeborenen zu überwältigen und die ungefährdete Auslieferung Dejah Thoris' an mich zu erzwingen.
    Der Rauch des Feuer trieb mich den Korridor entlang immer weiter dorthin zurück, wo das Wasser war, das ich schon in der Dunkelheit strömen hörte. Meine Männer hatten die letzte Fackel mitgenommen. Auch wurde dieser Korridor nicht durch die Ausstrahlung des phosphoreszierenden Felsgesteins erleuchtet wie jene auf den unteren Ebenen. Diese Tatsache gab mir die Gewißheit, daß ich mich nicht weit von den oberen Gruben befand, die direkt unter dem Tempel lagen.
    Schließlich spürte ich, wie das Wasser um meine Füße plätscherte. Der Rauch quoll dick hinter mir. Ich litt unsäglich. Mir blieb wohl nur eine Möglichkeit, nämlich, von beidem den leichteren Tod zu wählen, der mir mit Sicherheit bevorstand. So ging ich den Korridor hinunter, bis das kalte Wasser von Omean mich völlig umgab, und schwamm durch äußerste Dunkelheit weiter - wohin?
    Der Selbsterhaltungstrieb ist stark, selbst wenn man, furchtlos und im Besitz der höchsten Denkfähigkeiten, weiß, daß der Tod - ein gewisser und unabwendbarer - dicht vor einem lauert. So schwamm ich langsam weiter und wartete darauf, daß mein Kopf die Decke des Korridors berührte. Dies hätte bedeutet, daß ich den Endpunkt meiner Flucht erreicht hatte und damit die Stelle, wo ich für immer in ein namenloses Grab sinken mußte.
    Zu meinem Erstaunen prallte ich gegen eine kahle Mauer, noch ehe ich an dem Punkt war, wo das Wasser die Decke erreichte. Hatte ich mich geirrt? Ich tastete umher. Nein, ich hatte den Hauptkorridor erreicht, und dennoch gab es Raum und Atemluft zwischen der Wasseroberfläche und der felsigen Decke über mir. Nun bewegte ich mich den Hauptkorridor entlang in der Richtung, die Carthoris und die Spitze der Kolonne vor einer halben Stunden eingeschlagen hatten. Ich schwamm und schwamm, und mir wurde bei jedem Zug leichter ums Herz, denn ich wußte, daß ich mich immer mehr dem Punkt näherte, wo keine Möglichkeit mehr bestand, daß das Wasser vor mir tiefer sein konnte als um mich herum. Ich war überzeugt, sehr bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Damit bestand wieder die Chance, den Tempel von Issus zu erreichen, und zwar jenen Teil, wo die schöne Gefangene schmachtete.
    Doch selbst als meine Hoffnung am größten war, spürte ich den plötzlichen Aufprall, als mein Kopf gegen die Felsen über mir stieß. Nun war demnach das Schlimmste eingetreten. Ich hatte eine der seltenen Stellen erreicht, wo ein Marstunnel plötzlich auf ein niederes

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