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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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daß selbst du mich hier erreichen könntest.
    Als die Tage verstrichen und ein Mond nach dem anderen vorüberging, ohne daß mich auch nur die leiseste Kunde von dir erreichte, ergab ich mich in mein Schicksal Und nun, da du gekommen bist, kann ich es kaum glauben. Seit einer Stunde höre ich den Lärm einer Auseinandersetzung im Palast. Ich wußte nicht, was es bedeutete, doch ich hoffte gegen jede Vernunft, daß es die Manner von Helium seien, angeführt von meinem Prinzen.«
    Und nun sage mir: »Wie geht es Carthoris, unserem Sohn?«
    »Noch vor knapp einer Stunde waren wir zusammen, Dejah Thoris«, erwiderte ich. »Es müssen seine Manner gewesen sein, die du in den Räumen des Tempels hast kämpfen hören.«
    »Wo ist Issus?« fragte ich plötzlich.
    Sie zuckte die Schultern.
    »Sie schickte mich vor Ausbruch der Kampfe in den Tempelhallen unter Bewachung in diesen Raum und sagte mir, sie werde mich später holen lassen Sie schien sehr zornig zu sein und auch furchterfüllt. Ich habe sie nie so unsicher und fast verängstigt auftreten sehen. Nun weiß ich Sie hat gewiß erfahren, daß John Carter, Prinz von Helium, heranruckte, um sie für die Einkerkerung seiner Prinzessin zur Rechenschaft zu ziehen.«
    Kampfeslärm, Waffengeklirr, Geschrei und die eiligen Schotte vieler Fuße erreichten uns aus verschiedenen Teilen des Tempels. Ich wußte, daß man mich dort brauchte, wagte jedoch nicht, Dejah Thoris zu verlassen, wollte sie wiederum auch nicht in den Aufruhr und die Gefahren des Kampfes mitnehmen.
    Schließlich fielen mir die Gruben ein, aus denen ich soeben aufgetaucht war Warum sollte ich sie nicht dort verstecken, bis ich zurückkehrte und sie in Sicherheit und für immer von diesem gräßlichen Ort wegbringen konnte? Ich erläuterte ihr meinen Plan.
    Sie klammerte sich einen Augenblick noch fester an mich.
    »Ich kann es nicht ertragen, jetzt von dir getrennt zu werden, nicht einmal für eine kurze Zeit, John Carter«, sagte sie. »Ich schaudere bei dem Gedanken, wieder allein zu sein, wo diese gräßliche Kreatur mich finden konnte. Du kennst sie nicht. Niemand kann sich vorstellen, wie wild und grausam sie ist, der sie nicht über ein halbes Jahr bei ihren täglichen Verrichtungen beobachtet hat. Ich habe fast die ganze Zeit gebraucht, um selbst die Dinge richtig zu erfassen, die ich mit eigenen Augen gesehen hatte.«
    »Dann werde ich dich nicht verlassen, meine Prinzessin«, erwiderte ich.
    Sie schwieg eine Weile, dann zog sie mein Gesicht zu ihrem und küßte mich.
    »Geh, John Carter«, sagte sie. »Unser Sohn ist dort mit seinen Soldaten, sie kämpfen um die Prinzessin von Helium. Wo sie sind, solltest auch du sein. Ich darf jetzt nicht an mich denken, sondern nur an sie und die Pflichten meines Gatten. Dem darf ich nicht im Wege stehen. Versteck mich in den Gruben und geh.«
    Ich führte sie zu der Tür, durch welche ich den Raum von unten betreten konnte. Dort drückte ich sie zärtlich an mich, geleitete sie über die Schwelle, küßte sie abermals und schloß die Tür hinter ihr, wenngleich es mir das Herz zerriß und mich mit den dunkelsten Schatten schrecklicher Vorahnungen erfüllte.
    Ohne langer zu zögern, eilte ich von dem Gemach in Richtung des größten Lärms davon. Ich hatte kaum ein halbes Dutzend Räume durchquert, als ich auf den Schauplatz eines furchtbaren Kampfes geriet. Die Schwarzen drängten sich in Massen am Eingang zu einem großen Saal, wo sie versuchten, das weitere Vordringen einer Gruppe roter Menschen in die inneren geheiligten Räume des Tempels zu verhindern.
    Da ich von innen kam, fand ich mich hinter den Schwarzen, und ohne zu warten oder auch ihre Anzahl beziehungsweise die Torheit meines Vorgehens einzukalkulieren, griff ich schnell durch den Raum an und überfiel sie von hinten mit meinem Langschwert.
    Als ich den ersten Schlag führte, rief ich laut »Für Helium!«. Dann ließ ich Hieb auf Hieb auf die überraschten Krieger niederprasseln, während die Roten draußen beim Klang meiner Stimme Mut faßten und mit dem Ruf »John Carter! John Carter!« ihre Anstrengungen so wirksam verdoppelten, daß die Reihen der Schwarzen aufgebrochen waren, ehe diese sich von ihrer zeitweiligen Verwirrung erholen konnten, und die roten Menschen in den Raum fluteten.
    Der Kampf in diesem Gemach wäre als ein historisches Denkmal des grimmigen Ungestüms seines kriegerischen Volkes in die Annalen von Barsoom eingegangen, wäre nur ein fähiger Chronist zur Stelle gewesen.

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